Austern-Seitling ?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.216 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Boncuk.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde


    Ich habe eine Frage zu einem Pilzfund. Als Bestimmung würde ich sagen es handelt sich um den Nebelgrauen Trichterling (od. Nebelkappe, Herbstblatt, Nebelkappe).


    Dieser Pilz ist hier massenhaft vertreten, aber keiner wie mir scheint hat den in seinem Körbchen. In meiner Bestimmungsliteratur und einer App, wird dieser als Essbar angezeigt.


    So ist dieser Pilz angenehm im Geruch, aber die Verwendung wird unterschiedlich angesehen.


    Ich habe dann weiter im Netz gesucht und dort wird dieser Pilz nach neuester Erkenntnis, nicht mehr als Speisepilz, oder als Essbar angesehen.


    Wer kann mir da näheres zu sagen. Oder verwendet jemand diesen Pilz in seinem Gericht (nicht als Schwiegermutterpilz;))


    Danke und Grüße aus NRW


    Boncuk



  • Hallo Boncuk,

    So ist dieser Pilz angenehm im Geruch, aber die Verwendung wird unterschiedlich angesehen.

    Ich habe dann weiter im Netz gesucht und dort wird dieser Pilz nach neuester Erkenntnis, nicht mehr als Speisepilz, oder als Essbar angesehen.

    Wer kann mir da näheres zu sagen.

    die Nebelkappe (Clitocybe nebularis) enthält mit dem Nebularin einen zumindest roh toxischen Stoff.

    Nachzulesen in einem Aufsatz von G. Winterstein.


    Ich schrieb dazu vor einiger Zeit u.a. folgendes:


    "Wenn ein Lebensmittel, in dem Falle ein Pilz, unter Verdacht steht, Vergiftungen hervorrufen zu können, auch wenn es keine schweren sind, sollte man es vernünftigerweise vom Speiseplan streichen. Selbst wenn sich dieser Verdacht nicht bestätigen sollte, ist der Pilz alles andere als schmackhaft und es gibt so viele bessere Speisepilze!

    Bei Pilzberatungen verweise ich immer auf die kritischen Inhaltsstoffe und rate vom Verzehr ab.

    Natürlich kann ich es keinem verbieten, ihn dennoch zu essen."


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo Boncuk,


    das ist die Frage auf die Du keine eindeutige Antwort bekommst, denn die Nebelkappe ist umstritten. Meine Einschätzung dazu:

    • Viele betrachten diese Art vorsichtshalber als giftig. So weit ich weiss, ein PSV wird Nebelkappen nicht zum Verzehr freigeben.
    • Dennoch die Anderen essen diesen Pilz und vertragen ihn ganz gut.
    • Einige (nicht wenige) Menschen vertragen diesen Pilz nicht wenn sie ihn essen. Die Nebelkappe scheint zumindest bei mehr Menschen Magen-Darm Probleme zu verursachen als die anderen Arten die dafür bekannt sind, bspw. Hallimasche. Wie so oft, es ist nicht 100% bekannt welche Wirkstoffe in dieser Pilzart dafür verantwortlich sind.

    Ich selber (nur persönliche Meinung, keine Anstiftung) esse gelegentlich Nebelkappen in kleinen Mengen. Am besten in einer Sahne/Käsesauce mit Pasta, und ich vertrage sie auch ganz gut. Selbstverständlich werden nur junge frische Pilze gesammelt und sie werden gut durchgekocht.

  • Hallo und guten Morgen.


    Danke für die Info`s.

    Da es also 50/50 steht, bin ich lieber feige und bleibe bei meinen "Leisten".

    Aber gut zu wissen, wenn sich einer mal im Korb verirrt, ist nicht gleich Alarm angesagt.

    Und wie nobi festgestellt hat, es gibt genügend andere sammelbare Pilze.

    Und was den Hallimasch angeht, den nehme ich gern als sehr jungen geschlossenen Pilz (abgekocht und in Maßen) zur Mischpilzpfanne.

    Ich denke, dass die Verträglichkeit auch mit der Menge der verputzten Pilze zu tun hat.

    Viele der angedachten Anzeichen der Pilzvergiftungen, sind eher auf die ungezügelte Verspeisung der Köstlichkeiten zurückzuführen ;)


    Bleibt alle schön gesund und weiterhin eine gute Pilzsaison (Hier ist dieses Jahr MAU:/)


    Boncuk

  • Hallo erst mal....


    So war gerade noch einmal mit dem Hund eine Runde durch das Gehölz.

    Da unsere Wälder in letzterer Zeit extrem gelitten haben (Abholzung, Rodung u. Kahlschlag) verschwinden auch immer mehr Pilze.

    Aber auch diese mir oft nicht erklärbare Forstwirtschaft (wenn es denn eine ist) schafft immer wieder Lücken für was neues. Ich empfinde es eher als unaufgeräumt:/.

    Gute Reviere verschwinden und es dauert oft bis zu 3-5 Jahren nach Aufforstung und Rodung bis sich wieder etwas tut. Auch die Suchfläche wird dadurch verringert, was natürlich dazu führt, das bei gleicher Anzahl von Pilzfreunden :haue:(und die die es meinen zu sein) regelrecht der Wald gefegt und von Pilzen befreit wird. Und trotzdem gibt es immer wieder etwas zu entdecken, was lange nicht da war, oder es hier angeblich nicht gibt. Ich habe da mal gerade etwas mitgebracht. Und die sind hier gerade Massenhaft vertreten, auf den gerodeten Flächen, wo Maschinen die Stümpfe und das restliche Totholz zu Rindenmulch geschreddert haben. Einer meiner besten Maronenplätze ist dem zum Opfer gefallen. Wie schon erwähnt, dieses Jahr richtig MAU:(


    Aber nun zum eigentlichen Thema: Pfifferling oder kein Pfifferling.....oder ist das Thema den Pfifferling nicht Wert :/;)

    Ja doch oder Nein.... das ist hier die Frage.


    Unabhängig mal von den Okergelben labberigen Pfifferlingstäuschern, die überall dazwischen wachsen.....


    Echt, oder Falsch.... oder gänzlich falsch gedacht;)


    Gruß

    Boncuk

  • Servus,


    das sind Pfifferlinge. Und ein Semmelstoppelpilz scheint sich mit rein gemogelt zu haben (erstes Bild, links unten).

    Was die Hallimasch betrifft: nein, das hat nichts mit der Menge zu tun. Für manche Menschen sind die unverträglich - auch in kleinen Mengen. Aber natürlich fällt die Reaktion dann geringer aus, wie bei einer Hauptmahlzeit.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Boncuk,

    das sieht mir sehr nach Orangegelben Gabelblättlingen oder falschem Pfifferlingen aus, besonders auf dem zweiten Bild mit den mehrfarbigen Exemplaren. Pfifferlinge haben einen Gelbton an Hut, Stiel und Leisten,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Boncuk,


    wie Werner sehe ich (außer einem möglichen Semmelstoppelpilz) lauter Falsche Pfifferlinge. Die Lamellen (keine Leisten) lassen sich leicht mit dem Fingernagel wegschieben.


    Der Falsche Pfifferling ist zwar nicht giftig, gilt aber als unverdaulich. Das heißt, er kommt hinten wieder raus, wie vorne rein.

    Eigentlich könnte man fast schon von der Startphase eines Recyclings sprechen, wenn man ..... <X:saint:


    Gruß

    Peter

  • Servus,


    Werner und Matthias haben wohl Recht. Manchmal echt tricky mit den Bildern. Ich meinte wirklich, Leisten gesehen zu haben. Und dachte, das Orange wäre dem Kunstlicht geschuldet. So schnell kann’s gehen 🙈 Also: ablösbare Lamellen = falsch, fest verwachsene Leisten = echt. Komplett orange = falsch.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Grüezi


    Da ich mich seit einigen Wochen Pilzkontrolleur nennen darf, Nebelkappen in der Schweiz (mit dem Hinweis dass man sie vor der Zubereitung abkochen und das Kochwasser wegschütten muss) immer noch als Speisepilze gelten und diese Pilze auch regelmässig in der Pilzkontrolle landen, habe ich sie gestern mal probiert.


    Fazit: Die Dinger stinken widerlich beim abkochen, sind aber abgekocht, gut abgespült und mit geschmacksintensiven Zutaten wie Knoblauch und Zwiebeln gebraten durchaus essbar. Für meinen Geschmack auf jeden Fall einiges besser als matschige Rotfüsse.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde


    Wie schnell doch ein Jahr vergeht.


    Hier am Rand des Wiehengebirge zwischen Niedersachsen und Nordrhein Westfalen ist es Mau. Ich gehe seit einer
    Woche meine Runden. Alles wie tot. Es war lange sehr trocken und selbst die Faustregeln zwischen Regen und Wachstum passt hinten und vorne nicht. ?(


    Trotzdem habe ich eine Anfrage bezüglich der abgebildeten Pilze und ob ich richtig liege mit der Bestimmung.


    Austern-Seitlinge, Buchenstamm wurde vor kurzem gefällt. Fund 28.09.2022


    Gruß

    Boncuk


  • Boncuk

    Hat den Titel des Themas von „Nebelgrauer Trichterling?“ zu „Austern-Seitling ?“ geändert.
  • Hallo,

    Falls nicht könnten es nämlich auch Ohrförmige Seitlinge sein

    die wachsen nur an fast völlig zerfallenen Nadelholz und dürften damit hier raus sein. Das hier sieht schon stark nach Rotbuche aus.


    Hallo Boncuk,


    es wäre schön wenn Du bei deiner nächsten Bestimmungsanfrage einen neuen Thread aufmachst. Sonst ergibt das alles wenig Sinn. Ich lese in der Überschrift Austernseitlinge und sehe dann Nebelkappen und Falsche Pfifferlinge.


    VG Jörg

  • Hallo.


    Das Bild 1 zeigt den kurzen Stiel. Der Pilz hat sich auf einem, vor nicht langer Zeit geschlagenen Buche befunden.

    Das Waldgebiet besteht im Umkreis von 200m nur aus Eichen und Buchen.

    Fichte, Tanne und Kiefern sind weit entfernt vom Standort der Pilze