Hallo Ihr Lieben!
nachdem das Wetter gestern (Nieselregen unterbrochen von gelegentlichen Schauern) mir den Plan vereitelte, in den Wald zu gehen, habe ich das heute nachgeholt.
Schon beim anlegen der Waldbekleidung freue ich mich auf das Bevorstehende.
Die kleine Tour verheißt Entspannung, Kontemplation und dann das Gegenteil davon,
ein - wenn auch nur kurzfristiges - entleeren des Kopfes, von allem außer
gehen, atmen, schauen, sein…
Das Rad stelle ich am Wegesrand ab und gehe querwaldein,
alle Eindrücke gierig in mich aufsaugend.
Hier haben die wilden Schweine ihr Nachtwerk in Vollendung vollbracht,
(sogar Munition haben sie ausgegraben)
wo sie jetzt bei Tage ruhen, weiß ich seit ein paar Jahren,
umgehe diese Dickungen weiträumig.
Allgegenwärtig die Horngrauen,
die Nebelkappen hingegen sind nun final.
Sie hatten ihre Zeit den ganzen Herbst hindurch.
Dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten lässt,
spüre ich mit jeder Faser. Der Duft des Waldes verrät es mir:
das Laub, zu Beginn mit einem würzigen Geruch behaftet beginnt nun,
eher kalt und erdig zu riechen.
Auch hat der Blätterregen an Stärke verloren
und das Licht, nun, das wenige Licht ist nicht mehr herbstlich,
verflogen ist der Rest an Wärme.
Doch auch ohne Sonne zeigt der Wald mir noch seine warme Farbpalette,
fast, wie um den Mangel an Sonnenstrahlen auszugleichen.
Die Erlebnisse, wenn man ruhig im Laub oder in den Nadeln kniet,
um Fotos zu machen tun ihr Übriges, um den Ausflug abzurunden.
Ein Schwarzspecht fliegt mit seinem typischen Ruf auf Futtersuche,
er ist in meinem Wald mittlerweile angekommen, wohl um zu bleiben.
Zwei graue Falken jagen sich durch die Bäume, eine Runde um mich drehend.
Pilze an Totholz sind reichlich zu finden. Diese hier alle an einem Baumstumpf
Der Übermut, der mich bei sonnigem Herbstwetter packt,
das Laub hochzuwerfen ist bei diesem vorwinterlichen Wetter nicht zu spüren,
allerdings genieße ich andere, kleinere Dinge,
wie dieses wunderschöne Feenspiegelchen,
oder die Eichenblattperlen.
Wenn das Laub so feucht ist wie heute,
gelingt es mit dem richtigen Schuhwerk, recht leise zu gehen.
Sehr zum Erstaunen mancher Tiere -
ein Reh hatte ich ziemlich überrascht,
ich sah es aber auch erst, als es Reißaus nahm.
Dann, fast am Ende meiner Tour noch einer meiner Lieblingspilze,
allerdings jenseits der Genussreife: Mönchsköpfe.
Dennoch freue ich mich immer über sie, ich mag auch den Duft sehr gerne.
Auf dem Heimweg habe ich noch aufgetragene Grüße an meine Wald
mit einer kleinen Verneigung ausgerichtet.
So, nun habe ich Euch lange genug mit meinen
Herbstgedanken gequält und verabschiede mich,
mit meinen Haaren im rotbraunen Laub gut getarnt, von Euch.
Wie immer freue ich mich, wenn der eine
oder die andere mit mir mitgestromert ist.
Liebe Grüße,
Eure Tuppie
P.S.: Entschuldigt bitte die teilweise wirklich schlechte Bildqualität, es war ziemlich duster.