Hallo,
ich möchte gerne für eine Fernsehreportage das Wachstum einheimischer Pilze (oder besser deren Fruchtkörper) filmen. Dies hat im Studio zu erfolgen, da es Langszeitstudien werden.
Kann mir Jemand von Euch weiterhelfen?
Viele Grüße
Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.204 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarionS.
Hallo,
ich möchte gerne für eine Fernsehreportage das Wachstum einheimischer Pilze (oder besser deren Fruchtkörper) filmen. Dies hat im Studio zu erfolgen, da es Langszeitstudien werden.
Kann mir Jemand von Euch weiterhelfen?
Viele Grüße
Kann mir Jemand von Euch weiterhelfen?
Was für eine Hilfe erwartest Du ??
Soll jemand die Kamera halten ?
Gruß
Harald
Hallo Harald,
nee, die Kamera steht auf einem Stativ im Studio. Ich bräuchte aber Hilfe, um Sets im Studio zu bauen, also kleine Biotope, in denen die Pilze dann Fruchtkörper hervorbringen. Hier fehlt mir das Wissen. Und ich habe auch keinen Zugang zu Sporen, Mycel und so weiter.
Bis dann
Tja, das ist ja alles sehr allgemein gehalten. Willst Du irgendwelche Pilze filmen oder schweben Dir bestimmte Arten vor?
Wann soll das Ganze stattfinden?
Was willst Du mit dieser Dokumentation errreichen?
Kennst Du: Die wunderbare Welt der Pilze. Ein Film von Karlheinz Baumann und Volker Arzt? Dort sind höchst beeindruckende Aufnahmen von wachsenden Pilzfruchtkörpern zu sehen. Die sind allerdings nicht im Studio entstanden.
Wenn Du die typischen Zuchtpilze (Champignon, Shiitake, Austernseitling..) nimmst, wirst Du keine großen Probleme mit "Studioaufnahmen" haben - wenn das Studio die geeigneten Bedingungen hergibt. Wenn du Wildpilze filmen willst, wird es nur schwierig bis überhaupt nicht gehen.
Gruß Harald
Klar kenne ich Karlheinz und Volker. Grossartige Doku.
Mir schweben Fliegenpilze und andere eindrucksvolle Pilze vor. Es gibt Dokus, die wurden eindeutig im Studio gemacht. Denn so etwas kann man nicht im Freiland machen. Lichtprobleme, Kameraprobleme.......Habe ich schon alles hinter mir. Ich bin Biologe und bin mir der Probleme bewußt. Aber irgendwie muss es gehen. Es soll ja auch Typen geben, die Fliegenpilze züchten ... und dann essen
Viele Grüße
Fliegenpilze sind Mykorrhiza-Pilze und lassen sich nicht züchten!
Ebenso wirst Du solche Pilz nicht mit Biotop ins Studio bekommen, es sei denn Du bringst die Birke oder Fichte mit.
Du kannst allenfalls Fruchtkörper von Amanita- oder Schirmlingsarten sammeln und "einpflanzen", die wachsen dann immer noch ein Stückchen weiter bzw. schirmen noch ein wenig auf. Da hat man aber nicht die ganze Wachstumsphase sondern nur einen kleinen Teil.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, dass Du Pilze, die auf Substrat wachsen mitsamt eben jenem ins Studio bringst um sie zu filmen. Sprich, Du wirst einen ordentlichen Holzklotz, wo schon Baby-Fruchtkörper zu sehen sind aufbauen müssen. Mir fallen dazu Schwefelköpfe, Stockschwämmchen oder Hallimassch ein. Dazu musst Du natürlich erst einmal in der Natur fündig werden - zur Zeit etwas ungünstig.
Die andere Möglichkeit ist natürlich, sich eine Zuchtpilzkultur zu beschaffen und das dann zu filmen.
Gruß
Harald
Fliegenpilze sind Mykorrhiza-Pilze und lassen sich nicht züchten!
Ach, geht so. Sowas versuch ich grad - bin allerdings schon im zweiten Jahr. Ich weiss, dass ein Mycel da ist, ein Fruchtkörper hat sich noch nicht blicken lassen.
Fliegenpilze sind Mykorrhiza-Pilze und lassen sich nicht züchten!
Ach, geht so. Sowas versuch ich grad - bin allerdings schon im zweiten Jahr. Ich weiss, dass ein Mycel da ist, ein Fruchtkörper hat sich noch nicht blicken lassen.
???
OK, ich gehe davon aus, dass du mit "züchten" vielmehr "anbauen" meinst?
Mykorrhiza-Pilze lassen sich nicht so anbauen, dass ein Betrieb speziell davon leben könnte, da sie eben in der Ernährung etwas eigen sind.
Aber ansetzen kann man sie.
Von zwei alten erfahren Pilzsammlern weiss ich, dass man gute Speisepilze, die aber verdorben sind (Schneckenfraß o.ä.) in Stücke schneiden und diese Stücke in die Gegend schmeißen sollte - dort kann sich der Pilz mit etwas Glück wieder ansiedeln. Und genau das hab ich gemacht: einen Mykorrhiza-Pilz in einer Pflanzschale verbuddelt, an den Wurzeln.
Die Schale duftet beim gießen unüberriechbar (lecker!) nach Pilz.
Ob ich heuer nach zwei Jahren zum ersten Mal auch einen Fruchtkörper zu sehen kriege, bin ich gespannt.
Einige Bäume brauchen ihre Mykorrhiza, um zu gedeihen, z.B. Kiefern. Aber auch meine Buche hat vom Feld einen mitgebracht, einen Fälbling. Man muss beim Umtopfen vom verpilzten Substrat etwas in das neue Substrat herübernehmen, dann kann sich der Pilz wieder ansiedeln.
einen Mykorrhiza-Pilz in einer Pflanzschale verbuddelt, an den Wurzeln.
Die Schale duftet beim gießen unüberriechbar (lecker!) nach Pilz.
Ob ich heuer nach zwei Jahren zum ersten Mal auch einen Fruchtkörper zu sehen kriege, bin ich gespannt.
Aha, und welcher Pilz war das? Und welche Pflanze wächst in der Schale?
Gruß Harald
Steinpilz an Stieleiche, Fliegenpilz an Stieleiche.
Na, Fliegenpilze wirds da schon mal theoretisch eher nicht geben, weil Standorte mit Eiche recht wenig belegt sind und ob sich da Steinpilze blicken lassen? Bevor die auftauchen, gibts wohl eher Tintlinge, Psathyrellen und ähnlicher Kleinkram.
Aber du wirst gewiss berichten...
Gruß Harald
Schaun wir mal.
Die Fliegenpilze habe ich aus einem Eichen- & Buchenwald. In so einer isolierten Pflanzschale heisst es halt "friss oder stirb". Und dem Duft nach frisst er.
Selbstverständlich werde ich berichten, sobald sich eins meiner Mycele einen Fruchtkörper leisten kann - und wenn er nur centgroß ist!
Die Fliegenpilze habe ich aus einem Eichen- & Buchenwald.
Sicher, dass da nicht irgendwo noch eine Birke herumstand?
Ist natürlich möglich.
Die einzige Birke, die mir ins Auge stach, lag allerdings herum und ernährte ein schieres Tausend anderer Schwammerln. Die machen sich ziemlich rar da.