Riesenschirmling

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.887 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Hallo zusammen,

    Fand heute diesen Riesenschirmling am Rande eines sonst völlig pilzfreien Birkenwäldchens (nebenbei: das ist ein reines, recht feuchtes Birkenwäldchen in dem ich auch bei günstiger Witterung wirklich nicht einen einzigen der Birkenraufüße gefunden habe, woran kann das liegen?). Habitus und Hutoberfläche erinnern an Chlorophyllum olivieri, auch konnte ich den ausgeprägten Geruch des Parasols nur ganz leicht wahrnehmen, allerdings ist der Stiel leicht genattert und rötet absolut nicht. Dann doch ein schlanker Parasol oder eine andere Macrolepiota?

    Viele Grüße

  • GriasDi,

    das ist schon eine Macrolepiota und kein Chlorophyllum. Evtl diese häufige M. rhodosperma, die deutlich schmächtiger ist als der Parasol. Die Stielnatterung ist deutlich weniger stark ausgeprägt und auch die Hutschuppung nicht so gleichmäßig.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Schrumz,

    bei procera (und rhodosperma?) scheint das Röten gelegentlich vorzukommen, aber kein Art-Merkmal zu sein.

    Jedenfalls anhand der ITS und der anderen bisher untersuchten Loci lässt sich der procera-Formenkreis nicht weiter differenzieren, mit oder ohne Röten.


    Die Hut-Deckschicht bricht bei Deinem Fund in sehr feine Schuppen auf, und die Unterschicht scheint einen Olivton zu haben (jedenfalls auf dem 2. Bild), das ist mir nur von procera und nicht von rhodosperma bekannt.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hi.


    Du könntest noch versuchen einen Sporenabwurf zu machen. M. rhodosperma hat blassrosa Töne mit drin, die "der Parasol" wohl nicht haben soll.


    LG.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
    93 Chibs - APR-Gebühr 2024 = 83 Chibs

  • Okay danke euch nochmal,

    Ich war mir ja noch nicht mal 100%ig sicher dass es Macrolepiota ist aber das sollte wohl geklärt sein. Ich hab den Pilz durchgeschnitten und obwohl das 0 so aussah war er schon komplett madig, daraufhin blieb er im Wald, wusste nicht dass man bei Macrolepiota auch mit der Sporenpulverfarbe was machen kann, kenne das nur als Unterscheidung zu C. molybdites. Nach etwas Internetrecherche scheint es ja doch eine ganze Ladung an Macrolepiota-Arten zu geben (ich kannte nur procera, mastoidea und vom mal irgendwo lesen rhodosperma) die dann auch noch in Varietäten eingeteilt sind, recht spannend das ganze. M. procera scheint ja aber deutlich am häufigsten zu sein, vielleicht schau ich beim nächsten Riesenschirmling mal genauer hin. Ich erinnere mich dass Riesenschirmlinge in meinem Wäldchen letztes Jahr Ende Oktober noch recht zahlreich waren, die die ich eindeutig als Parasole identifizieren konnte habe ich gegessen, den Rest einfach links liegen gelassen, dieses Jahr wage ich mich vielleicht noch ein bisschen genauer ran.

    Viele Grüße

  • Hi.


    Ja, die Riesenschirmlinge sind gar nicht so einfach.

    Das ist schade, der Hinweis kam hier im Forum ja öfters und zumindest bei meinen M. rhodosperma hat das bisher hingehauen. Parasole finde ich hier leider irgendwie keine zum Vergleich um das selbst mal zu testen.


    LG,

    Schupfi

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
    93 Chibs - APR-Gebühr 2024 = 83 Chibs

  • Hi.


    Nein, die Bücher habe ich leider nicht. Bei einigen M. rhodosperma sieht man demnach das Rosa auf dem Bild vom Abwurf, bei M. konradii (wenn das das gleiche ist wie M. rhodosperma erklärt sich auch wieso ich die Unterscheidung nie verstanden habe) nicht?


    Ich habe das Rosa allerdings auf dem Foto von meinen Abwurf auch nicht eingefangen bekommen, aber das mag am Fotografen gelegen haben.


    Lg.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
    93 Chibs - APR-Gebühr 2024 = 83 Chibs

  • Hi Schupfi,

    die echte konradii gehört in den mastoidea Formenkreis, hat also rein weißes Spp. Breitenbach und Kränzlin haben ihre rhodosperma-Funde nur fehlbestimmt, weil damals das Artkonzept noch völlig verworren und der Name rhodosperma noch nicht gängig war.

    Im Buch bilden sie einen typischen Fund aber mit eher gelblichem Spp ab, während der gezeigte procera-Fund satt rosa Spp hat.


    Gruß,

    Wolfgang