Ahnungslos: Pleurotus am Boden?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.683 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde,

    jeden Herbst sehe ich diesen Pilz, häufig, in großen Gruppen, an grasigen Stellen am Rand oder in Buchenmischwäldern.

    Hutdurchmesser durchaus bis 15 cm, die abgebildeten Exemplare 7-10 cm. Hutfleisch dünn, etwas zäh, wässrig. Hutfarbe schmutzig-grau-bräunlich.

    Interessant fand ich, dass einige ganz deutlich seitlich gestielt waren, andere wiederum mittig. Mein kleiner Pilzführer zeigt mir als ähnlichsten Kameraden P. eryngii??

    Vom Standort her (Rhön, ca. 750 m ü.NN) eher unwahrscheinlich, angeblich eher südlich der Alpen angesiedelt.

    Nach meiner anderen Literatur passt Pleurotus überhaupt nicht.


    Geruch angenehm "blumig", vor allem an den Lamellen. Geschmack aber sehr muffig, eher unangenehm. Wahrscheinlich ein häufiger "Allerweltspilz", habe mich aber bisher noch nicht weiter vertieft. Hat jemand eine Idee?


    Liebe Grüße,

    Herbert

  • Hallo Herbert,


    ...es liegt im Bereich des möglichen, dass ich mich hier jetzt zu weit aus dem Fenster lehne, aber : als erstes würde ich an Nebelkappen denken.

    Die können durchaus mal dezentral gestielt wachsen, wachsen in Hexenringen, riechen blumig..

    Mal sehen, was die Anderen dazu sagen.


    Liebe Grüße,

    Carina

  • Hi, auch ich hätte zu erst mal auf Nebelkappe getippt.

    LG Sandra

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • Hallo Carina,

    danke für die schnelle Antwort. Habe bei "Nebelkappe" sonst eher die Bilder von jüngeren Exemplaren gesehen - die erwachsenen, aufgeschirmten passen aber recht gut zu meinem Fund. War meine Vermutung für "Allerweltspilz" nicht so weit weg.

    (Essbares/wohlschmeckendes prägt sich wohl besser in mein Sammlergedächtnis...)

  • Servus beinand',

    Nebelkappen haben eine andere Hutfarbe und meist ned so stark herablaufende Lamellen. Teste doch mal, ob man die Lamellen mit dem Fingernagel leicht verschieben kann, Herbert!

    Ich würd knubbellose Mönchsköpfe vermuten. Da passt die Farbe, die rel weit stehenden Lamellen und auch der "blumige" Geruch besser.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner,


    was meinst Du mit "verschieben"? Die Lamellen sind sehr zäh-beweglich, nicht brüchig und lassen sich schwer/kaum vom Hut lösen. Wenn ich unter 123 den Mönchskopf anschaue, sieht der dort anders aus - so trichterförmig hab' ich "meine" noch nicht gesehen, sind eher flacher ausgebildet. Farben sind zwischen recht hell/nebelgrau bis dunkler und mehr graubraun.

    Auch der gewellte Rand bei 123 und mushroomexpert (Clitocybe maxima) passt nicht so recht dazu. Eigentlich schade, weil die Mönchskappe ja essbar wäre...


    Danke und liebe Grüße aus der Rhön

    Herbert


  • Danke Andreas,


    guter Hinweis zu den Pleurotus! Hab' die bis jetzt nur von Buchenstämmen abgesammelt und da keinerlei Bedenken gehabt, sind ja alle möglichen Farben, aber alle schmecken gut.

    LG

    Herbert

  • Danke Andreas,


    guter Hinweis zu den Pleurotus! Hab' die bis jetzt nur von Buchenstämmen abgesammelt und da keinerlei Bedenken gehabt, sind ja alle möglichen Farben, aber alle schmecken gut.

    LG

    Herbert

    Ehem,

    es gibt auch psylocybinhaltige Pleurotus

    Viele Grüße

    Andreas

  • Hi Andreas,


    du verwechselst gerade Pleurotus mit Pluteus. Pleurotus hat durchaus herablaufende Lamellen und keine Psilocybin-haltigen Arten.

    Mir gefällt Werners Idee am besten, auch wenn die Fruchtkörper sicher nicht ganz typisch sind. Von daher bleibt bei mir eine Restunsicherheit.


    LG.

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  • OmG,

    ja du hast recht. Ich wär ehrlich gesagt nie draufgekommen, dass man den gezeigten Pilz für einen Austernseitling halten könnte.

    Ich find Werners Idee auch besser wie die Nebelkappen, auch mit den nicht ablösbaren Lamellen, wär da allerdings selber nie drauf gekommen. Mit der keuligen Basis vielleicht, aber die sieht man ja nicht.

    Danke für die Korrektur.


    Viele Grüße

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Auch bei Nebelkappen kann man (oft, nicht immer) die Lamellen abschieben, ählinch wie bei Mönchsköpfen und Rötelritterlingen.

    Das aber nur so am Rande. So wirklich gefallen mag mir bislang weder dies noch das noch jenes. Ob das nicht auch noch eine andere Art sein könnte?
    Also entweder eine der eher seltenen, blassen Lepistas oder einer der Trichterlinge aus der Ecke um phyllophila und so?
    Weil sowohl für Nebelkappen als auch für Mönchsköpfe kommen mir die eher entfernt wirkenden (wenigen) Lamellen komisch vor, zudem Farben (hinsichtlich Clitocybe nebularis) und Struktur der Hutränder (hinsichtlich Infundibulicybe geotropa). Ampulloclitocybe clavipes wäre nicht schlecht, aber bricht da der Stiel so durch? Meistens ist der Stiel bei dem ja mehr so ein gelatinöser Brei, der sich zwar matschen, biegen und reißen lässt, aber nicht wirklich brechen. Auch hat der ja normalerweise einen gewissen Farbkontrast zwischen Hutoberseite und Lamellen...

    Lepista caespitosa oder so vielleicht?
    Oder die sind einfach irgendwie untypisch und es sind doch Mönchsköpfe oder Keulenfüße.



    Lg; Pablo.

  • Hallo,


    ich hätte diese Pilze erstmal Richtung Bleiweißer Firnistrichterling, Clitocybe phyllophila, eingeordnet, so wie eben auch von Pablo eingeworfen. Für diese Option müssten es dann auch keine abnormalen Exemplare sein, was ja auch eher nicht der Fall sein dürfte, weil Herbert sie ja offensichtlich jedes Jahr in dieser Form dort vorfindet.

    In dem Fall wären sie natürlich definitiv nichts für die Pfanne.


    Lg

    Lars

  • Servus beinand'

    im ersten Post hat Herbert geschrieben, dass die abgebildeten Fk 7 bis 10cm Durchmesser hatten und bis 15cm groß werden konnten.

    Das ist dann schon eine Größe die für den Mönchskopf bzw. was knubbelloses aus dem Aggregat spricht. C. phyllophila oder L. caespitosa, die ja büschelig wächst, sollten dann außen vor sein.

    Auch der Keulenfuß passt mMn schon farblich ned. Der hat meist so einen grauoliven Touch, sodass ich den meist schon von oben erkennen kann.

    Die verschiebbaren Lamellen hab ich eigentlich erwähnt um die Nebelkappe auszuschließen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo zusammen


    Ich meine aber auf dem ersten und letzten Bild abgelöste Lamellen zu sehen.

    Vielleicht fehlt es da an der richtigen Technik, um das zu prüfen? Mit dem Fingernagel versuchen, einige Lamellen vom Hut "wegzuschieben".


    Auch scheinen einige Hüte "Wasserflecken" zu haben, was typisch für Lepista wäre.


    L. caespitosa passt vom Habitat her nicht. L. panaeolus sollte keine so stark herablaufenden Lamellen haben.

    Nach dem Schlüssel von Egon Horak könnte es vielleicht die seltene L. pseudoparilis sein. Das Bild in der "Ulmer Pilzflora" würde ganz gut passen.


    Aber zugegeben, alles nur Spekulation. Ein Blick auf die Sporen würde wenigstens die Gattung bestätigen.


    Gruss Raphael

  • Hi.


    Die Lamellen lassen sich auch bei der Nebelkappe mit dem Fingernagel wegschieben, das geht also nicht nur bei Lepista. Habe ich letzte Woche erst getestet. Denke trotzdem nicht, dass es eine Nebelkappe ist. L. pseudoparilis kenne ich leider gar nicht.


    Schwieriger Fund scheinbar.


    LG.

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  • Hallo Schupfi


    Naja bei der Nebelkappe streiten die Mykologen, ob es eigentlich nicht doch eine Lepista ist.

    In einigen Büchern ist sie deshalb als Lepista nebularis (Batch) Harmaja drin.

    Aber man kann sie nicht gültig umkombinieren, weil sie nur dummerweise Typus von der Gattung Clitocybe ist.

    Meiner Meinung nach hat die Nebelkappe (abgesehen von den nomenklatorischen Regeln) in der Gattung Clitocybe nichts verloren.


    Gruss Raphael