Hallo in die Runde der Mykologisierenden,
gestern auf unserer AG-Exkursion südlich Freiburg hatten wir im Laubmischwald wieder kleine Schnecklinge, die man noch vor 30 Jahren als H. leucophaeus in die Liste eingetragen hätte, bevor die unselige Aufspaltung des Komplexes viel Verwirrung gestiftet hat.
Wir hatten Fruchtkörper mit Übergängen von "leucophaeus-Hut"-zweifarbig bis unicolor, bei den Lamellen von creme bis inkarnat, während die Stiele allesamt gleich erschienen und auch die Sporen der beiden Extremformen gleich schmal waren (4-5µm). Obwohl ich immer versuche, irgendwo in solchen Spätherbst-Kollektionen einen lindtneri oder carpini zu entdecken (Eichen, Hainbuchen und Hasel hat es in diesen Wäldern auch überall), scheitere ich immer an den Merkmalen, die sich für mich nicht an ein praktikables Schema, wie z.B. in der FN, heften wollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Art des Kalk-Laubwaldes sich nur mit einem Partner abgeben würde, das ist nicht die Regel.
Und dass der früher häufige, zweifarbige leucophaeus heute unicolor heißen soll, geht mir auch nicht ein.
Hat jemand von Euch für diesen Komplex ein schlüssiges Konzept oder weiß jemand von einer Phylogenie in dieser Gruppe?
Günter