Tip Makroobjektiv

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  • Hallo
    Ich habe vor mir ein Makroobjektiv zu kaufen,aber ich kann mich nicht entscheiden welche Brennweite es werden soll.Da ich ne eos 450d mein eigen nenne,muß ich ja den Cropfaktor von 1,6 mit berechnen.
    Welche Brennweite könnt ihr zur Pilzfotografie empfehlen bzw welche Objektive nutzt ihr selbst.


    mfg Sven

  • Hallo Sven!


    Wenn Du kein Makro-Objektiv aus der Analog-Zeit verwendest, sondern ein Modell, das (Edit -->) für den Gebrauch an einer Kamera mit APS-C-Sensor (wie beispielsweise die Canon EOS 450D) vorgesehen wurde, dann braucht Dich der "Crop-Faktor" überhaupt nicht zu interessieren. Der "Crop-Faktor" kommt erst ins Spiel, wenn Du (Edit -->) ein vollformattaugliches Objektiv bzw. ein für das sog. "Kleinbildformat" entwickeltes Objektiv ansetzt.


    Selbstverständlich kannst Du jederzeit ein gebrauchtes analoges Objektiv erstehen, Du müsstest allerdings die Sicherheit haben, dass es auch mit Deiner digitalen Canon-Kamera optimal zusammenarbeitet.


    Ich fotografiere ebenfalls mit einer EOS 450D und benutze mein altbewährtes Canon Makro EF 2,8 100 mm. Mittlerweile gibt es eine neue Ausgabe davon, das mit einem Super-Bildstabilisator ausgerüstet ist und auch mal eine tolle Aufnahme eines flatternden Schmetterlings aus der Hand erlaubt.


    Hier findest Du verschiedene Makro-Objektive, die Du Dir einmal anschauen kannst. Der fehlende halbe Stern bei einigen Canon-Produkten im Vergleich zu beispielsweise einem Sigma-Objektiv kommt meist durch das etwas schlechtere Preis-Leistungs-Verhältnis eines Original-Objektivs zustande, sprich: Canon-Objektive sind relativ teuer...


    Generell gilt: Je größer die Brennweite, desto größer ist der Aufnahmeabstand bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab. Wenn Du also "nur" Pilze fotografieren willst, dann kannst Du bedenkenlos eine Brennweite unter 100 mm wählen. Solltest Du aber jemals vorhaben, vielleicht auch den oben erwähnten Schmetterling zu fotografieren, solltest Du Dir ein Modell mit längerer Brennweite (also 100 mm oder länger) zutun, damit das Motiv nicht frühzeitig das Weite sucht, weil Du dann natürlich einen größeren Abstand zum Motiv hast.


    Ich hoffe selbstverständlich, dass wir die ganze Zeit von einem "echten" Makro-Objektiv reden und nicht von einem Zoom-Objektiv mit Makro-Bereich. Diese Objektive ermöglichen lediglich eine Verkürzung des Abstandes zum Motiv und bringen höchstens einen Abbildungsmaßstab von 1 : 2. Ein "echtes" Makro" leistet 1 : 1 und besitzt makrotechnisch gesehen die optimalen Eigenschaften für diesen Einsatzbereich.


    Bitte bedenke auch, dass Du für ernsthafte Makroaufnahmen noch einiges an Zubehör brauchen wirst, auf jeden Fall aber ein Stativ, Bildstabi hin oder her...!


    Ist ein bisschen länger geworden, als ich dachte, aber ich hoffe, ich konnte Dir behilflich sein!


    Viele Grüße,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo Fredy
    Danke für deine Antwort.
    Natürlich reden wir von einem echten Makroobjektiv.
    Meine Bedenken waren eigentlich nur,das ich zb mit ner 100 Brennweite weiter vom Objekt entfernt fotografieren muß,um das objekt komplett auf den Sensor zu bekommen,was bei kleinen Pilzen sicher nicht das Problem ist,aber man findet ja auch manchmal einen etwas grösseren.
    Auf jeden Fall hat mir deine Antwort schonmal geholfen,da ich zwischen 60mm und 100 bzw 105 mm schwankte.Jedoch wird es mit Sicherheit nicht das 100 is,ist mir einfach zu teuer ,da wird es das ältere Usm auch tun müssen und n Stativ ist sowieso dabei.


    mfg sven

  • Hallo Sven!


    Wahrscheinlich hast Du Dir das Makroobjektiv schon zugelegt, aber trotzdem möchte ich hier für alle noch etwas anmerken:


    Ich selber benutze ein Sigma 105/2.8 Makro (1:1) und bin damit sehr zufrieden:
    - es erlaubt bei lebenden Motiven einen angenehmen Abstand
    - ist scharf bis in die Ecken - zumindest am kleinen Sensor ;)
    - Bild-Stabi ist bei Makro und Pilzen m.M.n. nicht wirklich wichtig
    - ist auch ein hervorragendes Porträt-Objektiv
    - Preis/Leistung ist ausgezeichnet


    Als alleiniges Objektiv für einen Fotoausflug würde ich es allerdings nicht nehmen. Da habe ich dann immer meine Zooms mit. Ein Normal-Zoom und ein Tele-Zoom - das hat auch Stabi und ist für Schmetterlinge aus der Hand durchaus zu empfehlen.


    Für größere Pilze nehme ich das Normal Zoom (24-70) damit wird der Aufnahmeabstand nicht so groß.


    Fredy
    Der Crop-Faktor hängt davon ab, für welchen Sensor die Angaben gerechnet werden. Also ein Vollformat Objektiv hat am CMOS-Sensor sehr wohl einen Crop-Faktor von ca. 1,6.


    Viel Spass bei der Pilzfotografie,


    Servus
    Fedi

  • Hallo Fedi,


    wie ich aus Sven's Beitrag entnommen habe, sieht er die Bedeutung des "Crop-Faktors" vor allem in einer Veränderung der Brennweite und eines damit veränderten Abstandes zum Motiv. Wie Du sicherlich wissen wirst, verändert sich die Brennweite aber nicht, d. h. ein 100 mm-Objektiv ist an einer "Kamera mit "Crop-Faktor" genauso ein 100 mm-Objektiv wie an einer Vollformat-Kamera. Es gibt übrigens auch keine "Vollformat-Objektive", sondern nur "Objektive, die an Vollformatkameras passen" ;)!


    Der "Crop-Faktor" hat keinen Einfluss auf die Brennweite des Objektivs! Es verändert sich (bei gleichem Abstand zum Motiv) lediglich die Größe des jeweiligen Bildausschnittes und somit der Bildwinkel. Daher entsteht der Eindruck, als hätte man eine Objektiv mit längerer Brennweite. Beispielsweise in der Porträtfotografie hat das Auswirkungen, weil man weiter vom (relativ großen) Motiv entfernt sein muss, um es ganz ablichten zu können und sich damit (bei gleicher Blende) auch der Schärfentiefenbereich verändern kann. In der Makro-Fotografie spielt die Bedeutung des "Crop-Faktors" auf den Abstand zum Motiv eine wesentlich kleinere Rolle (im Gegensatz zur Wahl der effektiven Brennweite!) und es kommen in erster Linie nur die Vorteile eines solchen an der EOS 450D betriebenen Objektives zur Geltung: Fehler an den Bildrändern wie beispielsweise Vignettierungen werden vollständig eliminiert. Sollte sich Sven jetzt noch ein Objektiv zugelegt haben, das für den Gebrauch an "Kameras mit Crop-Faktor" (Edit --> also an einer Kamera mit APS-C-Sensor) vorgesehen wurde, dann brauchen ihn all' diese Gedanken zum sog. "Crop-Faktor" sowieso nicht mehr zu berühren...


    Viele Grüße,


    Fredy


    (Edit: diverse Formatierungen vorgenommen; Anmerkung: Ein sog. "CMOS-Sensor" kommt auch bei Vollformatkameras von Canon zum Einsatz; der Gebrauch eines vollformattauglichen Objektives an einer Kamera mit CMOS-Sensor bedeutet also nicht zwangsweise, dass mit einem "Crop-Faktor" gerechnet werden muss!)

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo zusammen,


    das Sigma 105mm/2.8 ist ein hervorragendes Objektiv, ich darf es auch mein Eigen nennen. Für die Pilzfotografie würde ich mir persönlich ein Makro mit einer geringeren Brennweite zulegen. 50-60mm ist imho optimal.
    Ich (Esel) habe damals mein 50mm/2.8 vor dem Kauf des 105mm Makros bei eBay verkauft. Fazit: mit dem 105er ist der Abstand zum Pilz einfach zu groß. Man muss praktisch einen Rasenmäher dabei haben, um die Fläche zwischen Pilz und Objektiv frei zu bekommen. Alles voller Grashalme oder Sonstigem... da dauert das freimachen der "Fotofläche" schon einige Minuten und das ist sehr nervig... Mit dem 50er kommt man einfach näher ran und man muss nicht soviel Unkraut entfernen.


    Wenn man Insekten fotografieren möchte, ist das 105er - auf Grund des größeren Abstands zum Objekt - natürlich besser geeignet.



    Viele Grüße


    Alex

    Eine Onlinebestimmung ist keine Essfreigabe! Diese gibt's nur beim Pilzberater!


    Ansonsten frohes sammeln ;)