Welches Gedicht hat Euch am Besten gefallen? Ihr dürft eine Stimme vergeben. 7
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Los gehts (1) 14%
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Herbstwald (1) 14%
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Herbstmorgen (4) 57%
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Des Katers stilles Geheimnis (0) 0%
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Letzte Woche in Fronkreisch (1) 14%
Liebe Freunde der fungiphilen Dichtkunst.
Hier dürft Ihr Eure Stimme abgeben.
Die Abstimmung endet mit Ablauf des 31. Oktobers.
Welches der folgenden Gedichte hat Euch am Besten gefallen?
Die Vorgaben waren Lieblingswald- Katzeklo - diesig - Freude.
Und hier nochmal die Beiträge:
Los gehts
Im Herbst, die Nächte werden kalt
geh ich in meinen Lieblingswald.
Den kenne ich schon dreißig Jahr,
jede Tour, wie wenns gestern war.
Erinnerung, trotz lang zurück
bleibt im Gedächtnis jedes Stück,
Funde und Gegebenheiten,
selbst Freunde ließen sich verleiten.
Jeder muß mal mit mir mit
der Wald ist nun einmal der Hit!
Da gibt es auch bei Frost noch Funde
drum dreh ich dort die Lieblingsrunde.
Herbstwald
Früh morgends geht es wieder los.
Es treibt mich förmlich in den Wald!
Wo ist denn nur mein Messer bloß?
Dazu, die Luft ist ziemlich kalt!
Soll so im Spätherbst noch was wachsen?
Bei dieser Kälte in der Nacht?
Ich hör schon die Familie flachsen,
wenn ich den leeren Korb gebracht.
Das sind jetzt nicht die besten Zeichen
doch die Neugier ist zu stark.
Alle Zweifel müssen weichen
auch wenn ich friere bis ins Mark.
Im Walde wächst nun wirklich wenig,
Maronen nur mit viele Maden,
der Hallimasch ist schon ganz sehnig,
nur die Schnecken sich dran laben.
Doch dann im Dickicht, wo ists diesig
was sehen meine Äugelein?
Da freu ich mich dann doch ganz riesig,
Krause Glucke, nicht mal klein!
Genuß beim Ernten und betrachten,
könnten sein sechshundert Gramm!
So etwas das muß man achten!
Mit Liebe in den Korb sodann.
Die Überraschung für zu Hause
ist gelungen, sag ich mir.
Das gibt ne große Nudelsause
und als Prämie auch ein Bier.
Herbstmorgen
Zwitschern, Rascheln, Knistern, Huschen, Raureiftropfen fröstelnd kalt.
Spinnenfäden, Glitzerschimmer im blätterbunten Lieblingswald.
Des Sommers Echo in der Ferne verhallt in sanftem, klaren Ton,
Diesig, feuchte Nebelschwaden täuschen, tarnen, schwinden schon.
Windig, wuchtig, wilde Stürme rücken von Nord düster heran,
Blätter wiegen sanft von Ästen, schmiegend dem feuchten Boden an.
Verkleiden heimlich alle Pilze, schützen vor Raub hungriger Gier,
warme, rote, gelbe Farben, prächtig ist des Haines Zier.
Am Horizont auf weite Sicht flattern, knattern bunte Drachen,
reißen sich der Leinen los, stieben den Donnern in den Rachen.
Taumeln, stürzen, rütteln sich, flattern auf in hellen Fetzen,
Kronen rauschen, Stämme ächzen, wirbelnd, schwindelnd Blätter hetzen.
Schwere Trommeltropfen platschen, Geruch nach Erde, Moos und Laub,
Zeichnen in groben Pinselstrichen Kringelkreise in den Staub.
Tosend, brüllend, zischend, krachend, zuckend erleuchtet ist der Wald,
Zähne klappern, klamme Füße, erwartet wird der Winter bald.
Des Katers stilles Geheimnis
So viel der Kater doch gar nicht gefressen hat.
Zum fünften Male er heut schon in seiner Streu rum scharrt.
Wobei, heute früh ist er gleich nach´m Fressen rein,
seitdem nicht mehr raus, was kann das wohl sein?
Das kommt mir komisch vor, mich interessiert nur eine Frag´.
Was macht der da drinnen nur, den ganzen Tag?
Das ist ja bei weitem nicht das erste Mal,
seit Wochen immer wieder derselbe Fall!
Was da los ist, da komme ich bestimmt gleich drauf.
Sofort mache ich vom Katzeklo den Deckel auf.
Oh mein Gott, ich glaub, ich bin von Sinnen,
ganz und gar diesig ist es, da drinnen!
Langsam verzieht sich der Nebel, die Sicht wird klar.
Was ich nun erblick´, verwundert mich, fürwahr.
Ein rauchendes Tütchen steckt in seiner Pfote.
Erst jetzt vernehme ich eine süßliche Note.
In einer Ecke ein paar Knospen Mohn gelegen,
aus der anderen fliegen Pilze mir entgegen!
Düngerlinge, Kahlköpfe, und was weiß ich, was noch,
da entdeck´ ich hinten ´nen Kräuterstapel, ganz schön hoch!
Was ich dann noch sah, ja das ist hart!
Weiße Pulverreste er am Näschen kleben hat!
Nachdem ich meinen Augen immer noch nicht ganz trau,
schaut er mich verträumt nur an und haucht „Mie-jau!“
Letzte Woche in Fronkreisch
Neulich war ich in Bordeaux
Und sass in einem Top-Bistro
Wo meine Katze leise fauchte
Weil sie wohl offensichtlich brauchte
Zuhaus vergess'nes Katzeklo
Wir tranken erstmal 1 Pernod
Und anschliessend noch 3 Merlot
Dann wurd' die Katze langsam wild
Sie attackiert' ihr Spiegelbild
Und ging in Runde 3 k.o.
Es war 'ne recht bizarre Show
Die Katze war wohl nicht recht froh
Drum fuhren schnell wir in den Wald
(Ganz nebenbei 'nen Pilz gekrallt)
Zufried'ne Katze sowieso.