Abstimmung zum PPC 5/21

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.183 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Da_Schwammalmo.

  • Welches Gedicht hat Euch am Besten gefallen? Ihr dürft eine Stimme vergeben. 7

    1. Los gehts (1) 14%
    2. Herbstwald (1) 14%
    3. Herbstmorgen (4) 57%
    4. Des Katers stilles Geheimnis (0) 0%
    5. Letzte Woche in Fronkreisch (1) 14%

    Liebe Freunde der fungiphilen Dichtkunst.

    Hier dürft Ihr Eure Stimme abgeben.

    Die Abstimmung endet mit Ablauf des 31. Oktobers.


    Welches der folgenden Gedichte hat Euch am Besten gefallen?

    Die Vorgaben waren Lieblingswald- Katzeklo - diesig - Freude.


    Und hier nochmal die Beiträge:


    Los gehts


    Im Herbst, die Nächte werden kalt

    geh ich in meinen Lieblingswald.

    Den kenne ich schon dreißig Jahr,

    jede Tour, wie wenns gestern war.


    Erinnerung, trotz lang zurück

    bleibt im Gedächtnis jedes Stück,

    Funde und Gegebenheiten,

    selbst Freunde ließen sich verleiten.


    Jeder muß mal mit mir mit

    der Wald ist nun einmal der Hit!

    Da gibt es auch bei Frost noch Funde

    drum dreh ich dort die Lieblingsrunde.



    Herbstwald


    Früh morgends geht es wieder los.

    Es treibt mich förmlich in den Wald!

    Wo ist denn nur mein Messer bloß?

    Dazu, die Luft ist ziemlich kalt!


    Soll so im Spätherbst noch was wachsen?

    Bei dieser Kälte in der Nacht?

    Ich hör schon die Familie flachsen,

    wenn ich den leeren Korb gebracht.


    Das sind jetzt nicht die besten Zeichen

    doch die Neugier ist zu stark.

    Alle Zweifel müssen weichen

    auch wenn ich friere bis ins Mark.


    Im Walde wächst nun wirklich wenig,

    Maronen nur mit viele Maden,

    der Hallimasch ist schon ganz sehnig,

    nur die Schnecken sich dran laben.


    Doch dann im Dickicht, wo ists diesig

    was sehen meine Äugelein?

    Da freu ich mich dann doch ganz riesig,

    Krause Glucke, nicht mal klein!


    Genuß beim Ernten und betrachten,

    könnten sein sechshundert Gramm!

    So etwas das muß man achten!

    Mit Liebe in den Korb sodann.


    Die Überraschung für zu Hause

    ist gelungen, sag ich mir.

    Das gibt ne große Nudelsause

    und als Prämie auch ein Bier.



    Herbstmorgen


    Zwitschern, Rascheln, Knistern, Huschen, Raureiftropfen fröstelnd kalt.

    Spinnenfäden, Glitzerschimmer im blätterbunten Lieblingswald.

    Des Sommers Echo in der Ferne verhallt in sanftem, klaren Ton,

    Diesig, feuchte Nebelschwaden täuschen, tarnen, schwinden schon.


    Windig, wuchtig, wilde Stürme rücken von Nord düster heran,

    Blätter wiegen sanft von Ästen, schmiegend dem feuchten Boden an.

    Verkleiden heimlich alle Pilze, schützen vor Raub hungriger Gier,

    warme, rote, gelbe Farben, prächtig ist des Haines Zier.


    Am Horizont auf weite Sicht flattern, knattern bunte Drachen,

    reißen sich der Leinen los, stieben den Donnern in den Rachen.

    Taumeln, stürzen, rütteln sich, flattern auf in hellen Fetzen,

    Kronen rauschen, Stämme ächzen, wirbelnd, schwindelnd Blätter hetzen.


    Schwere Trommeltropfen platschen, Geruch nach Erde, Moos und Laub,

    Zeichnen in groben Pinselstrichen Kringelkreise in den Staub.

    Tosend, brüllend, zischend, krachend, zuckend erleuchtet ist der Wald,

    Zähne klappern, klamme Füße, erwartet wird der Winter bald.



    Des Katers stilles Geheimnis


    So viel der Kater doch gar nicht gefressen hat.

    Zum fünften Male er heut schon in seiner Streu rum scharrt.

    Wobei, heute früh ist er gleich nach´m Fressen rein,

    seitdem nicht mehr raus, was kann das wohl sein?


    Das kommt mir komisch vor, mich interessiert nur eine Frag´.

    Was macht der da drinnen nur, den ganzen Tag?

    Das ist ja bei weitem nicht das erste Mal,

    seit Wochen immer wieder derselbe Fall!


    Was da los ist, da komme ich bestimmt gleich drauf.

    Sofort mache ich vom Katzeklo den Deckel auf.

    Oh mein Gott, ich glaub, ich bin von Sinnen,

    ganz und gar diesig ist es, da drinnen!


    Langsam verzieht sich der Nebel, die Sicht wird klar.

    Was ich nun erblick´, verwundert mich, fürwahr.

    Ein rauchendes Tütchen steckt in seiner Pfote.

    Erst jetzt vernehme ich eine süßliche Note.


    In einer Ecke ein paar Knospen Mohn gelegen,

    aus der anderen fliegen Pilze mir entgegen!

    Düngerlinge, Kahlköpfe, und was weiß ich, was noch,

    da entdeck´ ich hinten ´nen Kräuterstapel, ganz schön hoch!


    Was ich dann noch sah, ja das ist hart!

    Weiße Pulverreste er am Näschen kleben hat!

    Nachdem ich meinen Augen immer noch nicht ganz trau,

    schaut er mich verträumt nur an und haucht „Mie-jau!“



    Letzte Woche in Fronkreisch


    Neulich war ich in Bordeaux

    Und sass in einem Top-Bistro

    Wo meine Katze leise fauchte

    Weil sie wohl offensichtlich brauchte

    Zuhaus vergess'nes Katzeklo


    Wir tranken erstmal 1 Pernod

    Und anschliessend noch 3 Merlot

    Dann wurd' die Katze langsam wild

    Sie attackiert' ihr Spiegelbild

    Und ging in Runde 3 k.o.


    Es war 'ne recht bizarre Show

    Die Katze war wohl nicht recht froh

    Drum fuhren schnell wir in den Wald

    (Ganz nebenbei 'nen Pilz gekrallt)

    Zufried'ne Katze sowieso.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Ein tolles Gedicht von Suku hat verdient und mit Abstand gewonnen.

    Glückwunsch dazu und ich könnte mir vorstellen, dass man für den Jahressieg erst mal am "Herbstmorgen" vorbei muss.

    Der Monatssieger findet natürlich auch gleich Einzug in das PP-Poesiealbum.

    :gbravo::gbravo::gbravo:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Vielen Dank für die Lorbeeren, ich freue mich darüber sehr :grotwerd:.


    Ich danke auch meinen Eltern, die immer für mich da waren und die Möglichkeit, mich mit Pilzen und Poesie auseinanderzusetzen, immer offen gehalten haben.

    Erwähnen möchte ich auch meine Grundschullehrerin, die mir mit dem Vorlesen von "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer die ersten Einblicke in die gehobene Literatur verschafft hat, ein nie erreichtes Vorbild für mich.

    Dank gebührt auch meiner Frau und meinen Kindern, denen kein Gedicht von mir zu lang, kein Thema zu trivial und kein Dicht- und Bestimmungsversuch zu langweilig zu sein schein. Danke :gheulen:...


    Ok, ich lasse das jetzt besser mal, das können die in Los Angeles besser!

    Es ist schön, dass diesmal wieder so viele Werke hier eingestellt wurden. Macht Spaß, die Sachen zu lesen und zu sehen, wie unterschiedlich und vielseitig mit den Vorgaben umgegangen wird. Sehr kreativ und unterhaltsam, ich habe über den bekifften Kater sehr gelacht. Bitte, bitte weiter so.


    LG Michael

  • Glückwunsch, Michael, zum verdienten Sieg.

    Dieses Gedicht war wirklich extraklasse und machte großen Spaß beim Lesen.


    Den Kater, den gibt es wirklich. Er nimmt zwar keine Drogen, doch inspiriert hat er mich trotzdem.


    Ach ja, Schnee, den mochte er schon immer...


    LG Matthias

    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.