Amanita excelsa?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.642 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    Diese Pilze habe ich heute auf einer Wiese in der Nähe von Laubbäumen in Portugal gefunden.


    Hut: 6 cm, grau-braun mit grauen Velumsresten, Rand gerieft,

    Stiel: 9 cm, weißlich, leicht konisch, Knolle relative tief in der Erde,

    Manschette: weiß, herabhängend, vergänglich, oben gerieft,

    Lamellen: weiß, freistehend, engstehend, Schneide beflockt,

    Fleisch: weiß, teils bei Verletzungen bräunlich verfärbt,

    Geruch: muffig


    Ich tippe auf Amanita excelsa. Was denkt ihr?


    Lg Dieter



  • Moin,

    ich denke, das könnte passen. Ich hab gerade in der neuen Weihnachtslektüre gelesen, dass die Riefung durch einen Abdruck der Lamellen auf dem Velum partiale zustande kommt. Mich würde interessieren, ob die Beflockung der Lamellenschneiden dann auch ein Rest des Velum partiale ist?! Wenn Lamellen und Velum eh so engen Kontakt hatten, wäre das ja logisch. Und könnte man dann eine Aussage treffen wie "Manschetten-Riefung" und "Lamellenschneiden-Beflockung" kommen nur gemeinsam vor? Oder ist das eine Voraussetzung für das andere? Für die praktische Bestimmung ist der Zusammenhang wahrscheinlich weniger relevant, aber vielleicht weiß ja jemand was drüber.


    Gruß

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hallo Jan,



    Ich bin der totale Amateur. Andere können dir sicher eine fundierte Antwort auf deine Fragen geben. Mir scheint es so, als ob die Riefung des Velums partiale durch den engen Kontakt mit den Lamellen entsteht und dass die Beflockung der Lamellen-Schneiden Rest des Velums sind. Ich nehme an, dass die Beflockung sich nach der Beschaffenheit des Velums richtet: wenn das Velum weich oder vergänglich ist, und der Kontakt eng ist, bleiben Reste an den Lamellen hängen. Das erscheint mir logisch.



    Lg. Dieter

  • Hallo


    Frage an alle , welche Farbe hat der Pilzhut auf euren Bildschirmen ?


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    Auf meinen Bildschirm Hutfarbe ist beige mit etwas teilweise leicht hell orangbraunliche töne
    Das ist in keinen fall A. excela , egal ob ich sehe auf mein Bildschirm falsch Hutfarbe , Hutrand ist gereift das kann nicht bei A. excelsa passen , auch nicht Knolle & Stielbasis . Was ist ? hab keine Idee


    LG

  • Hi.


    Sehe ich wie beli. A. excelsea ist das nicht.

    Vlt. ist das Amanita eliae, hatte ich aber noch nie in der Hand und ich bin bei Amanita auch nicht wirklich up-to-date. Könnte man ja mal vergleichen.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Servus,


    ich glaube auch nicht an A. excelsa. Die Farbe passt überhaupt nicht, ebensowenig wie Habitus, Knollenform und Stiebasis, was man allerdings leider auf den meisten Bildern nicht gut sieht. A. eliae wäre mMn der plausiblere Vorschlag.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Auf meinen Bildschirm Hutfarbe ist beige mit etwas teilweise leicht hell orangbraunliche töne
    Das ist in keinen fall A. excela , egal ob ich sehe auf mein Bildschirm falsch Hutfarbe , Hutrand ist gereift das kann nicht bei A. excelsa passen , auch nicht Knolle & Stielbasis . Was ist ? hab keine Idee


    Hallo Beli,


    ich war auch von der Farbe auf dem Bildschirm überrascht. In der Natur sieht der Pilz eher grau-braun aus. Wahrscheinlich bringt die Sonne auf dem Bild die Farbe mehr zum leuchten.


    Beorn schrieb in seinem Portrait zu A. exelsa:


    Zitat

    Var. valida: Fleisch bei Verletzung (deutlicher?) bräunend; Hutrand gerieft; Hut eher honigbraun

    D.h. es gibt A. excelsa Varianten mit gerieftem Hutrand.


    Was mich am meisten stört, ist, dass die Manschette direkt unter dem Hut hängt, wie auf dem Schnittbild gut zu erkennen. Bei A. excelsa soll es aber einen Stielteil über der Manschette geben.


    Hallo Schupfnudel, hallo Andreas,


    Amanita elia scheint wirklich besser zu passen. Danke für den Hinweis.


    Lg. Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Salve und Fro's Neues!


    Abhängig von äußeren Einflüssen kann bei vielen Wulstlingen der Hutrand mal etwas gerieft sein. So gesehen zB auch schon bei alten, nassen Perlpilzen.

    Ich finde, der Fund hier passt aber tatsächlich besser zum Isabell-Wulstling (Amanita eliae), erstens farblich, zweitens eben wegen der deutlichen Riefung bei einem jungen, ungeschädigten Fruchtkörper, und dritten auch wegen der Form der Stielbasis und der Velumanordnung an Stielbasis und auf dem Hut. Auch wenn meistens die Stielbasis bei Amanita eliae tief im Boden stecken sollte: Das ist wohl kein Muss, und auf der anderen Seite kann auch Amanita excelsa (var. excelsa, also Eingesenkter Wulstling) mit der Stielbasis tief im Boden stecken. Amanita eliae hat durchaus auch einen oberseits "gerieften" Ring, der allerdings rasch vergänglich ist und oft beim Aufschirmen verschwindet. Die Riefung sieht man dann am Stiel oberhalb der Ringzone trotzdem noch recht gut.

    Entlang des Oberrheingrabens ist Amanita eliae zwar alles andere als häufig, aber in passenden Biotopen (wärmebegünstigte Laubwälder v.A. mit Eichen auf +/- sauren, eher trockenen Böden) immer wieder mal zu finden. Da könnte ich mir gut vorstellen, daß der sich auch in Portugal vielerorts wohl fühlt.



    LG; Pablo.