Hygrophorus

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 573 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo in die Runde der Mykologisierenden,

    gestern auf unserer AG-Exkursion südlich Freiburg hatten wir im Laubmischwald wieder kleine Schnecklinge, die man noch vor 30 Jahren als H. leucophaeus in die Liste eingetragen hätte, bevor die unselige Aufspaltung des Komplexes viel Verwirrung gestiftet hat.

    Wir hatten Fruchtkörper mit Übergängen von "leucophaeus-Hut"-zweifarbig bis unicolor, bei den Lamellen von creme bis inkarnat, während die Stiele allesamt gleich erschienen und auch die Sporen der beiden Extremformen gleich schmal waren (4-5µm). Obwohl ich immer versuche, irgendwo in solchen Spätherbst-Kollektionen einen lindtneri oder carpini zu entdecken (Eichen, Hainbuchen und Hasel hat es in diesen Wäldern auch überall), scheitere ich immer an den Merkmalen, die sich für mich nicht an ein praktikables Schema, wie z.B. in der FN, heften wollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Art des Kalk-Laubwaldes sich nur mit einem Partner abgeben würde, das ist nicht die Regel.

    Und dass der früher häufige, zweifarbige leucophaeus heute unicolor heißen soll, geht mir auch nicht ein.

    Hat jemand von Euch für diesen Komplex ein schlüssiges Konzept oder weiß jemand von einer Phylogenie in dieser Gruppe?

    Günter

  • Hallo Günter,


    ein schwieriges Thema, das wahrscheinlich ohne Sequenziermethoden nicht ohne weiteres zu klären ist. Meine Kenntnis ist auch, dass leucophaeus und unicolor synonym sein sollen, inwieweit da noch carpini und lindtneri reinspielen, ist mir mittlerweile auch ein wenig schleierhaft.

    Hier wurde das Thema schon mal ansatzweise durchgekaut:

    Unbekannter Schneckling


    Beste Grüße

    Harald

  • GriasDi Günter,

    H. unicolor und H. carpini sind ja Grögersche Arten, H. lindtneri hat Moser beschrieben.

    Im Aufsatz

    " Was ist Hygrophorus leucophaeus Scop. ex Fr.?"

    in der ZMykol 46 von 1980, der im Netz über die DGfM abrufbar ist,

    hat F. Gröger genau erläutert warum er meinte H. leucophaeus verwerfen zu müssen und seine neuen Arten zu beschreiben.

    Die Gründe sind ganz ähnlich denen, weshalb manche Cortinarien neue Namen bekommen.

    Mir geht's da wie Dir.

    Ich kann da keine belastbaren Unterschiede feststellen und halte mich wenn möglich am Mykorrhizapartner.

    An liabn Gruaß,

    Werner