Servus zusammen,
letzte Woche fand ich in einem Sand-Kiefern-Eichenwald an zwei verschiedenen Standorten auf stark verwitterten, bemoosten Stümpfen (leider ohne Rindenreste... Edit: das ist doch ein Wurzelschwamm da -> dann muss es also Kiefer sein) kleine schwarz-violette, außenseits hell bekleiite bis ca 6mm hohe und 3-4mm breite Becherchen. Eine erste Recherche ließ mich trotz Mikroskopie (keine Sporen, furchtbar kleine hyaline Asci) ratlos zurück, nicht mal eine Gattung wollte passen.
Heute habe ich mir die Kleinen nochmal vorgenommen und siehe da, sie waren offenbar gereift und plötzlich gab es reichlich reife Sporen. Die Konsistenz der Apothecien war bei der Präparation auffallend knorpelig und ich fand einige schöne Kristalle die mich an Zitterlinge erinnerten- zusamen mit der violetten Farbe kam mir die Idee es könnte vielleicht eine Hauptfruchtform einer Ascocoryne sein. Bisher fand ich nur die "Pilzgehirne" aka Nebenfruchtform vom Fleischroten Gallertbecher (Acocoryne sarcoides), selten auch in Gemeinschaft mit der Hauptfruchtform. Allerdings fand ich die Becher bisher nie alleinstehend und immer in einer flach ausgebreitenen Form. Leider fand ich im Netz auch keine Bilder der jungen Becher- ob sie wirklich so hohe Formen bilden können? Die mikroskopischen Details würden nach dem Schlüssel von Baral gut zu Ascocoryne cylichnium dem Großsporigen Gallertbecher passen. Aber auf dem makroskopischen Bild im Schlüssel sind aber auch wieder so flache und viel hellere Flatschn zu sehen. Was meint ihr dazu?
Sporen: (19.6) 21.2 - 26.6 (27.9) × (5.3) 5.7 - 6.5 (7)µm N=12
rechts Geschmeide, Porus Iod+ (Lugol)
Asci + Sporen
Paraphysen
Das hier fand ich sehr interessant.. was sind diese dunklen Strukuren? Konidien? die finde ich in Barals ja immer sehr detaillierten Zeichnungen nicht
schönen Abend,
Ingo