Funde in Weissrussland 2008

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.618 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Bei meinem letzte Urlaub in Weissrussland Anfang Oktober 2008 war ich ein klein wenig entäuscht das ich nichts neues gefunden habe.


    Das Sammelgebiet liegt in der Nähe von Vilnius jedoch in Weissrussland.Der Wald ist schon was besonderes dort .Viele Flechten kaum Heidelbeere .Fichte ,Tanne ,Birke ,Buche Kiefer .Alles gut gemischt .Unvorstellbar sind die Mengen die dort wachsen .Reifpilze sind nicht beliebt dort ,Dort waren tausende .Hexenringe aus Reifpilzen auf 50 m2 gut 150 Stück in allen Größen .Na dann hab ich eingepackt .
    Jeden Tag einen Putzeimer so 10-15 Liter mit Pfifferlingen vollgemacht .Steinpilze hab ich auch gefunden ,so nebenbei halt beim rumlaufen .Als ich dann stolz meinen Fund präsentiert habe so 30 Stück ,wunderschöne Steinpilze mußte ich mir sagen lassen ,Das ist gar nichts wärst du mal vor 4 Wochen dagewesen .Das hättest du nicht tragen können .;(.Es war schon recht kalt Nachts 3 Grad minus in der früh .Brutal sind auch die Pilzvernichtungstrupps .Ein Bus mit 10 Leuten in den Wald gefahren 20 min alles platt gemacht dann weiter .
    Da waren die etwas vorreilig .Jaja die Gier nach Geld .Hab dann noch 10 Rotkappen und 300 Pfifferlinge gefunden ein paar Steinpilze gabs auch noch . Dort verläuft die Gasleitung nach Litauen ,also sehr Sonnig .Feucht wars auch duch den Tau dacht ich gehe ich halt mal da lang .Und was muß ich sehen .Steinpilze auf einer Länge von 3 KM .Parasol ab und zu .Rotkappen ,hmm welche nehme ich da jetzt mit .
    Mein Schwager ging mal mit mir mit und meine Frau .Der Kofferraum meines Autos war voll .Ist aber kein Problem dort ,ist jedes Jahr so dort .Ein Wahnsinn .Hab hier auch gute Gebiete in der Oberpfalz usw .Mein Rekord bei Steinpilzen ist 212 Stück zu 2 .Aber das dort ist nicht zu schlagen .Grüße aus Nürnberg



  • Der Umterschied ist der das ich das alle 2 Jahre mal mache.Die dort jedes Wochenende .Nur der Staat darf dort Pilze ausführen also müssen die wenn die Geld verdienen wollen die an einer Sammelstelle abgeben und dann werden die Exportiert .Das sind Mengen habs mir mal angesehen .[hr]


    hmm.. aber du hast deine haare noch alle? oder machst du nen großen bogen um alle geigerzähler??? :)


    Hab ich irgendwo geschreiben das ich die Essen würde ?.[hr]


    Mir würde Besseres einfallen, als 212 Steinpilze und 300 Pfifferlinge zu zählen ... :/



    Was soll man sonst in Weißrussland machen ?.Und ja ,die Leute dort fanden das auch witzig .Die Rechnen auch gleich in Eimern.
    Ist eine ganz andere Welt als bei uns hier in DE.Wenn man von Polen über Litauen dort hinfährt stehen massig Leute rum und Verkaufen Pilze am Straßenrand .In Unvorstellbaren Mengen .Hab das so auch noch nie gesehen .Und dort ist es nicht wie bei uns das man Pilze zum Spaß sammelt sondern das wird als Gratisessen eingeplant .Bei uns kostet das Benzin um in den Wald zu kommen fast mehr als was man an Pilzen findet ,da kann ich die mir fast gleich kaufen, jenachdem was man halt so findet .
    Man kann das Verhältniss der Menschen dort zur Natur nicht mit unseren Masstäben messen .Die Essen auch alles was Essbar ist oder auch mal zweifelhaft wie Grünling .Ich sag auch schon nichts mehr dort ist eh umsonst .

  • Hey Mittelfranke,
    puh... russland bietet ja viel mehr als hier in den deutschen wäldern ist. ;) aber, das mit dem geigerzähler würd ich ernst nehmen...besonders wenn du den ganzen kofferraum voll mitnimmst :). aber gut, am schlimmsten wären ja die Maronen... die andern sind ja nich so schlimm, wegen der belastung denke ich!


    Das nächste mal will ich Fotos sehen ;)!


    Grüße

  • Ich verschenke die immer .Das Problem ist wie du schon erkannt hast das es dort einfach mehr gibt .Warum genau ,hab ich noch nicht rausgefunden .Selbst in der Nähe der Dörfer ,hab mal einen kurzen Ausflug gemacht also 100 m weit weg vom Haus waren Rotkappen in Mengen gestanden und noch anderes .Man kann das mit den Mengen bei uns einfach nicht vergleichen .Wenn man bei uns sagen wir 1 KG Pifferlinge findet ist das schon ganz gut .Aber dort wird man dann zum Essen eingeladen und bekommt einen Wodka aus Mitleid weil man nichts gefunden hat .8|


  • Was soll man sonst in Weißrussland machen ?


    Tja, in der Tat eine schwer philosophische Frage.
    Da fällt mir doch der Spruch ein: Bleibe im Lande und nähre dich redlich.


    Ansonsten bliebt mir irgendwie noch der tiefere Sinn Deines Postings verschlossen...


    Gruß Harald

  • Hallo Mitelfranke,


    in Skandinavien, vor allem nach Norden hin, werden Rotkappen (als Beispiel) auch zu Massenpilzen. Das liegt vielleicht an geringerer Konkurrenz (nach Norden hin wirds artenärmer), vielleicht auch an der kürzeren Vegetationsperiode, sodass die Arten weniger Zeit zum Fruktufizieren haben und dann alle mehr oder weniger gleichzeitig kommen.


    Ich habe selber in finnisch Lappland Pilze gesammelt und wusste auch nicht, wo ich vor lauter Rotkappen und Steinpilzen hintreten soll. Ich kann trotzdem selber nicht nachvollziehen, warum man dann Kofferraumladungen (oder eine Ladung) sammeln sollte.


    Ich esse selber gerne Pilze. Aber ich sammele trotzdem nur so viel, wie ich selber auch später essen kann.


    Wenn in Weißrussland solche Mengen wachsen, warum sammelst Du die dann für andere? Oder kennen die anderen Weißrussen, die Du beglückst, keine Schwammerl?


    Zitat

    Was soll man sonst in Weißrussland machen ?


    Ach, da würde mir schon so einiges einfallen. Selbst auf rein mykologischer Ebene...


    Aber sei's drum. Ich denke nur, dass Du mit Deinen Schilderungen wenig Neid ob Deiner Sammelleistung erzeugst, sondern vielmehr auf Unverständnis stößt. Und ganz ehrlich gesagt, verstehe ich dieses Handeln auch nicht (Kofferraum füllen usw.).


    Liebe Grüße
    Christoph

    Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
    (Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

    Einmal editiert, zuletzt von CHH ()


  • Ja aber das könnte ich bei deiner Antwort auch sagen .Aber gut, hat halt jeder so seins im Leben .
    Aber warum soll ich mich hier einer Kritik ausetzten ,auf welcher Grundlage denn .Das ich mal richtig Spaß gehabt habe in Weissrussland beim Pilzesammeln ,ich bitte dich .Macht ihr doch auch alle hier im Forum oder etwa nicht .[hr]



    Weshalb Neid ,von den Pilzen hatte ich ja nichts .Hab ja nur die Tatsachen geschildert wie es halt im Osten so ist .Nicht mehr und nicht weniger .Ist halt für Sammler in DE schwer zu verstehen das es Menschen gibt die Pilze nur als Nahrung sehen und nicht als Kunstwerke der Natur .Daran mußte ich mich auch erst mal gewöhnen, so ist es nicht .

  • Okay, differenzieren wir mal ein wenig, sofern mir das gelingt.


    Geigerzähler? Ja, den darf jeder Bayer, so wie ich auch auspacken, denn die Fallout-Belastung war bei uns deutlich höher als in der beschriebenen Region, wenn sich hier jemand auf Tschernobyl bezieht, so wie ich meine "zwischen den Zeilen" lesen zu können.


    Große Mengen, gewerbsmäßiges Sammeln von Pilzen? Ich kotze (tut mir leid für den harten Ausdruck) Jahr für Jahr, wenn die lokalen EDEKA-Märkte in der Saison den Pfifferling in großen Mengen anbieten und der Durchschnitts-Deutsche aus der Stadt hier fleißig zugreift. Wer also ist verantwortlich? Der Litauer, der es seit Jahrzehnten so betreibt oder der Westeuropäer, der genau dieses Verhalten durch den Konsum fördert und unterstützt?


    Ich sehe es teilweise vielleicht aus einem anderen Blickwinkel, denn das Sammeln von Pilzen wird in meiner Region teilweise in einem Ausmaß praktiziert, dass so manchem Mykologen die Haare zu Berge stehen dürften. Vor einigen Jahren, ganz zu Beginn meiner Teilnahme an diesem Forum, schilderte ich die Dimensionen, die manche Leute in meiner Region als normale Sammelmenge betrachten. Gesetzliche Bestimmungen? Interessieren hier niemand. Es war nie anders, es wird nie anders sein. Wenn die Steinpilze dann erst mal tatsächlich weg sind, werden die Leute wach. Mein Vater hat mir anno 1980 von Sammelwettbewerben berichtet, wo man nur Steinpilze sammelte und der Gewinner sage und schreibe "340 Stück im Korb hatte". Und? Ja, es ist selbst heute noch so. Ich weiss, dass es durch das Bundesartenschutzgesetz klare Auflagen gibt, aber bring das mal einem Landbewohner bei, der es nicht anders kennt. Sicherlich gehöre ich schon zu einer neuen Generation, aber da sind wir wieder beim Thema Litauen. Warum ist es für uns anders? Weil wir in einer Informationsgesellschaft leben. Google ist zum universellen Freund geworden. Erwartet ihr allen Ernstes, dass so wie in Deutschland, jeder zweite einen Internetzugang besitzt, es ihm relativ gut geht und er sich über die Folgen seines Handelns bewusst ist? Natürlich nicht.


    Ich ergreife sicher nicht Partei für die o. g. Statements, aber ich bitte dabei dennoch zu unterscheiden, in welchem Teil der Welt man lebt. Wir sind auf der einen Seite zwar gestraft mit den Zwängen und Konventionen unserer Zeit und Gesellschaft, aber dürfen uns frei entfalten, was anderen Leuten vorenthalten wird und nehmen auf der anderen Seite eben genau diese "Zwänge" erst durch das uns umgebende System wahr.


    Du bist nur ein Spiegel dessen, was dich umgibt.


    Ich hoffe, dass ich niemanden damit zu nahe getreten bin und verbleibe mit den besten Grüßen für ein schönes Ostern 2010.


    Ralf

  • Hallo
    Also ich kann nur für den Mittelfranken sprechen------
    Ich sammel schon seit Jahren Pilze, gern hätte ich (bei Hannover) so ein flächendeckendes EL Dorado.
    Das gibt es aber nicht bei uns.....der tiefe Osten muß ja auch mal sein Positives haben.
    Ich hät es vielleicht genau so gemacht..hätte sie aber bestimmt nicht gezählt.


    Freud euch doch mal über so einen Bericht, ist doch mal was Besonderes


    Lenny


  • Freud euch doch mal über so einen Bericht, ist doch mal was Besonderes


    Naja, die Meinungen gehen halt auseinander. Mich ärgern solche Berichte!
    Ich finde, Mäßigung gehört zu den Tugenden, die vielen Menschen fremd geworden ist.


    Gruß Harald