Am Rande der Kühmark

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.784 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo Ihr Lieben!


    Immer noch ein bisschen schwach auf der Brust habe ich mich „gezwungen“, auch heute wieder eine Tour zu machen.

    Diesmal ging es zur Kühmark. Ehemals ein Hutewald, von dem allerdings so gut wie nichts mehr übrig ist.


    Hier vermutlich die letzten Nachkommen der alten Hute-Eichen






    Nachdem die Bundeswehr dort jahrzehntelang Rekruten und Panzer in Übungsgefechten durchgescheucht hat, lag das Gelände wiederum lange brach. (Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir in meiner Kindheit nachts oft mit dem Geballer im Ohr einschlafen mussten)


    Jetzt wurde es zum Teil freigeräumt (ich hatte davon an andere Stelle schon mal berichtet, finde es gerade nicht) und wird nun von der Firma Leitz als Parcours für ihre potentielle Kundschaft (Kameras und Ferngläser) genutzt. Die mittlerweile ätzend grob geschotterten und planierten Wege dort meide ich, macht keinen Spaß. Aber am Rande des Gebietes kann man um das Gelände „herumschleichen“, und wird im Unterholz auch nicht unbedingt gesehen.


    Aber genug davon, ich ging also in den Wald am Rande der Kühmark auf der Suche nach irgendwelchen Pilzen.


    0. Zuerst begrüßt mich am Fahrradabstellplatz immer dieser bewachsene Baumstumpf, unerreichbar mitten im Morast





    Aufgrund der Pilzarmut in meinem Wald stürzte ich mich mit Begeisterung auf diese


    01. Orangemilchenden Helmlinge






    02. diese Stäublinge





    03. und sogar auf diesen zerfrettelten Rotfuß (welcher auch immer das mal war)



    04. Jäger-Hinterlassenschaften? Oder Bundeswehr-Hinterlassenschaften?




    05. Diesen Stiel-Porling fand ich sogar fotografierenswert, obwohl selbst schon morsch, wie das Holz, auf dem er wuchs



    06. Bundeswehr-Überbleibsel, irgendwelche Sperren in der Panzer-Fahrrinne





    07. Kleine Schlucht



    08. Ganz schön dicker Knochen… :gschock:


    Dann ging ich meiner Intuition folgend noch mal ein Stück den Forstweg hoch.


    00. Plötzlich, direkt am Wegesrand diese Gesellen, oh Mann, zu spät…



    05. … aber diese beiden jung und knackigen. die gibt es heute zum Abendessen. Tochter auf Achse, Mann auf Achse, da reichen die für mich ==Pilz27





    Ich danke für Eure Aufmerksamkeit und freue mich, wenn der eine oder die andere mit mir mitgestromert ist.


    Liebe Grüße,

    Tuppie

  • Hallo Beli!

    Das ist bestimmt zutreffend. Auf diesem ehemaligen Truppenübungsgelände finden sich gelegentlich noch weitere Hinterlassenschaften. Ich hatte schon eine Gasmaske (bzw. deren Überreste) gefunden, weitere Munition, Leuchtmunitionshülsen etc. Das findet man im Halben Wald bei uns.

  • Hallo Tuppie,

    Endlich weiss ich mal was.

    Die grauen Patronenhülsen sind Übungsmunition Bundeswehr.

    Dafür wird auch noch eine Bremse vor den Gewehrlauf geschraubt , damit die Flinte trotz fehlendem Geschoss nachlädt.

    Bei jedem "Schuss" fliegen die neben dem Gewehr raus (auch bei Dauerfeuer) .

    Und bei Manöver mit Stellungswechseln kann man die nachher gar nicht mehr alle finden.

    Lieben Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Tuppie,

    Die Blauen kenne ich nicht.

    Lieben Gruß

    Norbert

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  • Hallo Matthias,

    Bei mir ist es halt deutlich länger her , da gabs nur graue.

    Moderne Zeiten , da kann man sogar aussuchen in welcher Farbe es knallt.

    Gruß

    Norbert

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  • Hallo!


    Die dunkeloliven Patronen sind - wie schon erwähnt - reine Platzpatronen ohne Geschoss. Die funktionieren in einer Selbstladebüchse (keine Flinte!) nur mit dem sogenannten "Manöverpatronengerät":


    Manöverpatronengerät – Wikipedia


    Die blauen sind keine reinen Platzpatronen, sondern sogenannte Plastik-Trainingsmunition, auch "Kurzbahnmunition" genannt. Der Grund hierfür sind die stark verringerten Flugweiten der Plastikgeschosse:


    Datenblatt-PT.pdf


    Bei einem Manöver geht immer mal ein Schuss daneben. Ein Plastikgeschoss wird aufgrund des sehr geringen Gewichts von dem Luftwiderstand nach rund 300 Meter gestoppt, während ein Bleigeschoss rund 4 Kilometer fliegt. Da man einen Radius von 4 Kilometer um das Übungsgelände in den meisten Fällen nicht absperren bzw. sichern kann, wird gerne diese blaue Munition verwendet.


    Gruß,


    Frank

  • Hallo Ihr Drei!

    Na, jetzt weiß ich bescheid, was da so alles in „meinem“ Wald herumliegt.

    Dieses Standortübungsgelände (samt Kaserne) wurde 1994 aufgegeben.

    (Erstaunlich, dass ich die Omnipräsenz des Geschosslärms und die gesperrten Waldstücke in meiner Erinnerung immer noch direkt abrufen kann.)

  • Hallo, Tuppie, ich bin neu hier in diesem Forum, erfreue mich aber an solchen Berichten, die Du uns bebildert hast. Da uns nun auch noch die Männer über die darumliegende Munition aufgeklärt haben, sind wir wieder etwas schlauer geworden. Danke für den Bericht. Hoffentlich hast Du Dir den Magen nicht verdorben bei diesen beiden Pilzen???

  • Hallo Tuppie,

    der Beitrag wäre mir doch fast durch die Lappen gegangen. Schöne Bilderstrecke! Die Orangemilchenden Helmlinge finde ich besonders hübsch.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.