Reizker Erstfund?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.818 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tacitus.

  • Liebes Forum,


    nachdem ich nun glaube, Maronenröhrlinge, Steinpilz und Galli sicher unter- und bestimmen zu können, glaube ich, heute zum ersten Mal (irgendeinen) Reizker gefunden zu haben.

    Ich war heute in einem Nadelwald unterwegs, daher kann ich nicht sagen, welcher Baum Partner der Pilze war.

    Liege ich richtig in der Annahme, dass ich hier Reizker gefunden habe?

    Die Pilze haben eine orange Farbe, teilweise sind die Hüte und der Stiel bläulich/grünlich. Die Stiele sind allesamt knackig und hohl, sie brachen beim Sammeln in der Erde ab. Die Schnittstellen am Stiel bluteten stark Orange, an den Lamellen auch, aber deutlich weniger als am Stiel. Meine Finger sind durch die Milch orange-ockerfarbig :)

    Einige Exemplare haben Grübchen am Stiel. Sie riechen richtig fruchtig, etwas pilzig, eher wie ein Multivitamin-Saft.

    Anbei Bilder, leider nicht originalfarbig, da drinnen gemacht. Ich hoffe, sie entsprechen im weitesten Sinne dem Foren-Standard :)


  • Danke für die Antwort. Du siehst bei den Pilzen einen Reizker oder sind es alles Reizker? Wie gesagt, es wäre mein Erstfund.

    Ich muss zugeben, auf den Bildern hier kommen sie wirklich nicht gut rüber. Sie sind sehr fest und riechen appetitlich.

  • Hi,

    Ja das sollten Reizker sein. Die mit den grübchen und den Verfärbungen sollten verfärbende Kiefernreizker sein, entweder Lactarius semisanguifluus, Lactarius sanguifluus oder Lactarius quieticolor, genauer traue ich es mir mit Kunstlicht nicht zu, vielleicht können die Experten mehr. Diese sind allesamt sehr selten und in Deutschland auf der roten Liste, tolle Funde.

    Viele Grüße

  • Abend,

    Bei allen Pilzen auf allen Bilder wird es sich wohl im Reizker handeln. Sehen für mich größtenteils auch nicht unfrisch aus… aber sowas lässt sich auf Bildern auch schwer beurteilen. Ich sehe auch nicht bei allen Grübchen, aber irgendwie ordnet mein Kopf bei den verschiedenen Bildern die Fruchtkörper nicht richtig zusammen…

    Ale

  • Hallo,


    beim nicht farbverfälschten Bild im Wald (Hand) würde ich auf Lactarius quieticolor tippen, bei denen auf dem Küchentisch eher auf Lactarius semisanguifluus. Vielleicht sind es ja beide Arten. Ich kenne auch eine Kiefer wo beide vorkommen.


    VG Jörg

  • In den Zusammenhang würde mich interessieren, wie man Edelreizger sicher von Fichtenreizgern unterscheiden kann.

    Die grüne Farbe ist bei jungen Exemplaren nicht immer vorhanden.

    Konkret habe ich eine Stelle im Fichtenwald, an der früher wohl Kiefern standen. Es gibt auch einige Krause Glucken an vermoderten Kiefernresten die nur durch den Rückschluss auf die Glucke als solche erkennbar sind.

    Die Reizger sehen für mich nach Edelreizger aus, aber die dazugehörige Kiefer kann nur noch ein unsichtbarer Moderrest im Boden sein.

    Ist das plausibel?

  • Hallo,

    Edelreizker haben kaum verfärbende rote Milch und Grübchen am Stiel, speziell die Grübchen sind ein wichtiges und leicht erkennbares Unterscheidungsmerkmal für die Unterscheidung zum Fichtenreizker.

    Viele Grüße

  • Hi Mikromeister,


    ich habe keine Ahnung von Reizkern. Die These, dass ein völlig vermoderter Kiefernstumpf als Mykorrhizapartner für einen Pilz dienen soll, erscheint mir aber als sehr fraglich. Meines Wissens ist für diese Symbiose Voraussetzung, dass beide Partner vital sind. Deshalb glaube ich, dass entweder die Bestimmung Edelreizker nicht stimmt oder es eine lebende Kiefer in der Nähe gibt oder Edelreizker auch mit anderen Bäumen verpartnert sein können. Bei letzterem Punkt bin ich nicht sicher, meine aber, dass das auch vorkommen kann.


    LG Michael

  • Es geht nicht um die Bestimmung der oben fotografierten Pilze sondern um meine unsichtbaren.


    Zum Thema Grübchen, vielen Dank für diesen Hinweis, hier der Link zum Bild:

    123pilze Grübchen am Edelreizker

    Komplette Seite 123pilze


    Edit: Es sind bei mir definitiv Edelreizker ohne eine lebende Kiefer im weiten Umfeld. Nur verrottete Kiefernreste im Boden sind plausibel.