Spaltporling - Schizophra welche Art?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.143 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    vorgestern hatte ich auf einem Nadelholzstamm einen resupinaten Porling gefunden. Die Fruchtkörper befanden sich seitlich am Holz und hatten eine hell ockerbräunlichen Farbton, die Zuwachszone ist heller weisslich. Die Poren sind unregelmäßig rund bis länglich und bilden auch in der Tiefe noch kleinere Porenverbindungen und Miniporen in größer aufgerissenen langgestreckten Poren. Der Pilz hatte weißes Sporenpulver und für mich keinen Geruch. Ablösbar war er nicht, nur durch eine gesamte Borkenplatte. Dicke des Fruchtkörpers bis 1mm.

    Durch die Sporen und Mikroaufnahmen konnte ich ihn eingrenzen in die Gattung Spaltporlinge - Schizophora. Für den veränderlichen Spaltporling Schizophora paradoxa hätte er zu kleine Sporen.

    Danke für eure Hilfe! Es wäre schön wenn man diese Art doch bestimmen könnte.


    Liebe Grüße Annerose





    Von den Miniporen wären es bis zu 5, bei den größeren 2-3



    Sporen:

    hyalin, breit elliptisch mit kleinem Appendix und meist einem großen Tropfen

    und nicht 5µm in der Länge überschreitend

    100x Öl Wasser


    inamyloid

    100x Öl Melzer


    Hyphen:

    alle Hyphen mit Schnallen in den Septen hyalin und stellenweise mit kopfigen Enden,

    in Melzer Reagenz nicht reagierend

    100x Öl Wasser


    100x Öl Melzer


    100x Öl Melzer


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    kopfige Enden der Hyphen

    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    100x Öl Melzer


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    was mir noch aufgefallen ist die Inkrustinationen?

    100x Öl Wasser


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    rundliche und längliche Zystidiolen mit Schnallen?

    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    100x Öl Melzer


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser


    Kongorot NH3 100x Öl Wasser

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Annerose!

    Schizopora passt da auf jeden Fall, makro- wie mikroskopisch.

    Tendenziell würed ich das eher für Schizopora radula halten, jedenfals vom makroskopischen Eindruck her und wegen den zahlreichen kopfigen Elementen (die bei paradoxa eher selten sind nach meinen Erfahrungen). Solche spindeligen Zystidiolen (manchmal auch mit Hälschen, selten mit Kristallschopf) kommen bei radula vor, noch häufiger aber bei Schizopora flavipora (scheidet hier wegen Porengröße und -Form schon aus), bei paradoxa sind die auch etwas seltener.

    Sicherheit geben die Subikulumyphen direkt am Substrat: Die sind bei Schizopora paradoxa quasi ohne Lumen (zumindest ohne durchgehendes Lumen, bei radula und flavipora aber nicht voll, sondern immer mit Lumen (außer mal an den Enden).



    Lg; pablo.