Nochmal raus im Spätherbst

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  • Servus zusammen, nachdem viele von euch ja immer noch schöne Funde machen, hab ich nochmal Motivation gesammelt gen Süden zu fahren um einen Spaziergang auf einer Hochebene bei Greding in der Oberpfalz zu unternehmen. Zwischen den Feldern fanden sich immer wieder kleine Wiesenabschnitte die vermutlich aufgrund geringer Bodenauflage über den Riffkalkbänken nur extensiv genutzt werden. Sicherlich ist aufgrund der nahen Felder schon mit einem gewissen Stickstoffeintrag zu rechnen, sodass ich keine große Hoffnungen auf Saftlinge oder dergleichen hatte- die gabs auch nicht- aber doch ein paar abwechslungsreiche Sächelchen. Los gings mit mehreren großen Hexenringen von Lepista panaeolus und personata, die ich nicht photographiert habe, da sie dieses Jahr einen Lauf gehabt zu haben scheinen und ich sie schon genug ablichten konnte- die letzten Jahre habe ich bewusst gesucht und nie gefunden, dieses Jahr waren die Lilastiele überall. Am Parkplatz, am Bolzplatz, am Wegrand, auf der Verkehrsinsel, crazy.

    Doch ein Photo wert, und ein Erstfund, waren diese Schmierröhrlinge unter Fichte und Kiefer, die ich für ringlose Butterpilze (S. collinitus) halte:



    Interessant fand ich dass sich die Poren auf den Stiel herunter ausdehnen



    Vermutlich ein Hasenstäubling (Lycoperdon utriformis)


    den gabs auch spätern nochmal in Gelb:


    Lecker roch, wenn auch nicht ganz so intensiv wie der Marzipanfälbing (meine Nr 1 der Pilzgerüche bisher): der Marzipanschneckling unter Fichte, leider ein Einzelexemplar, sonst hätt ich ihn gern mal gekostet:



    Mycena pura s.l. mit tollen violetten Stielen:


    der Kaffee Gabeltrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis) mitten auf der Wiese?! gibts doch gar nicht. Eher doch ein Rötling mit seidigem Glanz. Leider nicht eingesteckt. Achja da fällt mir ein viele viele Weichritterlinge gabs auch, die ich nicht abgelichtet habe.


    Gezonter Adermossling (Arrhenia spathulata) klein aber fein:


    Goldmistpilz (Bolbitius vittelinus) im 70er Bob Stil, schon ein bisschen der Lack ab:


    Und zum Schluss einer, der mir sehr gut gefallen hat wegen seinen extrem entfernt stehenden Lamellen und dem gelbroten Stiel. Da sie leicht gescheckt waren denke ich es sollte ein Düngerling (Panaeolus) sein; mit den Sporenmaßen könnte sogar der gewöhnliche Heudüngerling gut passen. Wobei ich nirgends Aufnahmen mit so entferntstehenden Lamellen finden konnte... LBM oder doch L(B)MAA? Aber ja, vieleicht hat ers halt gern luftig unter den Achseln?




    Cheilozystiden


    gibts eigentlich noch Bowlinghallen in Deutschland? ich war seit Jahrzenten nicht mehr


    Sporen:

    (12.1) 12.8 - 14.1 (14.4) × (6.7) 6.8 - 8 (8.2) µm

    Q = 1.7 - 1.9 (2) ; N = 18


    Und da war sie auch schon wieder weg die Sonne


    Habe die Ehre,

    Ingo

  • Glück Auf Ingo!


    Also den Marzipan-Schneckling hatte ich hier letztens in größerer Zahl, zusammen mit Lärchenschnecklingen. Da es relativ trocken im Wald war, waren auch die Schnecklinge nicht ganz so schleimig, sodass ich eine ansehnliche Menge zum Probieren mitnehmen konnte. Grundsätzlich war der Geschmack erstmal gut "pilzig", aber im Abgang "parfümiert". Als hätte man ein Stück Seife drüber geraspelt... mein Fall war das nicht. Eine Portion habe ich mir reingezwängt, den Rest habe ich weggeschmissen. Aber mir haben auch die Frostschnecklinge letztes Jahr nicht zugesagt....

    Gruss, Corne

  • Hallo Corne, danke für deinen Erfahrungsbericht! Ich kann mir gut vorstellen dass auch mich eine süßliche Note stören könnte. Wie war’s mit der Schleimigkeit im gekochten Zustand? In der Hand war der vollkommen trocken- sonst wär ich gar nicht auf die Idee gekommen. Da bin ich empfindlich- Maronen zB kann ich nicht essen. Lieben Gruß Ingo

  • Hi.


    Ich fand Marzipanschnecklinge geschmacklich auch alles andere als lecker.


    Mit den gelben Flocken am Stiel wurde wohl auch eine Varietät beschrieben vom Marzipanschneckling namens Hygrophorus agathosmus f. aureofloccosus, die man hier mal anschauen könnte.


    LG,

    Schupfi

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  • Obwohl die Schnecklinge beim Sammeln recht trocken waren wurden sie dann im Topf schon schleimig. Angeblich soll es helfen, die Huthaut abzuziehen. Aber das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand! Ich hatte die Frostschnecklinge noch viel schleimiger in Erinnerung, ganz so schlimm war es diesmal nicht. Es hat sich noch essen lassen, aber diese Seifen-Note ging gar nicht...

  • wurden sie dann im Topf schon schleimig. Angeblich soll es helfen, die Huthaut abzuziehen. Aber das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand!

    Danke für die Warnung

    damit ist das Thema für mich durch… :)


    @ Schupfi die gelben Flocken habe ich kaum bemerkt, die haben mich mangels Kenntnis nicht gestört…Du könntest damit schon Recht haben so im Nachhinein sind sie schon auffällig.
    Lg Ingo


    PS: traut sich jemand noch was zum Letzten zu sagen?