Flechten im fränkischen Sandkiefernwald

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.353 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sennepilz.

  • Hallo Freunde der Kryptogamen,

    angestoßen durch Martin ( KaMaMa) habe ich gewagt mir auf meinem letzten Ausflug in die fränkischen Binnendünen auch mal ein paar Flechten anzusehen und mich mit meinem neuen Weihnachtsgeschenk ("Flechten einfach bestimmen"...:D - der war gut!) hinzusetzen und zu versuchen sie anzusprechen. Als in der Materie völlig Unerfahrener musste ich mich erstmal mit den anatomischen Grundbegriffen auseinandersetzen und bin nicht sicher ob ich alles über Soredien, Isidien und Co. richtig verstanden habe. Auch ist mir klar dass der Titel des Buches vielleicht etwas hoch gegriffen ist- aber ich hoffe zumindest hin und wieder damit auf die richtige Gattung zu kommen, das reicht mir für den Anfang schon mal.

    Ich war sehr überrascht wie mannigfaltig der Artenreichtum teilweise auch auf einem einzelnen alten Ast oder Baumstumpf sein kann. Auch die tollen Formen, die sich oft erst unter der Einschlaglupe offenbaren sind bemerkenswert und haben mich begeistert.

    Auf dem Ausflug habe ich versucht nur sehr häufig angetroffene und markante Exemplare zu dokumentieren um mir den Anfang nicht zu schwer zu machen (und nicht unwissend irgendweche seltenen Arten zu beeinträchtigen). Die Intention war nur bedingt erfolgreich, wie ich zu Hause feststellen musste gehören die meisten Arten wohl zur für einen Beginner unüberschaubaren Gattung der Cladonien. Nichts desto trotz möchte ich ein paar Bilder mit euch teilen und vielleicht könnte ihr Spezialisten ja doch zum ein oder anderen Exemplar noch etwas mehr sagen.


    So sah es oben auf der Düne aus:

    der Großteil der Dünen ist mittlerweile bewachsen, offene Sandflächen gab es nur wenig zB an Steilhängen oder bei umgestürzten Bäumen


    1) eine häufige Baumbewohnende Flechte war diese, hier an Kiefer (nur zum Foto neben den Haselstrauch gelegt), die ich mit Evernia prunastri ansprechen würde?



    diese krümeligen Warzen sind Soredien wenn ich das richtig interpretiere?



    hier nochmal auf Laubholz zB Salix in einem Entwässerungsgraben mit Parmelia sulcata? und Exidia recisa


    2+3) Zu den auffälligsten bodenbewohnenden Flechten des lichten Waldes, die es hier in großer Zahl gab zählen diese Rentierflechten, die mir noch aus der Zeit der Merklinbahn im Keller etwas sagten. Es sind mindestens zwei Arten scheint mir, welche, darüber kann ich aber nur mutmaßen:


    die linke, hellere könnte vielleicht in Richtung C. portentosa , die dunklere in Richtung C. rangiferina gehen, aber das ist nur geraten ;)



    die helle unter der Lupe


    die dunkle unter der Lupe


    4) Sehr markant war auch diese hier, die ich für Cetraria islandica halte. Ich vermute da kommt mit dem Habitus, dem röten in der Basis und der weisslichen Unterseite nichts anderes in Frage?


    5) mein Interesse geweckt haben Flechten die mehr oder weniger direkt auf Sand wuchsen, die drei häufigsten waren:

    eine vielverzweigte strauchartige Cladonie (?) mit bräunlichen Apothecien- zählt sie vielleicht auch zu den Rentierflechten?




    6) ebenfalls auf Sand wuchsen diese verzweigten Flechten (ebenfalls Cladonien?) mit auffälligen kleinen Blättchen




    7) und zuletzt eine Peltigera die sehr häufig von schattig bis sonnig auf Sand vorkam, der ich aber im Abgleich leider keinen Namen geben konnte. Die Oberfläche würde ich als matt, aber nicht filzig oder bereift bezeichnen. Die Thalli fand ich relativ stattlich groß mit senkrecht in die Höhe gereckten Apothecien, die auf der Oberseite rötlich - bräunlich, auf der Unterseite rosa waren.




    unterseits dunkel geadert, mit jung weisslichen, alt dunklen, unverzweigten, jedoch am Ende gefiederten Rhizinen.


    Isidien konnte ich keine finden, außer die dunklen Flecken (siehe Markierung*) sind welche?


    8) zuletzt noch einige hübsche blühende Cladonien auf Baumstümpfen, ohne Bestimmungsabsicht;)


    bunte Mischung


    wunderschöne Trompete mit Schmuck



    mit braunen hirnartig gewundenen Apothecien


    Ich hoffe es hat euch auch gefallen, ich fand den Ausflug in die Flechten sehr spannend und werde definitiv in Zukunft den Flechten mehr Aufmerksamkeit schenken:)

    Viele Grüße aus Franken

    Ingo

  • Hallo Ingo!


    Glückwunsch zu deinen wirklich tollen Funden!

    Flechten muss man immer (!) vergrößert betrachten - ein toller Mikrokosmos, und sehr dankbar für Makroaufnahmen - auch die Fauna, die darinnen lebt und webt!


    Von so vielen unterschiedlichen, dicht geballt stehenden Cladonien kann ich nur träumen!! ==Gnolm11==Gnolm6==Gnolm8

    Das ist ja fast wie auf deinem Schweden-Urlaubsfoto!

    Von Cladonien weiß ich leider so gut wie nichts, die gibt es hier nicht so üppig. Ich muss mich mal einarbeiten.

    Peltigera muss ich hier noch länger suchen, hab ich erst 2x in größerer Entfernung versteckt in den Hügeln gefunden (P. praetextata). ==Gnolm21

    Und und dann auf Gabinonen neben einer Wiese: P. didactyla, die in ihrer Entwicklung so unterschiedliche Formen durchmacht, dass sie früher drei Namen für drei Arten hatte!


    Die Peltigera solltest du nass (Farbe) und trocken (wg. Filz auf Oberseite, den man nass kaum/nicht erkennt) untersuchen.

    Wichtig ist immer die auch Unterseite: Farbe, Struktur, Rhizinienform, etc.

    Das machst du ganz richtig!

    Da hast du die nächsten Tage noch Spaß beim Bestimmen. ==Gnolm7

    Ich müsste auch schlüsseln - und ob ich dann richtig rauskomme ist offen...


    Wahrscheinlich kommst du um Färbereagenzien nicht herum, wenn du die Cladonien genauer bestimmen willst.

    Als Pilzler hast du vielleicht ohnehin die eine oder andere Chemikalie beschafft:

    Hypochlorid-Lösung "C" hast du wahrscheinlich als flüssigen Rohrreiniger zuhause.

    Kalium-Hydroxid "K" hat man nicht unbedingt zuhause rumliegen.

    Die nächsten beiden Lösungen sind eher Flechtler-typisch:

    Lugol, "L", als Jod-Quelle - ob auch Melzer geht, habe ich noch nicht probiert, aber warum nicht?

    Paraphenylendiamin "P" wahrschienlich nicht.


    À propos Isidien und Peltigera: Ich konnte mal P. praetextata finden, die häufig Isidien aufweist (Bild).

    Schau mal Bernds (Kruenta) letzte Posts im Flechtenbereich an, der hat letztes Jahr etliche Peltigeren gezeigt.

    Isidien auf Peltigera praetextata


    Fang am besten mit Blattflechten an, die erscheinen mir einfacher als Cladonien.

    Cladonien sind eine eigene Welt.


    LG, Martin

  • N‘Abend Martin, als ich in dem Wald unterwegs war musste ich an dich denken - es würde dir dort bestimmt gefallen! Du weißt nicht wo du zuerst hinschauen sollst, alles voller Flechten.
    Allerdings wie mir scheint fast ausschließlich Cladonien. Naja ich werd mir vielleicht nächstes mal Baumflechten vornehmen, da hab ich möglicherweise bessere Bestimmungschancen.
    Danke für den Tip für die Peltigera, ich werde sie nochmal abtrocknen und nach Bereifung schaun, wenn sich da was zeigt hab ich glaub ich doch eine Idee. Die würde ich gerne noch knacken, mal sehn- hast du zufällig einen Schlüssel dafür?

    An Färbereagenzien besitze ich Lugol, KOH10% (wie stark soll das sein?) und Rohrreiniger (stark) :P von Paraphenylendiamin hab ich noch nie gehört, das klingt irgendwie giftig oder nach DesignerDroge..

    LG Ingo

  • Nabend Ingo,


    eine ganz fantastische Binnendüne hast du da aufgesucht. Mit deinen Einschätzungen liegst du eigentlich ganz gut.


    Die ersten Aufnahmen zeigen wie du vermutest E. prunastri.


    Bei den Rentierflechten bin ich nicht ganz sicher. Mit Cl. portentosa gehe ich mit, die andere passt von der Färbung her zu rangiferina, aber die Äste sollten hier eher einseitswendig gebogen sein. Ich tippe von der Wuchsform auf ne Cl. portentosa Mangelmutante. Chemie wäre hier hilfreich.


    Cetraria Islandica stimmt, die finde ich bei uns so gut wie gar nicht...


    5 und 6 scheinen alles mehr und weniger stark beschuppte Cl. furcata zu sein. Die Art ist ja sehr fornenreich.


    Bei Peltigera bin ich bei Fotos bis auf 2-3 Arten raus...


    Deine bunte Mischung zeigt überwiegend Cl. Macilenta


    Rotfrüchtige Cladonien, die direkt aus den Schuppen fruchten gibt es nur wenige. Cl. incrassata wäre hier ein Kandidat.


    Due braunfrüchtige Cladonie auf dem letzten Bild geht in Richtung Cladonia ramulosa. Bei der zierlichen Rentierflechte unten links mit der geringen Verzweigung auf der gleichen Aufnahme, tippe ich auf Cl. Ciliiata Könnte (Angabe ohne Gewähr 🙃)


    Beste Grüße


    Peter

  • Hallo Ingo,


    tut mir leid, deine letzen Nachrichten sind mir durch die Lappen gegangen. Habe ich erst heute gefunden. ==Gnolm10

    Die Anwendung der Chemikalien und insbes. Paraphenylen-Diamin wird auf S.19-S.22 in deinem Büchlein beschrieben, inkl. Bezugsquellen.

    Paraphenylendiamin hab ich noch nie gehört, das klingt irgendwie giftig oder nach DesignerDroge.

    Sag mal, in was für Kreisen verkehrst du denn? ==Gnolm4


    KOH wird neben der 3%igen zum Quellenlassen als Färbereagenz in 10%, 20% und 30% angeboten. Ich habe mich für die mittlere Konzentration (20%) entschieden. Es funktioniert!

    10%ige KOH funktioniert wohl genau so, ist nicht so aggressiv und ist mit weniger Wasser auch schnell zu etwa 3%iger verdünnt, wen man sie braucht.

    Paraphenylen-Diamin ist natürlich (!) giftig, allergen und wird auch in Haarfärbemitteln eingesetzt (Friseurhände).

    Sie dient u.a. auch als Nachweis von Fumarprotocetrarsäure, die in einigen Cetrarien (Islaändisch Moos) und Cladonien sowie anderen Flechten vorkommt oder eben nicht.

    Genau richtig für dich!


    Einen Peletigeren-Schlüssel habe ich (Wirth: Flechten Deuschlands, 24 Schritte), du findest aber auch im Netz einen kostenlosen Schlüssen mit 45 Schritte; alle in D nachgewiesenen Arten sind enthalten, bzw. werden im folgenden Papertext erwähnt:

    Goward T, Goffinet B, Vitikainen O (1995). "Synopsis of the genus Peltigera (lichenized Ascomycetes) in British Columbia, with a key to the North American species". Canadian Journal of Botany. 73: 91–111. doi:10.1139/b95-012 - funktioniert bstimmt auch prima!


    LG, Martin

  • Servus Peter, danke für deine interessanten Kommentare! Jetzt habe ich einen Anhaltspunkt zum Nachlesen und vergleichen!


    Martin, ich verkehre in keinen besonderen Kreisen;) wahrscheinlich würde mich mittlerweile auch nur eine Pille irgendeiner handelsüblichen Designerdroge ins Jenseits befördern =O ich fand nur der Name klingt irgendwie so griffig...

    Danke auch für deinen Beistand, ich schau mal ob mich mir ein paar Fläschchen besorg, auf ein paar mehr im Giftschrank kommts auch nicht mehr an..


    Tuppie, schön dass Dir's auch gefallen hat! Irgendwie habe ich bisher Flechten zwar schon als hübsche Farbtupfen wahrgenommen, aber noch nie genauer hingeschaut- das lohnt sich :love:


    LG Ingo

  • Hallo Ingo!

    Ich hatte mich vor zwei Jahren zu einem Flechtenkurs für Anfänger angemeldet. Ist wegen Corona zum dritten Mal abgesagt worden. :(

    Aber Zeit hatte ich sowieso kaum, um mich den neuen kleinen Schönheiten zu widmen. Schaue ich eben bei Dir rein. :)

  • Die Peltigera und entprechende Literatur habe ich mir jetzt nochmal genauer angesehn:


    Zur Ergänzung noch Fotos in halbtrockenenem Zustand:


    die Oberfläche zeigt sich somit sowohl oberseits als auch unterseits feinfilzig/bereift


    zum Verständnis nochmal: die mit Stern markierten bräunlichen Knoten stellen keine Isidien oder Soredien dar, ich interpretiere sie als Knospen aus denen Apothecien entstehen könnten? ist das richtig?


    unter dieser Prämisse komme ich zu folgenden möglichen Arten in absteigender Wahrscheinlichkeit:


    P. rufescens: trocken warmer Standort würde hier passen, Rhizinen eher unverzweigt, hier bisweilen verzweigt; Thalli eher kleiner als hier? keine Soredien/Isidien im adulten Zustand- würde passen (jedoch evtl aufgr Unkenntnis übersehen)


    P. praetextata: hier keine Phyllidien/Isidien gefunden (evtl aufgrund Unkenntnis übersehen?), übrige Merkmale passen gut, in der Gegend bekannt, letztes Jahr ca 10km entfernt nachgewiesen (siehe hier), dort jedoch feuchtes Auwaldhabitat an Eschenrinde, häufiges Vorkommen


    P. membranacea: eher noch großflächiger als hier, Rhizinen eher einfach, nicht verzweigt, R. sollen heller sein, keine Isidien/Soredien würde passen


    P. canina: Rhizinen weiss, hier eher bräunlich


    P. didactyla: Pionierart- eher unwahrscheinlich da hier sicherlich bereits langebestehendes Biotop, eher kleiner als mein Fund, Rhizinen unverzweigt, hier verzweigt


    Unterm Strich würde ich also auf P. rufescens plädieren, da ich mir aber nicht traue und den Grundsatz "die häufigen Dinge sind häufig" nicht außer Acht lassen möchte vermute ich dass es doch P. praetextata sein wird^^


    Ich bin gespannt auf eure Auflösung

    schönen Sonntag!

    Ingo

  • Ich hatte mich vor zwei Jahren zu einem Flechtenkurs für Anfänger angemeldet. Ist wegen Corona zum dritten Mal abgesagt worden. :(

    Aber Zeit hatte ich sowieso kaum, um mich den neuen kleinen Schönheiten zu widmen. Schaue ich eben bei Dir rein. :)

    Oh nein, das ist ja super ärgerlich!

    Ich wusste gar nicht dass es zu Flechten Kurse gibt- da muss ich gleich mal recherchieren!

    andererseits.. Zeit habe ich dieses Jahr auch eher keine..X/ - aber gut zu Wissen für die Zukunft!

  • Unterm Strich würde ich also auf P. rufescens plädieren, da ich mir aber nicht traue und den Grundsatz "die häufigen Dinge sind häufig" nicht außer Acht lassen möchte vermute ich dass es doch P. praetextata sein wird

    Hallo Ingo,


    mit Peltigera rufescens an erster Stelle Deiner Liste bist Du schon sehr nah dran und auch isidienlose Exemplare von Peltigera praetextata können recht ähnlich sein. Tatsächlich ist es aber die mit P. rufescens sehr nah verwandte Peltigera ponojensis. Dies ist eine in Mitteleuropa recht seltene, sicher aber auch öfters verkannte und mit der noch recht häufigen P. rufescens verwechselte Art.


    Wie P. rufescens ist es eine Offenlandart und sie ist auch häufig mit P. rufescens vergesellschaftet. Besiedelt werden neben basenreichen, lehmigen Böden auch nicht zu arme und nur mäßig versauerte Sandmagerrasen und Heidegesellschaften. Auf stärker versauerten und basenarmen Böden findet sie sich aber nicht und dort gedeihen auch keine anderen Schildflechten.


    Hier ein Foto von Peltigera ponojensis aus Ostwestfalen (aus einem noch sehr jungen und lückigen Heidekrautbestand)


    Die größten Unterschiede zu P. rufescens finden sich bei den Rhizinen. Diese stehen bei P. ponojensis überwiegend einzeln und sind nur wenig verzweigt. Bei P. rufescens sind sie stärker verzweigt bzw. büschelig und stehen meist auch enger beieinander. Hinzu kommt, dass die Rhizinen bei P. ponojensis auch voll entwickelt noch farblos bis weiß sind, während sie bei P. rufescens im Zuge ihres Wachstums sehr schnell eine schwarze Färbung annehmen.


    Peltigera ponojensis, Rhizinen


    Peltigera rufescens, Rhizinen


    Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die bei P. ponojensis etwas größeren (breiteren) Apothecien, was aber nur im direkten Vergleich mit P. rufescens auffällt.


    LG Ingo

  • Hallo Ingo!


    ich glaube, ich habe ganz oben eindeutig schwarze Rhizinien gesehen.

    Sind hier also 2 Peltigeren durchmischt gewachsen?


    LG, Martin

  • Hallo Martin und Ingo, ich hätte die Bilder markieren sollen… auf dem 5.u 6. Bild der Peltigera sind dunkle Rhizinen zu sehen. Die weißen Rhizinen auf dem nachfolgen Foto stammen von einem apothecienlosen Thallus den ich mitgenommen hatte in der Meinung es würde sich um einen jungen handeln, um möglichst verschiedene Altersstadien zu haben. Allerdings kann es sich natürlich auch um zwei Arten handeln. Ich fürchte das wird nur zu klären sein wenn ich noch 2-3 weitere Thalli entnehme falls ich dort wieder einmal hinkomme (da es sich dort um ein Massenvorkommen über >100m2 handelt hielte ich das für vertretbar)

    Viele Grüße und Danke für eure Literatur und Kommentare!
    Ingo

  • ich glaube, ich habe ganz oben eindeutig schwarze Rhizinien gesehen.


    Sind hier also 2 Peltigeren durchmischt gewachsen?

    Hallo Martin,


    im vorliegenden Fall sehe ich dafür keinen eindeutigen Hinweis. Zu beachten ist, dass auch helle (farblose oder weiße) Rhizinen im Zuge von Alterungs- und Absterbeprozessen irgendwann dunkelbraun bis schwarz werden. Einige der hier von Ingo gezeigten Flechtenbruchstücke (oder Teile davon) sind wahrscheinlich schon über ein halbes Jahr alt, da sind dann dunkle Rhizinen oder auch ein dunkles Adernetz nicht verwunderlich.


    Für die Bestimmung sollte man (zumindest als Anfänger) nur möglichst junge (in den letzten Monaten) gewachsene Lappen einer Schildflechte heranziehen. Dann hat man eine gute Chance, dass Adernetz und Rhizinen in typischer Weise ausgeprägt sind und weitgehend den (idealisierten) Angaben in den Bestimmungsschlüsseln entsprechen.


    LG Ingo