Hi.
Nachdem ich mich ja letztens mit einer Gruppe Raufüße rumgeschlagen habe, die ich für mich vorläufig mit viel Unsicherheit als L. schistophilum s.l. benannt habe, bin ich heute nochmal zum Standort gefahren um zu gucken ob noch weitere Exemplare rumstehen und zur Erhellung beitragen können. Leider war das Gegenteil der Fall. Die Raufüße machen was sie wollen und sie wollen mich vor allen Dingen weiter verwirren.
Schauplatz ist erneut ein sandiges Tagebaurekultivierungsgebiet mit vorrangig Espen und Birken. +- so schaut's da aus:
Tja, fangen wir mal an. Alle Funde am Anfang in diesem Gebiet so im 75m Umkreis.
1. Nummer 1 würde ich für das gleiche halten wie meinen Fund letztens, also das was ich als L. schistophilum s.l. benannt habe. Recht schmächtig wieder.
Auffallend sind die gelblichen Töne an den Poren. Außen am Stiel blauend.
Im Stiel an der Stielbasis gelblich(??), dann langsam schwach blauend nur in der unteren Stielhälfte. Leichte Brauntöne im Hutfleisch.
Schnittbild nach 25 Minuten. Nun im Stiel rötend, Stielbasis mehr blau, im Hutfleisch nun ebenfalls Gelbtöne.
2. Die gehören , wie ich vermute, zur selben Art. Links im Bild der durchgeschnittene ist die Nummer 1. Auch sie blauen an den Fraßstellen (nicht im Bild leider), sind recht schmächtig und eher hellhütig.
Beim durchgestrichenen habe ich mich später umentschieden. Der gehört glaube ich zu den nachfolgenden.
In der Mite wieder mein "Basis-Raufuß" Nummer 1.
Weiter geht also das Geschnibbel. Schlecht zu sehen bei den beiden schlanken, aber auch die hatten ein wenig diese Gelbtöne in der Stielbasis. Auch wieder langsam blauend in der Stielbasis. Links die Referenz.
3. Raufuß Nummer 3. Sind eigentlich zwei, aber von dem weißen fand ich nur das eine angefressene Einzelexemplar, vlt. ist es auch tatsächlich ein Albino meiner vermuteten Art. Den habe ich aber nun einfach mal hintenan gestellt, die Verwirrung ist eh schon groß genug.
Der linke ist eigentlich der Pilz, den ich mir unter Leccinum cyaneobasileucum vorstellen würde. Würdet ihr da mitgehen?
Relativ wolliger Stiel, fast ohne dunkle Schuppen.
An der Stielbasis blauend.
Frischer Schnitt. Beide wieder mit gelben Anteilen in der Stielbais, die leider kaum zu erkennen sind auf dem Bild.
Nach 5 Minuten blauende Stielbasis, rechter FK schwach rötend. So in etwa ist das auch nach längerer Zeit geblieben, der linke hat nicht gerötet.
4. Aber auch die hier standen dort rum... Ich nummeriere die jetzt mal im Beitrag, sonst wird das ewig lang, wenn ich die alle einzeln ausschneide.
Links mit deutlich rötlicher Fraßstelle und wieder gelbbräunlicher Verfärbung an den Poren. Rechts wiederum mit viel helleren Stielschuppen...
Frischer Schnitt: wieder mal gelb unten.
Zumindest von 4.2 und 4.3 habe ich dann 90 Minuten später nochmal den Schnitt geknipst. 4.1 war zwischendurch verloren gegangen, da mir der Korb umgefallen ist. War ein schönes Sortieren...
Beide haben nicht geblaut aber bekommen ein braunes Hutfleisch. 4.2 zeigt auch noch Violett.
Ich glaube dementsprechend, dass das was anderes ist als die vorherigen, könnte mir aber vorstellen, dass es die gleiche Art ist. Der durchgestrichene von weiter oben würde hier auch dazukommen, der hat das gleiche Verfärbungsverhalten wie Nummer 4.3 (gelb in Stielbasis, Hutfarbe mehr braun als grau, Hutfleisch bräunend, etwas kräftigerer Habitus). Nur weiß ich nicht welche Art es sein könnte. Ideen?
5. Die letzten sind diesmal ein Kollektion, die alle eng beieinander standen. Ist ein paar Hundert Meter weiter, aber wieder Espe, Birke und dieses mal noch Eiche dabei.
Ich hoffe mal, dass die vom gleichen Myzel stammen, waren alle in einem 10 Meter Radius. Hüte wieder eher graubraun.
Etwas verunglückt das Bild leider. Bläuliche Verfärbungen an Fraßstellen zumeist vorhanden. Der große wieder mit gelblichen Verfärbungen an den Poren.
Frischer Schnitt, dieses mal ohne gelbe Stielbasis:
Schnitt nach 25 Minuten. Deutlich rötend, aber auch gilbend. Schwach blauend in der Stielbasis.
Ich vermute es sind die gleichen wie die erste Kollektion (L. schistophilum s.l.) nur sind sie natürlich deutlich größer, aber eigentlich hab ich mittlerweile eh keinen Durchblick mehr.
So. Wir haben also folgende Farben im Schnitt gesehen heute:
Gelb, Blau, Rot, Violett, Braun.
Die Raufüße sind ja fast noch schlimmer als die Rotfüße...
Was mich vor allem irritiert sind die gelben Stellen in der Stielbasis. Hat das irgendeine Relevanz bei der Artzuordnung oder ist das hier einfach mal so? Ebenso die gelben Stellen an den Poren und im Fleisch teilweise.
Vielleicht kann mich ja jemand erhellen. Mindestens die letzte Kollektion will ich morgen auch nochmal unters Mikro schmeißen. Mal gucken ob ich noch mehr schaffe.
Zum Abschluss gibt's noch einen Schnappschuss von einer Espenrotkappe und einer Birkenrotkappe. Ich hoffe, dass ich wenigstens die richtig bestimmt habe.
LG,
Schupfi