Clitocybe rivulosa?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.503 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

  • Hi.


    Mangels interessanter Funde musste ich mir wieder eine Clitocybe einstecken...beliebte Gattung.


    Fundort war ein rekultivierter Tagebau. Offene, nährstoffarme, sandige Fläche, vermutlich leicht sauer. Hauptsächlich Birke vor Ort.

    Hurdurchmesser 4-5cm.


    Geruch frisch leicht säuerlich, im Fleisch schwach mehlig. Sporenabwurf-Exemplar dann mit mehr Mehligem/Spermatischem Geruch im Fleisch.

    Sporenabwurf leider zu dünn, ich lasse mal noch einen aussporen. Sah auf den ersten Blick weiß aus, aber war auch nach dem Zusammenschieben nicht viel.

    Ist ja einigermaßen verworren in der Gattung, aber ich würde wohl bisher in Richtung Clitocybe rivulosa tendieren?

    Sporenbilder und -messungen kann ich dann morgen hoffentlich nachreichen.


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi


    Das kann C. rivulosa sein, oder das was Ludwig C. krizii-josephii nennt.

    Müsstest du an den Sporen unterscheiden können.

    Normalerweise wäre C. rivulosa eine Wiesenart, aber wenn da ein paar Bäume stehen stört das den Pilz nicht unbedingt.


    Gruss Raphael

  • Hi Raphael,


    Danke für die Antwort.


    Sporenabwurf beim zweiten war auch eher dünn, aber rosa oder Gelbtöne sehe ich nicht, würde ich als weiß-creme bezeichnen.


    Sporen überwiegend ellipsoid-breitellipsoid.


    Mit Mehlgeruch gäbe es noch eine C. augeana zu der man aber nicht viel zur Abgrenzung findet und die wohl recht selten oder oft verkannt ist. C. rivulosa soll eigentlich geruchlos oder süßlich riechen, C. krizii-josephii süßlich, gras-, scheunenstaubartig wobei Ludwig auch säuerlich und spermatisch beschreibt. Letztere soll aber auch tendenziell nitrophil sein, was nicht passt.


    Also schwierig, wie zu erwarten war. Ich bin mir hier gar nicht sicher.


    LG.

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  • Hallo Schupfi


    Mit den Sporenmassen würde ich jetzt mutig krizii-josephii dranschreiben.

    Für rivulosa ist der Q-Wert zu tief.

    C. augeana sollte noch etwas breitere, fast subglobose Sporen haben.


    Gruss Raphael

  • Hi Raphael,


    den Q-Wert für C. krizii-josephii konnte ich bei Ludwig gar nicht finden. Wo hast du den gefunden? Ich finde außer im Ludwig nix zu der Art.

    Matthias hat hier eine Kollektion C. rivulosa mit Qav=1,55 und hier eine mit Qav=1,58. Das ist beides nicht weit weg von meinem Wert.

    Ludwig gibt einen höheren an (Qav=1,85), FAN 3 wiederum Qav=1,4-1,5.

    Krieglsteiner hält C. augeana maximal für eine Varietät von C. rivulosa.


    LG.

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  • Servus beinand,


    Svrcek schreibt zum Standort von C. krizii-josephi etwas von "Haufen aus Resten verschiedener Pflanzen unter Brennesseln am Waldrand", dass passt ökologisch nicht so besonders wie Schupfi schon bemerkt hat, und auch der Geruch ist anders beschrieben. C. rivulosa würde ich nicht ausschließen, auch wenn mir die Fk mit 4-5 cm etwas arg wuchtig erscheinen für die Art.


    Ja mei, Trichterlinge halt, nix gwies woaß ma ned, sagt ma bei uns:gkopfkratz:


    Beste Grüße

    Hias

  • Hi.


    Danke auch an dich.

    Ich denke ich lege den erstmal als Clitocybe cf. rivulosa ab, in dem Bewusstsein, das ich noch nicht viele Clitocybe untersucht habe und die Gattung halt schwierig ist. :)

    Mikroskopisch sind die Arten leider ja auch nicht sehr spannend finde ich. :whistling:


    LG.

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  • C. krizii-josephii soll sich nach dem Prolog durch sein frühes Erscheinen (im Mai) auszeichnen und eine aufreißende Huthaut haben. C. rivulosa ist eine (Mager)Wiesenpilzart, die eigentlich eine rötliche Hutfarbe hat, die durch aerifere Huthautelemente weiß überhaucht ist, Im Alter und bei Regen wird diese Schicht dann abgewaschen und bricht auf, weshalb dann immer diese rötliche Hutfarbe durchscheint. Außerdem ist C. rivulosa meist ein eher kleiner, schmächtiger Pilz. C. augeana ist eher nitrophil und war als Fremdpilz aus Champignonkulturen beschrieben worden. C. dealbata ss. auct. und C. rivulosa sind früher oft vermengt worden und C. augeana ist zu beiden mal in den Varietätsrang herabgestuft worden - das war - das klingt jetzt etwas despektierlich - zu den Zeiten als Kuyper die Gattung Clitocybe auf möglichst wenige Arten "einschmelzen" wollte. Inzwischen hat sich aber die Ansicht durchgesetzt, dass es eben doch viel mehr weiße Trichterlinge gibt, als die, die wir momentan in den Schlüsselwerken haben. Ich habe tatsächlich keine Vorstellung was diese kompakten Fruchtkörper sein könnten.

  • Hi Loona,


    Danke dir für deine Einschätzung.

    Ich habe welche von denen getrocknet. Falls jemand sich mit der Gattung beschäftigt und über den Thread stolpert, kann er gerne welche davon haben. Ansonsten liegen sie erstmal auf meinem "Gucke ich vielleicht irgendwann noch mal rein mit mehr Erfahrung"-Stapel. :giggle:


    LG,

    Schupfi

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