Unbekanntes aus dem Tramuntanagebirge ...

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.307 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • Hallo zusammen,


    Heute konnte ich weitete spannende Funde in den Kiefern- und Steineichenwäldern des Tramuntanagebirges machen. Ein Fund will ich mal vorab präsentieren, da ich nicht den Hauch einer Idee habe, um was es sich handeln könnte.


    Der Pilz stand frisch in größeren Gruppen am Straßenrand. In der Nähe Pinien und auch Steineiche. Aber auch Olivenbäume und undefinierte Gebüsch.


    Auffallend die Form, die fast an Kräuterseitlinge erinnert. Poren seitlich am Fruchtkörper und dann herablaufend. Allerdings eine etwas wirre Struktur, siehe Bilder. Fruchtschicht wenige mm. Der Pilz frisch und leicht pilzig angenehm riechend aber wirklich wenig ausgeprägt. Fleisch weiss und so bleibend.


    Ich bin ratlos ...



    LG Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sebastian!


    Das schaut für mich wie eine Bildungsabweichung bei einem Schmierröhrling (ev. Suillus mediterraneensis) aus.

    Sowas habe ich allerdings bei Röhrlingen noch nie gesehen, das ist schon bemerkenswert. Aber wenn's eine spezifische Erkrankung von Schmierröhrlingen ist, die diese Bildungsabweichung verursacht, tritt diese eventuell auch nur auf den Kanaren auf...?

    Du könntest mal gucken, ob du in der Umgebung solcher Fruchtkörper auch noch "gesunde" bzw. normal entwickelte Schmierröhrlinge findest.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, hmm ja es muss wohl so etwas sein, den es passt sonst nichts dazu.


    Also Suillus mediterranensis wächst hier überall. Wirklich ein extremer Massenpilz. Er war auch dort in der Nähe zu finden.


    Irgendwie sah da halt die ganze Gruppe so aus. Wirklich merkwürdig.


    Danke für deine Einschätzung und liebe Grüße Sebastian

  • tritt diese eventuell auch nur auf den Kanaren auf

    eeehmmm...

    besser: Balearen.


    Klugscheißermodus aus.


    LG

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Was mir dazu einfällt... es gibt doch auf dem Fichtensteinpilz einen (parasitischen?) Pilz, der quasi die Poren zumacht. Vielleicht ist das hier was ähnliches ?

    Gruss, corne

  • hi,


    genau weiss ich das auch nicht. Aber wir haben das im Vogtland oft, das da einfach die Poren zu sind. Und mir wurde gesagt, das das ein Pilz ist. Könnte sich durchaus um eine Hypomyces Art handeln...


    gruss, corne

  • Hi.


    Komisch, hast du da ein Bild von? Ansonsten ist es bei sehr jungen Boletus edulis standardmäßig so, dass die Poren mit einer puderigen Schicht verschlossen sind, aber das wirst du nicht meinen denke ich? Das ist ja ganz normal und gehört zum Pilz.


    Lg.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
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    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Da bin ich doch tatsächlich ins falsche Meer abgebogen, sowas. :gkopfkratz:

    An eine Hypomyces - Art glaube ich hier übrigens nicht. Das erinnert eher an die Bildungsabweichung, die manchmal Nebelkappen befällt:


    Da entsteht dann auch diese Kreiselform in tateinheit mit massiver Reduktion des Hymenophors.

    Sowas könnte durchaus von Viren verursacht sein, die dann möglicherweise auch das Mycel befallen und nicht nur die Fruchtkörper.

    Insofern wäre das eine Erklärung, wenn die Fruchtkörper in der Form nur von einem (beeinträchtigten) Mycel gebildet werden, Fruchtkörper in der Umgebung von anderen Mycelien aber intakt sind.



    Lg; Pablo.

  • Hallo zusammen,


    in der Zwischenzeit konnte mein Bruder die Stelle noch einmal aufsuchen und mit der entwickelten Idee einen genaueren und differenzierteren Blick auf die Fundstelle werfen. Seine Fotos dokumentieren das Geschehen nochmal genauer.

    Also dort ließen sich neben zahlreichen mißgebildeten Fruchtkörpern auch solche finden, die schon deutlicher Hut und Stiel ausgeprägt hatten. Auch ein Fruchtkörper der nicht betroffen war und ganz klar Suillus mediterraneensis ist:


    Einen Befall mit Hypomyces konnte ich zuletzt bei einem Wiesenpilz (vermutlich auf Trichoglossum) finden und mikroskopisch fotodokumentieren (dazu später ein weiterer Bericht). Ich denke hier sieht es nicht nach einem solchen Befall aus. Bei den neuen Bildern sieht das Hymenophor ebend auch wieder unterentwickelt aus, aber nicht weiß befallen. Schlussendlich konnte ich diese Pilze aber nicht mikroskopieren. Die mitgenommenen haben den Flug nicht überlebt und waren nur noch Matsch. Und auf Mallorca stand mir kein Mikroskop zur Verfügung.



    LG Sebastian

  • Hi.


    Auf dem dritten Bild der rechte sieht schon befallen aus finde ich.

    Man findet online unter "Hypomyces transformans" ein paar wenige Bilder von ähnlich aussehenden befallenen Schmierröhrlingen. Vermutlich gibt's aber auch bei Hypomyces wieder mal ein paar mehr Arten als ursprünglich angenommen.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
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  • Hallo Schupfi,


    in Funghi of temperate Europe sind zahlreiche Hypomycesarten abgebildet, aber längst nicht alle. Sicher ausschließen kann ich es letztlich auch nicht, ich sehe schon, was du meinst mit dem "weißen Belag". Auf mich wirken die Hypomycesdarstellungen deutlich ausgeprägter, aber ich bin da alles andere als ein Experte und mikroskopieren war wie gesagt nicht möglich.


    LG Sebastian