Geschmack von Täublingen

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 3.980 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Da_Schwammalmo.

  • Moin miteinander,

    im Buch von Andreas werden Täublinge u.a. nach dem Geschmack unterschieden. Bis jetzt habe ich mich nicht getraut, im Wald Pilze zu probieren. Nun glaube ich mich daran zu erinnern, dass ich hier im Forum gelesen habe, dass man nur Täublinge der Geschmacksprobe unterziehen sollte. Ist das richtig? Andere Pilze nicht? Wenn das richtig ist, muss man sicher sein, einen Täubling vor sich zu haben. Daher hier einen Pilz, den ich aus der Entfernung für einen Fliegenpilz gepalten habe; als ich ihn in der Hand hatte, kam ich zur Überzeugung, dass es ein Täubling ist. Da ich ihn nicht probiert habe und auch nicht mit nach Hause nehmen konnte, kenne ich also weder Geschmack noch SPP.

    Ist es ein Täubling?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Kostproben sind nicht nur bei Täublingen interessant und wichtig. Ebenso bei Milchlingen oder zur Unterscheidung von Grünblättrigem zu Rachblättrigem Schwefelkopf. (letzteres nur dann, wenn die an der Lamellenfarbe im Alter nicht mehr unterscheidbar sind).


    Ein weiteres Beispiel wären die Ritterlinge. Ansonsten kann punktuell noch bei anderen Gattungen eine Kostprobe hilfreich sein. Wenn du dir sicher bist, dass du keine stark giftige Art oder tödlich giftige Art vor dir hast, ist eine Kostprobe (mit gründlichem Ausspucken) unkritisch.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Servus nochmal,


    es gibt schon noch eine ganze Reihe anderer Gattungen, wo Geschmacksproben teilweise zulässig sind. Dazu muss man aber unbedingt wissen, was man da in etwa vor sich hat. Bei Täublingen ist halt die Bestimmung auf Gattungsebene recht einfach. Ein anderer Klassiker wär Gallenröhrling vs Steinpilz.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo,


    Täublinge sind im Fleisch spröde, d.h. du kannst den Stiel durchbrechen wie eine Karotte ohne das sich faserige Fäden ziehen lassen. Außerdem sind sie ganz einfach aus Hut, Stiel und Lamellen aufgebaut. Es gibt keine Knolle, Ring, oder sonstige Velumreste auf dem Hut. Auch die Lamellen sind bei fast allen Täublingen spröde und splittern/brechen ab wenn man mit sie mit dem Finger biegt oder darüberstreicht. Ein weiteres Hilfsmerkmal: Bis auf die Schwärz- und Weistäublinge besitzten Täublinge keine regelmäßigen Zwischenlamellen/Lamelletten. Also nahezu alle Lamellen gehen von Stiel bis Hutrand durch ohne das sie ständig von halben Lamellen untermischt werden.

    Unter den Täublingen gibt es keine stark giftigen Arten. Noch dazu sind die Magen-Darm unverträglichen alle scharf im Geschmack. Daher ist hier eine Kostprobe auch zielführend, will man sie bestimmen oder als letzte Sicherheit für die Pfanne prüfen.

    Bei den anderen Pilzen mit Lamellen, den Faserblätterpilzen, sollte man Geschmacksproben nur machen, wenn alle gefährlichen Giftpilze aufgrund der eigenen Kentniss ausgeschlossen sind und die Probe auch zielführen ist.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Dank an Euch, für die Antworten.

    Und der wäre bestimmt scharf gewesen


    Kostproben sind nicht nur bei Täublingen interessant und wichtig.


    Dazu muss man aber unbedingt wissen, was man da in etwa vor sich hat.

    Bisher habe ich noch keinen Pilz probiert.

    In Wald und Wiese erkenne ich derzeit nur wenige Pilze. Klar ist: Kauen und Ausspucken.

    Also muss ich noch mehr Lernen.

    Danke!

  • Hallo PDPAP


    Grundsätzlich kann man die Geschmacksprobe bei Täublingen anwenden. Aber nur, wenn man Täublinge sicher als solche erkennen kann.

    Hier gilt die Merkmalskombination:

    - keine Knolle

    - kein Ring (zumindest bei den bei uns vorkommenden Arten)

    - querbrüchiges, nicht faserndes Fleisch; bricht wie ein Stück Apfel/Styropor

    - splitternde Lamellen, wenn man drüber fährt (Ausnahme Frauentäubling)

    - Huthaut immer nur bis zu einem bestimmten Punkt abziehbar (je nach Art unterschiedlich), niemals tortenstückartig bis zur Mitte


    Wenn du hinter all diesen Punkten einen Haken setzen kannst, dann kannst du davon ausgehen, dass du einen Täubling in der Hand hältst. Jetzt erst kannst du eine Geschmacksprobe durchführen (nachher ausspucken nicht vergessen!).


    Der Geschmack wird noch in weiteren Gattungen geprüft. Doch hier wird es vorab schon etwas schwieriger. Hier muss man im Voraus sicher sein, dass es a) sicher und b) zielführend ist. So würde ich niemals bei Wulstlingen, zum Beispiel, eine Geschmacksprobe durchführen.


    LG Matthias

    98 Chipse vor APÄ 2023

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    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

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    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

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    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Der Stielbruchtest ist meines Erachtens nach das beste Merkmal für Täublinge (und natürlich auch Milchlinge, die aber durch die Milch leicht zu unterscheiden sind)

    Ich hatte aber auch schon einen Perlpilz, der über der Knolle nicht faserig brach.

    Das sind aber seltene Ausnahmen und das sollte dich nicht verunsichern.

    Lag vielleicht an den Witterungseinflüssen.

    Am besten, wenn man mit Täublingen anfängt, 2-3 mal ein Stück vom selben Stiel abbrechen, den besagter Perlpilz brach ein Stück weiter oben am Stiel dann auch normal faserig.:)


    Nach einiger, weniger Zeit erkennst du Täublinge dann auch schon mit 99% Sicherheit am Aussehen, denn es gibt da bei genauem Hinsehen nicht viel Ähnliches (Ich breche, um 100% sicher zu sein, trotzdem immer ein Stück Stiel ab).


    LG David

  • Gut Morgen


    Bitte nicht ausschließlich auf die Brüchigkeit des Stieles verlassen! Junge, schnell gewachsene Ritterlinge zum Beispiel, können am gesamten Stiel eine Querbrüchigkeit aufweisen! Wenn man sich da nur auf dieses eine Merkmal verlässt und man hat jetzt einen der "nackten" Ritterlinge in der Hand, dann könnte man den durchaus für einen Täubling halten - nur ist man bei den Ritterlingen in einer weitaus gefährlicheren Gattung.


    LG Matthias

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    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Hi,

    es sei aber dennoch darauf hingewiesen, dass die Täublingsregel (scharf-mild) und daraus ableitbare Verzehrentscheidungen dennoch nur für Täublinge gilt - auch wenn Geschmacksproben bei anderen Gattungen gängig sind! Selbst bei den Milchlingen bin ich skeptisch (Stichwort Maggipilz)..


    stropharia

  • Stimmt. Der Maggipilz/Bruchreikzer bildet da eine Ausnahme. Bei ihm tritt aber auch klare Flüssigkeit aus, zumindest, wenn er frisch genug ist.

    Bei den rotmilchenden Milchlingen ist es sowieso klar.

    Da bleiben nur noch die weiß milchenden Milchlinge. Hier kann man die "Täublingsregel" wieder anwenden. Nur wird man hier schnell feststellen, dass es weitaus weniger milde, und noch weniger wohlschmeckende Arten gibt, als bei den Täublingen.


    LG Matthias

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  • Moin, Anfängern rate ich, sich zunächst auf Kostproben von Täublingen zu beschränken. Wenn man da sicher ist gehts zur nächsten Gattung, bei der der Geschmack bestimmungsrelevant sein kann. Eine Hinweis für Anfänger: wenn Täublinge leuchtende Bonbonfarben, vorzugsweise in Rottönen haben, testet nur ein ganz kleines Stück. Warum, merkt man dann sehr schnell.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Gut Morgen


    Bitte nicht ausschließlich auf die Brüchigkeit des Stieles verlassen! Junge, schnell gewachsene Ritterlinge zum Beispiel, können am gesamten Stiel eine Querbrüchigkeit aufweisen! Wenn man sich da nur auf dieses eine Merkmal verlässt und man hat jetzt einen der "nackten" Ritterlinge in der Hand, dann könnte man den durchaus für einen Täubling halten - nur ist man bei den Ritterlingen in einer weitaus gefährlicheren Gattung.


    LG Matthias

    Da hab ich auch noch nix von gehört. Gut, dass du das noch hinzugefügt hast!g:D


    LG David

  • Hallo,


    mit manchen Ritterlingen hat Matthias recht.


    Selbst schon am Tiger-Ritterling ausprobiert, der Stiel bricht schön mürbe, fast wie bei einem Täubling!


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Nö, in der Pfanne nicht. Aber ihn mal in der Hand halten zu können, das wäre schon mal schön...


    LG Matthias

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