Älteres Foto: Filzröhrling - aber welcher?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.707 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilsberater.

  • Hallo zusammen,


    hier kommt eine weitere Altlast aus meinem Foto-Fundus. Das Foto ist von 2014 und nicht besonders gut. Aber auch bei einem besseren Foto wären für mich wohl Fragezeichen geblieben 8o Auf dem Foto scheint der Pilz aus dem Baumstumpf herauszuwachsen (was möglicherweise täuscht), vielleicht habe ich damals (auch) deshalb das Foto gemacht.


    Es handelt sich bei dem Pilz wohl unbestreitbar um einen Filzröhrling. Der Hut erinnert an einen Rotfuß, besonders die rötlichen Areale am Hutrand weisen in diese Richtung. Aber der Stiel scheint so gar nicht zu passen, ihm fehlt das typische "Bicolor-Design" des Rotfußes, fast ohne Rotton würde er eher zu einer Ziegenlippe passen (oder zu einer Marone, die es keinesfalls ist). Die blassgelben, kaum verfärbten Röhren mit den großen Poren passen aus meiner Sicht weder zu einem Rotfuß noch zu einer Ziegenlippe so richtig.



    Bei der Artabgrenzung der Filzröhrlinge hat sich in den letzten Jahren offenbar einiges getan, worüber ich mich erst noch belesen muss, aber dieser Kandidat passt irgendwie in keine meiner Schubladen so richtig rein. Vielleicht habt Ihr ja eine, in die ich ihn einsortieren kann ^^


    Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

  • Schau an... als ich mich das letzte Mal mit der Taxonomie der Filzigen befasst habe, gab es praktisch nur "Ziegenlippe" und "Rotfuß" und es war alles Xerocomus :D Ich sehe schon, ein neues, hinsichtlich der Artenabgrenzung aktuelles Pilzbuch ist wohl mal fällig. Der Kamerad auf dem Foto könnte für mich dann sogar ein Erstfund gewesen sein. Eichen waren offenbar in der Nähe, wie man auf dem Bild sehen kann.


    Beste Grüße, Ralf

  • Ich habe mir gerade mal den Thread Hortiboletus, aber welcher? Bitte um Bestimmungshilfe reingezogen, sehr spannend. Da habe ich ordentlich was nachzuholen. Ich will in den nächsten Tagen, da habe ich Urlaub, auch hin und wieder mal mit der Kamera auf die Pilze los. Mal sehen, ob sich dabei neuer Stoff für Forenbeiträge findet. Ein paar Altlasten aus den letzten Jahren liegen auf meiner Festplatte auch noch rum.


    Schönes Wochenende, Ralf

  • Hallo Ralf und Mausmann,


    ohne Längsschnitt und der dadurch sichtbaren Verfärbung des Stielfleisches lässt sich heutzutage fast kein "Filzröhrling" mehr bestimmen!

    Und selbst dann ist es schwierig.

    Für mich von Interesse ist, dass die "Filzer" essbar sind, zumindest die jungen und festen Exemplare.;)

    Alles andere sollen die Spezialisten entscheiden, von mir aus auch mittels DNA-Analysen.

    Es gibt spannendere Artengruppen, wo man auch als Amateur noch etwas beitragen kann.


    LG, Nobi

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  • Künftig werde ich natürlich schauen, dass ich (nicht nur, aber auch) "bestimmungskonforme" Fotos mache. Das Foto vom Filzigen ist sicher nicht vor dem Hintergrund entstanden, einmal einer Bestimmung zugeführt zu werden. Andererseits muss mir damals mein Bauchgefühl gesagt haben, dass irgendwas an diesem Pilz nicht mit der Kategorisierung "Rotfuß oder Ziegenlippe" zu packen ist, sonst hätte ich diesen relativ belanglos aussehende Röhrling wohl gar nicht fotografiert.


    Schaunmermal, was mir das ausklingende Pilzjahr noch vor die Kamera treibt!


    Beste Grüße, Ralf

  • Hallo Ralf,

    es wird keine klärende Antwort geben zu dem Bild.


    Für mich von Interesse ist, dass die "Filzer" essbar sind, zumindest die jungen und festen Exemplare.

    Hallo Nobi,

    das würde ich so pauschal nicht sagen, wenn ich mich recht erinnere hat Harzpilzchen vor ein paar Jahren bei PilzePilze.de mal von Vergiftungserscheinungen mit dem Mährischen Filzröhrling berichtet,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matthias und danke für den Hinweis,

    das würde ich so pauschal nicht sagen, wenn ich mich recht erinnere hat Harzpilzchen vor ein paar Jahren bei PilzePilze.de mal von Vergiftungserscheinungen mit dem Mährischen Filzröhrling berichtet,

    hmmm...?(

    Ich habe gerade den Beitrag von Harzi recherchiert. Er schrieb 2010 bei den "Doppelpilzen" bzgl. Aureoboletus (Xerocomus) moravicus folgendes:


    "Wir haben 2 Exemplare 2008 verspeist. Nach dem Mikroskopieren hatte ich noch ein Hüngerchen. Wir hatten durch diese Pilze (in Bratkartoffeln) mit Rotwein eine recht heftige Reaktion (oben+unten)

    Die Pilze riechen ja schon frisch recht stark, aber angenehm. Beim Braten wandelt sich der Gerich ins negative (chemischer Geruch). Ich würde die Pilze als giftverdächtig bezeichnen wollen!"


    2013 wiederholte er diese Aussage sinngemäß:


    "Und bitte nicht essen, den Pilz stufe ich aus eigener Erfahrung als giftig ein."


    Ich vermute hier eine persönliche Unverträglichkeit, wie sie individuell bei verschiedenen Röhrlingsarten vorkommen kann.

    Also, Ball flach halten und wie bei jedem "neuen" Speisepilz erst einmal in geringer Menge probieren.


    PS. Um den Pilz zu essen, muss man ihn erst einmal finden, was nicht ganz einfach sein dürfte!:D




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  • Hi


    Das hier finde ich sehr interessant danke für den post und die Erklärung dazu.


    LG Tomas

  • Also, Ball flach halten und wie bei jedem "neuen" Speisepilz erst einmal in geringer Menge probieren.

    Hallo Nobi,

    das ist keine Garantie für Verträglichkeit. wir hatten hier in Nürnberg mal den Fall das eine Frau den Butterpilz öfter in Einzelexemplaren im Mischgericht gegessen hat und gut vertragen hat. Dann hat sie mal eine grössere Menge Butterpilze gefunden, verspeisst und ist dann mit einem lebensbedrohendem Schock im Krankenhaus gelandet und es ist zum Glück gut ausgegangen.

    Natürlich ist der Butterpilz kein Filzröhrling und hat sicher andere Inhaltsstoffe die nicht jeder verträgt.

    PS. Um den Pilz zu essen, muss man ihn erst einmal finden, was nicht ganz einfach sein dürfte! :D

    Mir ist auch klar den den die wenigsten Pilzsammler jemals zu Gesicht bekommen,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Aber sofern das nicht Geschwister oder Elternteil und Kind waren, so läge die Wahrscheinlichkeit einer individuellen Unverträglichkeit schon ziemlich tief im Keller.

    Ich wäre da nicht bereit zu kosten.

    OK!

    erstens ist der "Mährische" eine echte Rarität in Deutschland und zweitens mag ich Filzröhrlinge nicht wirklich. Zu wenig Biss!

    Ich lass sie meistens draußen im Wald.

    Werde aber zukünftig bei Beratungen auf kritische Filzröhrlinge incl. möglicher Vergiftungserscheinungen hinweisen.

    Wieder was gelernt!


    LG, Nobi

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  • Hallo Ralf,

    es wird keine klärende Antwort geben zu dem Bild.

    Moin nochmal,


    muss auch nicht sein. Bei einem Foto, das nicht zur Bestimmung aufgenommen wurde, kann ich auch keine solche erwarten :cool:


    Mir hilft schon die Anregung, über den Tellerrand von "Rotfuß vs. Ziegenlippe" hinauszuschauen. Wenn ich den Burschen wieder mal finde, wird er kaltblütig halbiert und so fotografiert ^^


    Beste Grüße, Ralf