Lepiota?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.570 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von LepiotaFan.

  • Anfang November bin ich in einem Park unter allerlei Gestrüpp auf diese hübschen Exemplare gestoßen:



    Erinnerte mich entfernt an eine große Lepiota cristata (Hutdurchmesser bis 5-6 cm), nur mit cremefarbener Grundfarbe und kontrastreicherer Hutbeschuppung.


    Leider kann ich außer diesen Fotos keine weiteren Infos bringen - ich hab es leider nicht geschafft, in den nächsten Tagen noch einmal vorbeizuschauen. :(


    Hat trotzdem jemand eine Ahnung, was das sein könnte? Oder ist das ein hoffnungsloses Unterfangen?


    Besten Dank und liebe Grüße,

    Florian

  • Hallo,


    ohne Mikroskop meiner Ansicht nach chancenlos. Aber eine Lepiota isses jedenfalls.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Florian,

    was du bis zum Eintreffen des Mikroskops auf jeden Fall tun kannst: dir mittels Literatur einen groben Überblick verschaffen, welche Lepiota-Arten es überhaupt gibt und wie die Gattung in Sektionen eingeteilt ist. Makroskopisch kannst du freilich schon etwas herumprobieren, ohne jetzt schon belastbare Artnamen zu deinen Funden zu ermitteln.

    An diesem Fund fällt mir z. B. die orangebraune (statt der üblichen rosabraunen) Färbung der Hutoberfläche auf, sofern die Farben auf dem Monitor nicht täuschen. Vielleicht rochen die Pilze nach etwas anderem als nach Stinkschirmling, auch das wäre auffallend. Auch die Grazilität des Stieles oder das Aussehen des Ringes kann Bestimmungshinweise liefern (daher schmächtige Schirmlinge nie mit der Hand pflücken, sondern ausgraben, damit man den Stiel samt Ring nicht mit den Fingern kaputt macht).

    Es ist immer gut, wenn man schon vor dem Mikroskopieren vermuten kann, was es sein könnte, dann sucht man gleich nach den wesentlichen Mikromerkmalen statt buchstäblich im Nebel herumzustochern.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Danke für die Hinweise!


    Leider habe ich wirklich nichts anderes als die Fotos zur Verfügung. Insbesondere unschön, dass ich den Geruch nicht geprüft hatte. Ich hätte ja nach einiger Recherche rein makroskopisch auch die Vermutung, dass das Richtung ochraceofulva gehen könnte, und der soll doch auch recht charakteristisch duften.


    Gibt es denn gerade für Lepiota empfehlenswerte Literatur? Ich würde schon gerne lernen, wie die Arten verwandtschaftlich in Beziehung zueinander stehen - derzeit sehe ich bei Bildern aus dem Netz meistens noch nicht, was für eine Art nun charakteristisch ist und was nicht.


    Liebe Grüße,

    Florian

  • die Vermutung, dass das Richtung ochraceofulva gehen könnte

    Hallo Florian,


    Lepiota ochraceofulva ist eine etwas größere Art, kann natürlich auch sein. Aber die Größe der Fruchtkörper ist aus den deinen Bildern nicht ersichtlich.


    Zur Literatur. Da gibts einiges, aber die meisten der Monografien sind schon ein bisschen älter.


    Candusso, M. / Lanzoni, G., Lepiota s.l. (Fungi Europaei 4)

    Bon, Marcel, Lepiotaceae (Die Großpilzflora von Europa 3)

    Noordeloos, M. et al., Flora Agaricina Neerlandica Vol. 5

    Am Besten und aktuellsten ist da eigentlich der 3. Band des Pilzkompendiums, Ludwig, E.


    Ansonsten halt die üblichen Schlüsselwerke: Gröger, Funga Nordica, Horak


    Beste Grüße

    Harald

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    für Lepiota ist Gröger/FN ausreichend aus meiner Sicht. Die wichtigsten Arten sind in beiden Werken drin. Im Zweifel lohnt es sich auch mal mit beiden Werken zu schlüsseln. Meist nehme ich aus Bequemlichkeit die FN. Das erspart sehr oft den HDS-Schnitt. ==Gnolm10==Gnolm7


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Harald, der Hutdurchmesser bei dem größten Exemplar dürfte so ungefähr 5 - 6 cm gewesen sein, der Stieldurchmesser so bis ca. 1 cm; die erschienen mir viel „robuster“ dadurch als z.B. L. cristata.


    Danke für die Literaturhinweise!


    Viele Grüße,

    Florian

    • Offizieller Beitrag

    Ja ochraceofulva wäre auch meine 1. Idee gewesen. Harald hat natürlich deutlich mehr Erfahrung als ich bei Lepiota. Ich nehme immer "nur" welche mit, wenn ich eine finde. :)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Vielen Dank für eure Einschätzungen, Harald und Stefan!


    Ich war gerade tatsächlich noch einmal in dem Park, aber natürlich gibt es jetzt leider keinen mehr zu sehen. Mal schauen, ob sie sich nächstes Jahr zeigen lassen!


    Liebe Grüße, Florian