Bovista pusilla?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.365 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus

    Ich fand auf einer Wacholderheide über Muschelkalk eine Gruppe winziger Boviste.

    Der größte Fruchtkörper( schon ausgereift) war gerade einmal 9 mm

    ansonsten ging die Fruchtkörpergröße nur bis 7mm.

    Exoperidie weiß-creme, relativ rauh,

    Und ein deutlicher, unverzweigter Mycelstrang war auch vorhanden.

    D


    Im Schnitt konnte ich keine Subgleba feststellen.

    Die Sporen lagen so zwischen 3,5-4,5(5)µ, flachwarzig ornamentiert,

    und hatten einen ca. 1µ langen Sterigmenrest


    Das braune, teils inkrustrierte, wenig septiert Capillitium hatte meiner Meinung nach winzige Poren, war verzweigt, und verjüngte sich kontinuierlich zum Ende hin.


    Bei Zugabe von 3% KOH gab es eine olive-braune Verfärbung der Sporen sowie des Capillitiums.


    Wenn ich nun meine Lit. durchlese heisst es einerseits, dass bei B. pusilla keine Sterigmenreste an den Sporen wären,

    anderer seits lese ich in diesem Beitrag : " Desert puffballs from Ladakh trans-Himalaya (J&K), India - The genus Bovista

    and Calvatia" von Sterigmenresten bis 12 µ.

    Beide Alternativen treffen hier nicht zu.


    Was meint Ihr was ich da gefunden habe ?


    Grüße

    Felli

  • GriasDi Bernd,

    genau diese Dinger wachsen auch auf einer Schwemmsandwiese in Hallstadt bei Bamberg.

    Nach der Monografie von Mukael Jeppson, Puffballs of Northern and Central Europe existiert da schon ein Nomenklaturproblem.

    Das was allgemein hin als Bovista pusilla (Batsch) sensu Kreisel bezeichnet wird, ist dort Bovista furfuracea Pers.

    Da passt Dein Fund ganz genau.

    Besonders die langen Mycelstränge, die kleinen Sporen um 3,5-4,5 my, die kurzen Pedicellen um 1my und die kleinen Poren im Capillitum unterscheiden B. furfuracea von B. pusilla (Batsch) Pers, wo die Sporen etwas größer (4,5-5,5my) sein sollen, kein Mycelstrang vorhanden sein soll, das Capillitium keine Poren und die Pedicellen 3-9my lang sein sollen.

    So sieht das jedenfalls Jeppson...

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Felli

    Ich bin da ganz bei Werner. Aus persönlicher Miteilung ist mir bekannt, dass früher als Bovista pusilla bestimmte Funde aus Thüringen, sich zum größten Teil als Bovista furfuracea entpuppt haben.
    Bovista pusilla scheint eine seltene Art zu sein, die allerdings nach Kreisel früher als B. limosa bestimmt wurde. Meine früheren Bestimmungen von B. limosa (1x von Kreisel und 1x von Winterhoff bestätigt) sind offensichtlich B. pusilla zuzuordnen. Larsson et al. Bovista pusilla and B. limosa Mycol Progress (2009) 8 .pdf

    LG Karl

  • Servus Werner

    Hallo Karl,

    Dank euch Beiden;

    das ist ja ein Wirrwar, da soll sich noch einer zurechtfinden.

    Ich hab noch ein paar andere Aufsammlungen mit denen ich im Moment zu keinem Ergebnis komme,die aber sher ähnliche Merkmale haben.

    Vielleicht stell ich die in den nächsten Tagen noch ein, mal sehn.


    Beste Grüße

    Felli