Hallo Pilzfreunde,
eine wohl falsche Vorstellung von "lebhaft-gelber Verfärbung der Lamellen und Stiel bei Berührung oder Reiben" so wie es EINHELLINGER in seinem Schlüssel für R. luteotacta fordert, veranlassten mich damals diesen ausblassenden Täubling doch lieber als R. fageticola einzustufen da dieser sich ja auch leicht verfärben kann. Gefunden wurde dieser Pilz bei einer lichten Waldwegkreuzung im Laubwald. R. silvestris wächst mehr im Nadelwald, R. betularum wächst mit Birke, R. persicina hat dunkleres SpP. Nach einer mikroskopischen Revision von diesem rothütig-ausblassenden, scharfen und weiss-sporigen Speitäubling muss jetzt aber davon ausgegangen werden, dass es sich um R. luteotacta handelt die ich bisher selbst nicht kenne, für andere aber vielleicht auch schon makroskopisch erkennbar gewesen wäre. Für mich war er es mit seiner Ockerverfärbung nicht, daher bitte ich um eure Einschätzung zu Fund.
Funddaten:
19.08.2019 - 13:47
Arbeits - Name: Buchenspeitäubling
Anz. Exemplare: 3
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FUNDORT, Mischwald, Laubwald, Laubschicht, feucht, 480 m,
BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Eiche (Quercus),
EXEMPLARE, jung, mittel, paarweise,
HUT GRÖSSE, 4 - 6 cm,
HUT FARBE, rosa/rot, creme/weiss, gefleckt,
HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, rostfleckig,
HUT MITTE, rt/rs, ws/cr,
HUT RAND, gerieft,
PEELING, 0 - 1/6 abziehbar, 1/3 abziehbar,
UNTER HUTHAUT, weisslich,
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LAMELLEN, spröde, weiss bis creme, Y-gabelig, Zwischenlamellen,
SCHNEIDE, tränend,
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STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, fleckend,
STIEL KONSISTENZ, fest, wattig,
GERUCH, neutral,
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GESCHMACK, sofort, scharf - noch erträglich,
SPORENPULVER, Ia, Ib,
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Chemie:
FeSo4, nur schwach rosa,
GUAJAK (8 sec), Stiel: +++ schlagartig,
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Geruch: ohne Honiggeruch am Exsikkat
wg pos. Guajak Reaktion als solchen vorab bestimmt
1) Laubwald, überwiegend Buchen, auch Eiche, feuchte Waldwegsenke, drei Exemplare
2) Speitäubling war klar, die tränenden Lamellen registriert aber nicht zuzuordnen
3) alle Exemplare stark ausgeblasst, der Grösste mit 5cm Dm
4) die Huthaut nur ganz wenig abziehbar, darunter weisslich, Oberfläche irgendwie rostfleckig
5) bemerkenswert die starke „Ocker-/Rostfärbung“ am Stiel
6) Sporenpulverfarbe Ib (nach 2 Jahren), nachgedunkelt? oder nicht bemerkt?
7) SV, Dermatozystiden vorhanden, schwach eingefärbt (bei R. fageticola kenn ich sie bedeutend intensiver)
8) Kongo, schlanke, verschiedenförmige und teils auffallend kopfige Pileozystiden
9) Kongo, auch teils relativ lang und unseptiert, Haare final stumpf
10) Kongo, MARXMUELLER schreibt: „darunter viele sehr lange, die an Schlangen erinnern“, (kann hinkommen)
11) Melzer, Sporenform oval, die Warzenhöhe 0,5 – 1mü
12) Melzer, Stackversuch 1, trotz isolierter Pusteln schnell mit Sporen von R. fageticola zu verwechslen
13) Melzer, Stackversuch 2, isolierte Pusteln mit gratigen Verbindungen (R. fageticola hat zudem noch feine Linien)
14) Messprotokoll, auch hier wurden die Sporen ein weiteres Mal vermessen und nur die grössten Sporen rausgepickt mit dem Ergebnis 0,2mü mehr im Schnitt gegenüber der Erstmessung. Das was EINHELLINGER und weiterführende Literatur als Mittelwert für R. luteotacta angeben erreiche ich erst mit meinem Maximalwert von 8 x 6,8mü.
Vielen Dank für das Interesse und ich freue mich auf eine/eure Antwort oder Erfahrung
claus