Hallo liebes Forum,
Gestern fand ich in meiner Schrebergartenanlage direkt am Wegrand im Gras Champignons.
Sie sahen erst einmal aus wie Wiesenchampignons und ich dachte das wäre eine kleine Bereicherung für unser Mittagessen. Deshalb nahm ich sie mit.
Zuhause bemerkte ich beim Abschneiden der Stielbasis ein Gilben derselben. Das machte mich Stutzig: Upps… doch kein Wiesenchampignon!
Einen Geruch wie Karbolchampignons konnte ich aber nicht bemerken, höchstens ein etwas unangenehmen, nicht zu definierenden Geruch.
Nach ein paar Minuten hatte sich die Schnittstelle rosa , später ins rotbräunliche verfärbt.
Der Ring war schmal, hängend, zunächst dicklich, später flüchtig, der Stiel hatte keine Knolle, war zylindrisch.
Da gabs doch was, kam mir in Erinnerung:
Falscher Wiesenchampignon – Agaricus pseudopratensis, eine Art aus der Sektion der Karbolegerlinge.
Hab mich dann erst einmal in der mir zur Verfügung stehenden Literatur und auch im Internet schlau gemacht.
Mit KOH reagiert das Fleisch vor allem im Stiel stark gelb, auf der Huthaut nur wenig gelblich.
Mikroskopisch passen die Sporen mit 5,0-6,0 x 3,5-5 um gut zu dieser Art, auch Cheilocystiden wie im "Ludwig" abgebildet, fanden sich.
So bin ich mir ziemlich sicher diese bisher selten beobachtete Art gefunden zu haben!
Deshalb bin ich auch nicht böse, dass nun aus meiner Pilzmahlzeit nichts wurde!
Ich will aber damit auch auf die Verwechslungsmöglichkeit zum eßbaren Wiesenchampignon - Agaricus campestris hinweisen.
LG Ulla