Unterscheidung Gifthäubling und Samtfussrübling

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.021 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ahemi.

  • Hallo allerseits,

    Ich bin ein erfahrener Pilzsammler und möchte mich jetzt auch im winter mal auf die pilzsuche begeben.

    Vor allem würde mich der samtfussrübling interressieren. Habe mich schon informiert wie man den erkennt

    doch mich würde interressieren wie ihr in der Praxis die beiden auseinanderhalten könnt. Gibt es da merkmale

    die auch von einigen Metern entfernung sofort in Auge springen und ganz klar ein "Aha das ist der und der Pilz"

    aussagen? An den stockschwämmchen habe ich auch gedacht aber das ist mir zu heftig. Wenn der die kleinen Haare

    unten nicht hat soll es sehr schwer sein den vom gifthäubling zu unterscheiden?

    Mfg

  • warum willst du sie denn auf einige Meter Entfernung erkennen können? Das versteh ich ehrlich gesagt nicht.

    Hallo Andreas,
    das erspart unter Umständen, sich die Füße nass und schmutzig zu machen oder vielleicht auch Klettereien.
    Mich hat schon mal ein Bach von einem üppigen Vorkommen getrennt.
    Letztlich, je besser man die Art kennt und je besser die Augen sind, desto weiter entfernt kann man die erkennen.
    In diesem Fall sind die Stiele ja deutlich unterschiedlich, so man die von ferne sehen kann.
    Gruß Alis

  • Ahoj,


    wenn es zur richtigen Jahreszeit

    schon von weitem lebhaft orange leuchtet,

    ist die Chance auf den Rübling schon sehr groß.

    Wenn dann der Stiel auch noch samtig ist

    und von unten her bräunt bis schwärzt

    - und keine silbrigen Längsfasern zu sehen sind -

    sollte die Sache klar sein.


    Aber hier stecken auch ein paar Jahre Erfahrung drin.


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hallo "MfG",


    wenn du beide Arten nebeneinander auf Papier ausporen lässt, kannst du danach den Unterschied sogar auf 10 m Entfernung (oder noch mehr) sehen:


    Samtfußrübling: weißes Sporenpulver

    Stockschwämmchen: braunes Sporenpulver


    Der Rest ist Erfahrung. ;)


    Freundliche Grüße

    Peter

  • Was ist denn an Stockschwämmchen so "heftig"? Wenn man klare Schüppchen am Hut und am Stiel erkennen kann, dann ist es kein Gifthäubling. Wenn man die nicht erkennen kann, dann lässt man die halt stehen, auch wenn es womöglich trotzdem Stockschwämmchen mit abgewaschenen Schüppchen sein könnten. Und man muss die Pilze halt Pilz für Pilz einzeln beurteilen, weil nicht auszuschließen ist, dass am selben Stumpf beide Arten wachsen. Das ist aber bei Grüngefelderten Täubling und dem Grünen Knollenblätterpilz auch nicht anders. Die können auch direkt nebeneinander wachsen und müssen eben Pilz für Pilz bewertet sein. Auch Trompetenpfifferlinge sollte man nicht büschelweise pflücken. Auch da hatte ich schon "keine-Ahnung-Pilze" mittendrin, die definitiv keine Pfifferlinge waren (Cortinarius Weiß-der-Geier).


    Natürlich muss man Erfahrungen sammeln, am besten, indem man sich Leuten anschließen kann, die schon mehr Erfahrung haben. Aber ich persönlich habe (mit rot-grün-Schwäche) deutlich mehr Schwierigkeiten einen Rauchblättrigen Schwefelkopf vom Grünblättrigen Schwefelkopf zu unterscheiden. Zum Gifthäubling gilt vielleicht noch zu sagen, dass das Nicht-Vorhandensein der silbrigen Längsfaserung kein ausreichend sicheres Ausschlusskriterium ist, weil das eben nicht immer so deutlich ausgeprägt ist, das Vorhandensein von Schüppchen am Stiel ist dagegen aber ein sicheres Ausschlußkriterium. Aber auch sonst unterscheiden sich die Stiele ja farblich deutlich und der Samtfußrübling hat orange Farben im Hut und keinen hygrophanen Hut und eine andere Sporenpulverfarbe. Je mehr Erfahrung man hat, desto größer ist die Distanz die eine valide Vermutung zulässt. Ich stehe auch noch in den Kinderschuhen meiner Pilzkenntnisse und latsche schön brav zu jedem Pilz hin, um dann von Nahem zu sehen, dass es nicht ist, was ich von Weitem dachte. ;)


    Gruß Michael

  • (...) und latsche schön brav zu jedem Pilz hin, um dann von Nahem zu sehen, dass es nicht ist, was ich von Weitem dachte. ;)


    Gruß Michael


    Hallo Michael


    Es ist auch schwer möglich, von Weitem Details zu erkennen. :gzwinkern:

    Von daher ist es ganz normal und es geht so gut wie jedem so, auch den Experten.

    Nur sehr wenige kann man aufgrund ihres einzigartigen Erscheinungsbildes von einiger Entfernung wirklich sicher erkennen. Natürlich kommen da mit zunehmender Erfahrung noch einzwei Arten dazu. Doch in aller Regel gilt: hinwatscheln, begutachten, abhaken, oder dahinter klemmen.


    Was die Samtfußrüblinge an und für sich angeht, die traue ich mir schon zu, von einiger Entfernung zu erkennen. Wenn es jetzt aber darum geht, WELCHER Samtfußrübling ist das jetzt? Das schaut es schon wieder ganz anders aus. :gpfeiffen:


    LG Matthias

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    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Stimmt die Schüppchen beim Stockschwämmchen sind da sehr prägnant, genau wie beim samtfussrübling die knallige farbe und die saison.

    Ab Januar findet man nicht mehr viele vom Gifthäubling, vor allem scheinen die nadelholz zu bevorzugen. Interressant

  • warum willst du sie denn auf einige Meter Entfernung erkennen können? Das versteh ich ehrlich gesagt nicht.

    Hallo Andreas,
    das erspart unter Umständen, sich die Füße nass und schmutzig zu machen oder vielleicht auch Klettereien.
    Mich hat schon mal ein Bach von einem üppigen Vorkommen getrennt.
    Letztlich, je besser man die Art kennt und je besser die Augen sind, desto weiter entfernt kann man die erkennen.
    In diesem Fall sind die Stiele ja deutlich unterschiedlich, so man die von ferne sehen kann.
    Gruß Alis

    Sorry Alis,


    aber der Wunsch, einen Pilz aus einigen Metern Entfernung erkennen zu können, ist mMn absurd. es ist genau diese Einstellung, einen Pilz oberflächlich zu betrachten, sich ein (Vor-)Urteil zu bilden, dann wohlwollend zu schauen, ob das passen könnte und vorschnell einen Haken drunter zu machen, die zu Verwechslungen führt.

    Jeder, der sich mit Pilzen beschäftigt, hat es schon erlebt, einen Pilz mit einer bestimmten Vermutung zu entnehmen, der sich dann als etwas ganz anderes entpuppt. In die Hand nehmen, Merkmale prüfen - in dem Fall Beschaffenheit von Hut- und Stieloberfläche, Sporenpulverfarbe, Geruch - so kommt man zu einer sicheren Bestimmung. Nicht von Weitem mit „passt schon“.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Ahoj, Andreas,


    im Prinzip richtig.

    Indes "erkenne" ich mittlerweile den Grünblättrigen Schwefelkopf

    zu 80 - 90 % aus weiter Entfernung

    und bestätige dieses "Vor-Urteil" dann stichprobenmäßig 99ig-prozentig.


    Umgekehrt pflücke ich ja keine Speisepilze aus 10 Metern Entfernung

    (einen derart langen Obstpflücker besitze ich gar nicht),

    ohne zu ihnen hinzugehen

    und sie genau auf die Gesamtheit ihrer Merkmale zu überprüfen.


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Servus Malone,


    natürlich wird das mit zunehmender Erfahrung besser. Trotzdem gibt’s immer wieder mal Überraschungen. Pilze können auch manchmal sehr untypisch aussehen. Und grad für Neulinge ist’s wichtig, erstmal die Merkmale zu kontrollieren. Deswegen heißt es hier ja auch immer: nicht nur Bilder vergleichen, Beschreibung lesen, sich mit dem Pilz und seinen Merkmalen vertraut machen. Iwann wird man dann auch manche Pilze schon von weitem erkennen. Die allermeisten aber nie, zumindest nicht auf Artebene, würde ich mal behaupten.


    Viele Grüße

    Andreas

  • aber der Wunsch, einen Pilz aus einigen Metern Entfernung erkennen zu können, ist mMn absurd. es ist genau diese Einstellung, einen Pilz oberflächlich zu betrachten, sich ein (Vor-)Urteil zu bilden, dann wohlwollend zu schauen, ob das passen könnte und vorschnell einen Haken drunter zu machen, die zu Verwechslungen führt.

    Naja, kommt darauf an, was das Ziel ist. Wenn ich Samtfußrüblinge sammeln will und schon von weitem sehe, dass es grünblättrige Schwefelköpfe sind, dann kann ich mir den Weg sparen. Und in diesem Fall ist die Frage, was mir als das größere Übel erscheint: doch mal Samtfüße zu verpassen oder der Weg dahin (z. B. erst mal eine Stelle suchen, wo ich den Bach überqueren kann, oder einen Hang hochklettern).
    Wenn ich Pilze kennenlernen oder meines Urteils sicher sein will, muss ich natürlich hin. Und in den meisten Fällen ist das auch kein Problem.

    Gruß Alis

  • Der Gedanke hinter dem vom weitem erkennen besteht hauptsächlich darin ob es sich lohnt hinzustampfen und das kann bei einem bach oder fluss im winter

    schon eine menge ausmachen. Darum gings mir. Is klar das der Pilz dann noch aus nächster Nähe genauer bestimmt wird.

  • Servus,


    ich würd mal locker zehn Pilzchips drauf wetten, dass du nach wie vor auch für gerade noch häufig zu findende Flämmlinge durch Sümpfe waten und Bäche durchqueren würdest 🤣😉


    Viele Grüße

    Andreas