Inonotus?

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 8.385 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Hallo alle miteinander!


    In einem dauerfeuchten Waldstück habe ich an einer (abgestorbenen) Esche diese vielen kleinen Fruchtkörper entdeckt, die sich von der Basis bis in mehrere Meter Höhe zeigten. Die Hüte waren durchwegs max. 2-3 cm breit und flossen teilweise ineinander über.
    Als Laie hätte ich vom Aussehen her auf einen Schillerporling getippt, doch scheinen mir die Erscheinungstermine nicht zu passen.
    Um was könnte es sich handeln?



    Ich danke Euch! Fredy


    Übrigens: Habt Ihr vielleicht auch eine Idee betreffend meines Beitrags zu diesem Rindenpilz (?) ?

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo - ein Schwefelporling ist das ganz bestimmt nicht. Aber ich halte die
    Idee "Schillerporling" nicht so abwegig. Sind ja ganz junge Fruchtkörper.
    Mal abwarten, wie sie sich entwicklen. Vielleicht wird's ja was besonderes.
    Gruß Mykado

  • Hallo Jirgel,


    vielen Dank für Deinen Besuch! Zum Vergleich kannst Du mal hier schauen, wie ein junger Schwefelporling aussieht. Neben dem deutlichen optischen Unterschied wirst Du auch feststellen, dass der Fruchtkörper des Schwefelporlings zwar ebenfalls aus vielen Einzelhüten besteht, diese sind aber immer auf einen bestimmten Punkt am Stamm konzentriert und wachsen nicht so derart verstreut über das gesamte Substrat verteilt.


    Guten Morgen Mykado,


    ich bleibe dran!


    Mal sehen, ob es vielleicht sogar noch die eine oder andere Antwort gibt...


    Grüsse Euch! Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo zusammen!


    Hier habe ich ein neues Bild von den bisher unbestimmten Baumpilzen in diesem Beitrag gemacht:



    Die Fruchtkörper haben sich in der Größe nicht weiter verändert, es ist keine Fortentwicklung zu beobachten. Ich habe im Gegenteil den Eindruck, dass die Pilze ihren Zenit bereits überschritten haben: Sie sehen jetzt eher verschrumpelt aus, die vormals cremefarbenen Unterseiten weisen dunklelbraune Flecken auf, die Poren und die Öffnungen scheinen sich zu schliessen.
    Kann man in diesem Falle nicht eine Bestimmung wagen, da es doch sicherlich nicht allzuviele Pilze dieser Art gibt, die sich im April von ihrer schönsten Seite zeigen, zu Dutzenden an Esche wachsen und nur jeweils 2 cm breit sind?


    Ich danke Euch für Eure Vorschläge! Gruß, Fredy

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  • Neues Foto!


    Anbei ein neues Foto, welches einen der Fruchtkörper im Querschnitt zeigt.
    Nach den Regentagen sind die Pilze wieder etwas weicher geworden und haben nun eine Konsistenz wie Hartgummi.


    Der abgebildete Fruchtkörper ist 2 cm hoch (wie schon beschrieben sind die meisten anderen noch viel kleiner!):



    Kann jemand etwas dazu sagen?


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Hartmut, hallo Pilzfreunde!


    Es freut mich sehr, Deine Bekanntschaft zu machen Hartmut! Die Tatsache, dass Du den Weg in dieses Forum gefunden hast, wird von mir und vielen anderen hier mit Sicherheit als eine weitere großartige Bereicherung geschätzt!


    Es freut mich persönlich auch ganz besonders, dass nach geraumer Zeit eine interessierte Fachperson den Weg sogar von selbst in diesen Beitrag gefunden hat, der leider bis heute noch von keinem definitiven Ergebnis gekrönt wird.


    Es gibt aber Neuigkeiten dazu, die Dir vielleicht auch bei Deinem Fund weiterhelfen könnten :):


    Inzwischen wurde eine Probe des Pilzes mikroskopiert (Vielen Dank an CHH!), da es sich offensichtlich nicht um eine alltägliche Art handelt.


    Leider war die Probe steril und es fanden sich somit keine Sporen, welche eine sichere Bestimmung zugelassen hätten, so dass ich mich (sofern der Pilz sich wieder zeigt) nochmals eine Probe werde nehmen müssen.


    Es deutet aber alles auf die Gattung Perenniporia, vermutl. Perenniporia medulla-panis, wobei diese wohl die Eiche als Wirt bevorzugt.


    Eine ausgesprochen an Esche vorkommende Art, der Eschenbaumschwamm (Perenniporia fraxinea), wird mehr oder weniger ausgeschlossen, da dieser wesentlich deutlichere, konsolenförmige Hüte ausbildet.


    Vielleicht lässt sich auf Grund dieser neuen Fakten nun etwas zu diesem Pilz sagen, insbesondere wäre es natürlich spannend, wenn jemand etwas zum Vorkommen von Perenniporia medulla-panis an Esche sagen könnte.


    Viele Grüße von Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy,


    Zitat von Fredy


    Inzwischen wurde eine Probe des Pilzes mikroskopiert (Vielen Dank an CHH!), da es sich offensichtlich nicht um eine alltägliche Art handelt.


    Leider war die Probe steril und es fanden sich somit keine Sporen, welche eine sichere Bestimmung zugelassen hätten, so dass ich mich (sofern der Pilz sich wieder zeigt) nochmals eine Probe werde nehmen müssen.


    Es deutet aber alles auf die Gattung Perenniporia, vermutl. Perenniporia medulla-panis, wobei diese wohl die Eiche als Wirt bevorzugt.


    - Ich bin mir nicht so sicher, dass der Fruchtkörper sorgfältig (z.B. auch das Hyphensystem) untersucht wurde, da sich bei fehlenden Sporen die vorgeschlagene P. medulla-panis anhand der "dichotom verzweigten" Skeletthyphen ansprechen lassen sollte.


    - Ansonsten traue ich der Bestimmung eh nicht, da die vorgeschlagene Art (a) resupinate Fruchtkörper bildet und (b) m.W. bisher nicht an Esche gefunden wurde.
    --------------


    Zitat von Fredy


    Eine ausgesprochen an Esche vorkommende Art, der Eschenbaumschwamm (Perenniporia fraxinea), wird mehr oder weniger ausgeschlossen, da dieser wesentlich deutlichere, konsolenförmige Hüte ausbildet.


    - Ich tendiere (sofern es nachgewiesen eine "Perenniporia" ist !?) zu dieser Art, da (a) die Fruchtkörper +-pileat sind, (b) recht gut mit den von mir eingesehenen Abbildungen übereinstimmen, (c) auch vom Substrat her besser passen.
    ---> Zum Substrat (Esche) muss ich noch eine Einschränkung machen: In der Literatur wird dieses Substrat immer wieder betont; doch nachgewiesene Funde an diesem Substrat sind eher selten.
    -----------------


    Übrigens:
    ---> Inonutus (hat rost- bis dunkelbraune Trama) würde ich ausschließen.
    ---> Noch einen "überprüfenswerter" Tipp: Bei Inonutus färbt KOH die Trama schwarz.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Fredy!


    Perenniporia medulla-panis kann ich auch nicht glauben.
    Nicht, dass ich die Art gut kenne, aber sie wurde von einem Porlingskenner zur Erfurter Pilzausstellung mtgebracht. Das war ein fester ockerlicher, resupinater und relativ großflächiger Rindenpilz, der auf Nachfrage zum Habitat mit "im Inneren von morschen Löchern der Eiche" beantwortet wurde. Hatte makroskopisch überhaupt nichts mit Gezeigtem zu tun. Wie gesagt, ich kenne die eventuelle Vielgestaltigkeit der Art nicht, würde aber erst mal skeptisch im Bezug auf genau diese Art sein.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo Gerd!


    Unverhofft kommt oft! Ich hoffe, Du hast die von Dir erwähnten 2 strapaziösen Wochen gut überstanden (sind schon wieder 2 Wochen vorüber?)!


    Gerne kannst Du [url=http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,706.0.html]hier[/url] den Verlauf der Bestimmung einsehen. Dort wurde ich auch bereits über die Reaktion mit KOH und die entsprechenden Trama-Farben aufgeklärt, was mir in Zukunft bestimmt das eine oder andere Mal weiterhelfen wird.


    Ich habe leider keine Möglichkeit, auf die Bestimmung fachlichen Einfluß zu nehmen, aber ich glaube, von Euch beiden weiß jeder, von was er spricht!


    Natürlich wurde die Gattung auch nur unter einem gewissen Vorbehalt vorgegeben, wobei ich zwischenzeitlich bei Aphyllopower zum Thema Perenniporia fraxinea diese Zeilen gefunden habe:


    Zitat

    ...Bei manchen Exemplaren bleibt es auch nur bei knolligen Auswüchsen ohne dass fertile Hüte gebildet werden...


    Ich nehme an, dass dies unter Umständen für (meinen) Vorschlag (den ich allerdings nur auf Grund des Substrates Esche zu machen in der Lage war) und Deine Vermutung sprechen könnte, da ich solche Hüte, wie sie im gleichen Beitrag von Aphyllopower zu sehen sind, in keinster Weise vorfinden konnte, wie man auf meinen Bildern ebenfalls unschwer erkennen kann.


    Bliebe noch die Frage, ob Du persönlich eventuell noch eine andere Gattung in Erwägung ziehst?


    Ich war übrigens neulich einmal wieder dort (wie schon recht oft vorher), um zu sehen, ob sich betreffend des Pilzes etwas tut oder getan hat. Mittlerweile sind die Fruchtkörper jedoch vollständig ausgetrocknet und nur noch als flache, braune Fleckchen zu sehen. Ich gehe somit davon aus, dass die von mir fotografierte Phase so ziemlich das "Highlight" im Leben dieses Pilzes gewesen sein dürfte, so dass mir der Vergleich mit anderen möglichen Wuchsformen oder Entwicklungsphasen leider verwehrt geblieben ist.


    Ich wünsche Dir einen tollen Start in die neue Woche und bedanke mich recht herzlich für's Vorbeischauen!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo zusammen!


    Nachdem ich letztes Jahr leider keine neuen Fruchtkörper entdecken konnte, ist es nun, ziemlich genau zwei Jahre nach meiner Erstanfrage, doch wieder so weit und ich kann mit neuen Fotos der Pilze aufwarten, die sich Dank deutlicher Hutbildungen nun doch etwas klarer präsentieren.


    Ich bezweifle allerdings, dass von der Vermutung "Perenniporia" noch viel übrig bleiben wird, denn besonders die nun deutlich erkennbaren Zonierungen der Oberseiten dürften m. E. in eine ganz andere Richtung deuten.


    Der "Zwillingsbaum" ist mittlerweile umgestürzt und in mehrere Teile zerbrochen.
    Meine Funde sind teilweise noch am stehenden Substrat gewachsen, entsprechende Neuausrichtungen sind aber bereits zu erkennen.


    Die Pilze an "Substrat 1" haben sich am noch stehenden Stamm in ca. 2 bis 4 m Höhe befunden, diejenigen an "Substrat 2" in ca. 4 bis 6 m Höhe. Die "Substrate 1 und 2" bilden zusammengehörige Teilstücke eines der beiden Stämme.


    Das Wetter im März war bis jetzt langanhaltend trocken, die Höhe des Fundortes über dem Meer beträgt ca. 370 m, Temperaturen von nachts ca. 9 Grad bis tagsüber teilweise über 20 Grad bescherten uns hier am Hochrhein bereits eine ausgiebige Wärmeperiode.


    Hier nochmals Bilder des Fundortes:



    Hier die zu "Substrat 1" gehörigen Bilder:


    Zuerst die Bruchstelle mit erkennbaren kleinen Neufruchtkörpern sowohl im Splint- wie auch im Kernholz:



    Hier ein Fruchkörper mit insgesamt ca. 10 cm Breite, der sich an die neue Lage anzupassen versucht:



    Die Pilze fanden sich um den ganzen Stamm herum:



    Hier eine Unterseite, die Anwachsstelle befindet sich oben, der Fruchtkörper war leicht abzureissen:




    Hier nun die zu "Substrat 2" gehörigen Bilder:



    Zuerst die Bruchstelle, welche sich zwischen Erdboden und Stamm (also an der Unterseite des liegenden Substrates) befunden hat. Ich musste den Stamm umdrehen, um die Fotos machen zu können. Sie dürfte sich auf ca. 6 m der ursprünglichen Höhe des Baumes befunden haben.



    Auch dieses Teilstück war komplett "zugewachsen":



    Ich bin sehr gespannt, ob man meine Funde nun bestimmen können wird!


    Für Interessenten habe ich ein Exsikkat gesichert, welches dieses Mal hoffentlich fertil ist!


    Dieser Beitrag wird auch im Forum der BMG veröffentlicht!


    Grüße,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hi Jörg!


    Stereum hat doch keine Poren.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo zusammen!


    Ich glaube so langsam, dass eine derart "profane" Art selten so akribisch dokumentiert wurde...!


    Sicherlich sind die Experten schon "am Kochen"! Also heraus mit den Vermutungen!


    Übrigens:


    Bei den Bayern hat sich schon jemand getraut, aus dem Paradiesvogel einen Sperling zu machen!


    ---> Wer traut sich also eine Vermutung zu, ohne bei den Bayern zu spicken?


    Ich bin sehr gespannt, was bei dieser Sache noch herauskommen wird!


    Grüße Euch, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo Fredy!


    Oje, ohne zu Spicken.
    Naja, du merkst an meiner Nichtantwort, ich traue mich nicht. Also gedanklich war ich des Farbspiels wegen schon bei Trametes versicolor (Schmetterlings-Tramete). Da passen aber die Fotos von vor 2 Jahren überhaupt nicht dazu und die Hüte sind alle zu dick.


    Dann durch die dicken Hüte bin ich zu Tr. ochracea gekommen, da ist aber ein Bild, da sind zu dunkle Farben.
    Als nächstes habe ich mein Porlingsbuch durchgeblättert aus der letzten Not heraus, weil ich eine passende Antrodia finden wollte. Zwischendurch habe ich im Netz geschaut, ob Oxyporus populinus so farbfreudige Hüte haben kann, wenn jung. Dazu wären aber die Hüte viel zu einzeln wachsend und zu wenig verbunden.
    Als letztes habe ich mich dann entschieden, dass ich mich da raushalten sollte.
    So, jetzt schau ich zu den Bayern!


    VG Ingo W


    Edit: So, da bin ich wieder. Also Christoph hat da wohl ähnliche Gedanken mit Trametes.

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  • Hallo Ingo!


    Das wäre der Knaller, gell? Wachsen da "normale" Zonen-Trameten und keiner hat's die ganze Zeit über gemerkt!


    Noch niemals zuvor hatte ich mit dieser Art so oft zu tun wie in den letzten paar Wochen!


    Schauen wir aber mal, was effektiv bei dieser Sache rauskommt!


    Bis dann!


    Fredy

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  • Hi Fredy!


    Ich weiß auch nicht, was man zu dem Thema noch sagen soll.
    Ich habe mir gestern (von der Arbeit) Fruchtkörper mitgenommen, die mich schon einigermaßen an deine erinnerten, sind reichlich an totem Stamm von umgebrochener Espe gewachsen.
    Die Farbgebung war immer ungefähr gleich, also reichlich ockerfarbene und gelbe Zonen, für ihr Alter zu undunkel für die Schmetterlings-Tramete, auch zu dick.
    Damit es nicht zu einfach wird, auch dunkelbraune Zonen (aber keine schwarzen!).


    Nachdem ich mir sämtliche Alters-Stadien in der Umgebung angeschaut habe (an verschiedenen Bruchstücken des Stammes), pflückte ich ein paar ab für ein Foto für diesen Beitrag, denn ich hielt sie bis dahin schon recht eindeutig ebenfalls für Tr. ochracea.
    Nun schau dir die Unterseite an! Die Farben sind real. Warum ist die Fruchtschicht plötzlich braun, und das bei allen (nachgeschaut an vielen unabhängigen Fruchtkörpern von verschiedenen Stammstücken)?
    Ich werde noch wahnsinnig. Ist das nicht traurig, noch nicht mal eine simple Tramete ist man inzwischen in der Lage zweifelsfrei zu bestimmen.


    Zwischendurch kommt man auf Ideen wie Cerrena unicolor (Aschgrauer Langporenpilz, hier aber das Hymenium viel zu klein-löcherporig) oder auch auf Trametes cervina (Hirschbraune Tramete, bei der kann man wieder 50% der Netz-Bilder vergessen!).


    So, jetzt endlich das Bild.


    Übrigens frage ich mich, wie man bei deinen verschickten Trameten mikroskopisch nun Trametes ochracea von Tr. versicolor unterscheiden kann.


    Hoffentlich gibt es ein paar Antworten!!


    VG Ingo W

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  • Hallo Pilzfreunde!


    Nach nunmehr zwei Jahren wurde die Bestimmung der Art heute abgeschlossen!


    Das erstaunliche Ergebnis lautet: Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor)!


    Hier der Schlussbericht von Christoph Hahn, der ein Exsikkat der neuen Probe vom März diesen Jahres freundlicherweise mikroskopiert hat, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen:


    Nun, der Porling ist noch steril, was aber nichts macht, denn die Bestimmung ist dennoch einfach. Es ist leider einfach nur Trametes versicolor.


    Zunächst zur Gattung: Passt alles, trimitisches Hyphensystem (jetzt sieht man wunderschön die lebenden Vorstufen zu den Bindehyphen, da die Fruchtkörper gerade wachsen), Maße usw. Makroskopisch ist es auch klar was schmetterlingstrametisches. Auch die schwarze bzw. dunkle Linie, die unter dem Hutfilz beginnt und zur Anwachsstelle in das Fleisch hineingeht, ist schön ausgeprägt. Das fehlt bei Trametes zonata.


    Es ist also eine ungewöhnliche Wuchsform bzw. das, was wohl meist als Trametes zonata bezeichnet wird. Die dicke Anwachsstelle und die jung eher ockerliche Hutoberseite sind "nicht normal", aber das kommt immer wieder vor. Till Lohmeyer kennt auch alle drei und wir haben viel drüber diskutiert: Trametes zonata s.str. (finde ich meist an Birke im Winter), Trametes versicolor s.str. und die Tr. versicolor, die sich als zonata ausgibt (was Du gesammelt hast). Interessanterweise fehlt dieser im Frischzustand bisweilen die dunkle Linie, beim Trocknen kommt sie dann aber dennoch. Genetisch ist hier noch nichts gemacht worden, Wäre aber spannend. In Regensburg gab es mal einen Ansatz dazu, der wurde aber aufgegeben. Trametes versicolor ist manchmal ein bisserl tückisch...


    Ich hoffe, Euch mit diesem Ergebnis ein paar aufregende Momente bieten zu können und möchte mich hiermit noch einmal recht herzlich bei Christoph für sein Engagement bedanken!


    Grüße Euch,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hey Fredy,


    es ist doch immer wieder erstaunlich, welche Probleme eine recht häufige Art machen kann.:)


    Aber auch sowas zu klären, gehört zur Mykologie und ist beileibe nicht ohne Wert. Schön, dass Du da dran geblieben bist. :thumbup: