und noch 2 - evtl. Antrodia citrinella? → Antrodiella serpula

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.355 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • Moin, war mal kurz zur "Raucherpause" im Wald, bei Niesel und herbstlicher Dunkelheit ohne Fotoapparat. Trotzdem wieder interessante Sachen, an denen ich nicht vorbeilaufen konnte.


    1) an altem, sehr morschen, liegenden Hasel ein kleiner (2-3 cm) gelber Porling. Was da nun noch alles an dem an Pilzen war habe ich jetzt nicht geschaut. Falls der Verdacht A. citrinella nicht abwegig ist, werde ich das sicher prüfen und nachreichen. Keine Reaktion auf KOH.


    2) an abgebrochenem, liegenden Salweidenstamm, eine Seite komplett mit Trametes pubescens bestückt, die andere mit dieser weißbraunen. So richtig passt wieder nichts. Rosa Verfärbung mit KOH. Mit den nichtverfärbenden Tropfen im Trama - ob das Richtung Oligoporus guttulatus gehen könnte? Wobei der, den ich neulich hatte, nur ganz kurze Poren hatte und die hier sind riesig lang ...

    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Antrodiella citrinella wächst an Fichte, und zwar immer irgendwie zusammen mit Fomitopsis pinicola.
    Dein Fund an Hasel ist was Anderes, ich vermute, daß das in die Richtung Antrodiella serpula (Antrodiella hoehnellii s. auct. plur.) gehen könnte. Die Art besiedelt allerhand Laubholz - aber immer in verbindung mit Inonotus - Arten. Die Inonotus Fruchtkörper müssen aber nicht am Substrat zu sehen sein, sondern es muss ein Inonotus - Macel im Holz vorhanden sein.

    Dein zweiter Fund ist Daedaleopsis confragosa (Rötende Tramete), die jüngeren Fruchtkörper sehen oft so aus.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo, wenn A. citrinella an F. pinicola gebunden ist, könnte der doch auch genausogut an Grauerle oder Birke anzutreffen sein. Klar, das ist was sehr seltenes, was aber andererseits auch dazu führt, dass es Lücken in der Kenntnis zur ökologischen Amplitude gibt. Aber mit Antrodiella serpula - noch hie gehört - kann ich auch gut leben. Bilder von in situ reiche ich dann nach. Die D. confragosa hatte ich bisher immer in Einzelstücken oder kleinen Gruppen, noch nie so im Cluster. Danke.


    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Ich vermute bei Antrodiella citrinella, daß die nicht nur Fomitopsis pinicola braucht, sondern die Kombination von Fomitopsis pinicola und Nadelholz (Picea), und zudem noch besondere ökologische (klimatische?) Bedingungen - also in der Umgebung ein Artenspektrum, das sich in der Form nur in einigermaßen naturbelassenen Nadelwäldern findet.

    Antrodiella citrinella kann als Naturnähezeiger interpretiert werden, auf jeden Fall aber als hoch anspruchsvoll hinsichtlich des Habitats.



    LG; Pablo.

  • Die Vergleichsbilder von beli sind super, danke (oben sieht aus wie Buche, und das untere Substrat? Erle oder auch Buche?). Und eigentlich hätte ich mich an A. serpula erinnern müssen. da gab es ja erst im Juli einen Thread zu, wo ich sogar mal gepostet hatte ... Da es hier keine Buchen gibt und I. nodulosus wenn überhaupt, dann selten ist, wäre auch A. serpula was in der Region recht seltenes.

    Das ist ganz in der Nähe von Gloiodon strigosus - der ja auch eine Art der sehr naturnahen Wälder sein soll. Von daher kann vieles möglich sein.


    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Soweit ich weiß, muss es für Antrodiella serpula kein exaktes Substrat und auch nicht eine exakte Schillerporlingsart sein.

    Ich habe Funde von Antrodiella serpula bisher einerseits an Rotbuche mit Inonotus cuticularis, dann an Rotbuche mit Inonotus nodulosus und an Rotbuche ohne Fruchtkörper von irgendwelchen Schillerporlingen gehabt. Funde an Erlen hatte ich auch, meistens mit Fruchtkörpern von Inonotus radiatus dabei, aber eben nicht immer.

    Man müsste mal durchgucken, welche Inonotus - Arten an Hasel gehen können, aber ich würde mal annehmen, daß es auch an Corylus Inonotus gibt und dann dürfte der Antrodiella egal sein, welches Inonotus - Mycel sie da "anzapft" (oder was immer auch die Antrodiella mit dem Inonotus zu schaffen hat).



    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo, in diesem Wald gibt es mehrere Hasel voll mit I. radiatus. Die passt sicher als Substrat. wobei mir dieser Inonotus schon komisch vorkommt - an (Schwarz-)Erle hat der graue Poren, an Hasel fast weiße. Entweder wirken da die in Erle reichlich vorhandenen Farbstoffe oder das sind doch noch zwei verschiedene Arten. Aber das ist ja ein anderer Thread.

    LG, Bernd

  • Hallo


    Stimmt , Pablo hat recht , A. serpula vorkommen an Verschiedene Substraten ,


    Bayern Fund , tote liegende Buche


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    Kroatien Fund , hab keine Ahnung was Substrat ist


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    Noch etwas über diese Pilz , Rotbraunflecken Verursachen Insekten - Insekteneinschlüsse


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    LG

  • kruenta

    Hat den Titel des Themas von „und noch 2 - evtl. Antrodia citrinella?“ zu „und noch 2 - evtl. Antrodia citrinella? → Antrodiella serpula“ geändert.
  • Hallo, es gibt nur wenige Fruchtkörper des Pilzes und keine resupinaten Anteile, und auch nur an einem Stamm. Reste von sehr wahrscheinlichen Inonotus radiatus sind zu erkennen. Damit dürfte die Art dann als ausreichend sicher bestimmt sein.


    der betreffende Haselstrauch

    vorhandene Frk.

    Reste von vermtl. Inonotus mit farbenfreudigem Schleimi ( lamproderma ), vielleicht ist der auch substratspezifisch?


    LG, Bernd