Literaturwahl

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 4.699 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Servus,

    Ich habe ein gutes Bestimmungsbuch welches ich mit Infos aus YouTube-videos (Grüße an einen der quellen vom der pilzkanal) je Pilz individuell vervollständigt habe um diese

    todsicher bestimmen zu können. Da steckt je Pilz zwischen 10-20 min Arbeit drin (video stoppen, Notizen machen und das mehrmals pro Pilz) ist aber dafür Narrenfest.

    Daher möchte ich was das angeht bei dem einen Pilzbuch bleiben für alle anderen Areale der Pilzkunde aber weiterführende Literatur holen welches ein Psvler oder hier

    in Österreich pilzberater braucht. Habt ihr Ideen was sinnvoll wäre?

  • Hi,

    dazu möchte ich sagen, dass ein Pilzbuch, das man als Leser mittels Infos aus Youtube-Videos in 20 Minuten wesentlich besser machen kann, nicht gerade vielversprechend klingt.


    Literatur, die ich gut finde:


    -Der große Kosmos Pilzführer (Laux)

    -Der große BLV Pilzführer (Gerhardt)

    -Die Pilze Deutschlands (Hahn)

    -Grundkurs Pilzbestimmung (Lüder)


    Gruß

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Das Buch selbst ist super, nur ich möchte es perfekt haben. Die 20 min bez. sich auf Pro Pilz :D mach das x 360.

    Ich werd mir die bücher mal genauer anschauen.

  • Sinnvoll wäre es, sich einem Pilzverein anzuschließen.


    Damit erübrigt sich auch die Frage nach geeigneter Literatur, auf die hat man dort Zugriff.


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    zu "Grundkurs Pilzbestimmung": Ich halte das Buch nur für Anfänger hilfreich, weil es ein sehr guter 1. Schritt ist "Ordnung" in die Systematik von Pilzen bringt und die ersten Schritte für die Pilzbestimmung sehr gut rüber bringt.


    Ansonsten bin ich über das Buch sehr zwiegespaltener Meinung. Ich habe es ja im "Tintling" Heft 119 rezensiert und dort auch die 1., 3. und 5. Auflage miteinander verglichen. Leider enthält es einige Fehlinformationen, z.B. dass Chlorophyllum brunneum "unangenehm riechen" soll und es enthält auch sehr viele falsch beschriftete Bilder, die teilweise noch extrem rotstichig sind. Das ist insbesondere bei den Leccinen sehr auffällig. Ich würde es nicht (mehr) emfpehlen, wenn sich Prüflinge auf die PSV-Prüfung vorbereiten. Dazu ist "Die Pilze Deutschlands" von Christoph Hahn und Jürgen Guthmann deutlich besser geeignet.


    Für "Profis" gibt es viele gute Bücher: Die Fungi of Northern Europe-Reihe, Die Fungi Europaei-Reihe, die beide sehr gute Gattungsmonographien beinhalten. Weiterhin "Gröger", und "Funga Nordica" als Standardschlüsselwerke, Pilze der Schweiz und Großpilze Baden-Würrtembergs, die allerdings taxonomisch veraltet sind. Pilze der Schweiz ist leider auch etwas fehlerbehaftet, was aber nicht so schlimm ist, wenn man das weiß.


    Ansonsten gibt es noch einen Haufen gute Bücher. Im Lauf des Jahres kommt noch ein deutschsprachiges mykologisches Lehrbuch von Frau Prof. Meike Piepenbring heraus, was ich sehr wahrscheinlich auch rezensieren darf. Da Meike eine absolute Fachfrau ist, wird das Buch erwartungsgemäß fachlich sehr gut sein. Ich weiß allerdings nicht, für welche Leserschaft das konzipiert ist.


    Je nach Wissensgebiet und je nach Interessenslage gibt es unzählige gute Bücher, die ich empfehlen kann. Ein sehr gutes Einsteigerbuch, was Boletaceae nicht genannt hat, ist Pareys Buch der Pilze, das leider nur noch antiquarisch zu Mondpreisen gehandelt wird. Mehr als 40€ sollte dafür nicht ausgegeben werden. Ebenso die Großpilze Baden-Würrtembergs; mehr als 60€ pro Einzelband sind Wucher und sollten nicht bezahlt werden.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Siehe Bilder da wurden von mir diverse symbole und Ergänzungen hinzugefügt erklärt sich alles von selbst

  • Servus beinand,


    ich hab mir neulich die drei Kibbys zugelegt und finde die wirklich sehr empfehlenswert. Keine Einsteigerbücher, aber hoch informativ - wenn man englisch kann.


    Viele Grüße

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Ja die würde ich auch empfehlen (danke für den Einwurf, hatte ich nicht auf dem Schirm); ebenso das Doppelbändige Werk von Thomas Laessoe "Fungi of Temperate Europe", das vor allem durch die grandiosen Bilder besticht. ==Gnolm8==Gnolm3

  • Hallo,


    wer denkt, dass es ein Pilzbuch gibt, dass perfekt und 100% narrensicher ist, der sollte bitte NIE NIE NIE selbstgesammelte Pilze essen!!!


    beste Grüße,

    Andreas

  • Stimmt, deshalb ist es auch ratsam dieses durch umfangreiche Recherche mehrer Quellen pilz für pilz zu vervollständigen und 100% Narrensicher zu machen :D


    Wofür steht nochmal die Abkürzung Kibby?

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt, deshalb ist es auch ratsam dieses durch umfangreiche Recherche mehrer Quellen pilz für pilz zu vervollständigen und 100% Narrensicher zu machen :D


    Wofür steht nochmal die Abkürzung Kibby?

    Eine nicht ganz unbedeutende Gefahr ist dabei auch, dass bestimmte Angaben/Aussagen zwar formal korrekt sind, aber misinterpretiert werden können. Zwar ist kein Bestimmungsbuch fehlerlos, das ist klar. Dennoch gibt es zumindest eines unter den genannten, wo sofort beim Durchblättern mir Fehler ins Auge springen. Aber lassen wir das.


    "Kibby" ist keine Abkürzung. Das ist ein sehr guter britischer Mykologe. Geoffrey KIBBY | Associate Researcher | Royal Botanic Gardens, Kew, Richmond | Mycology


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hi,

    es ist sicher gut mehrere Quellen zu berücksichtigen, aber Autoren sind nicht unfehlbar, selbst die Wissenschaft ist es nicht. Eine hundertprozentige Narrensicherheit gibt es eben nicht. Es bleibt immer ein Restrisiko und man kratzt immer nur an der Spitze des Eisbergs. Der Punkt ist eher das eigene Wissen mit einer gewissen Demut zu beurteilen.


    Gruß

    Jan

  • Hallo,


    Spätestens wenn die unterschiedlichen Quellen sich in einer Frage nicht einig sind bei einem bestimmten Pilz, stellt sich die Frage welcher Quelle man am meistens traut. Wie schon erwähnt: Keine Quelle hat immer recht. In jedem Buch und jeder Online-Quelle gibt es Fehler, veraltetes Wissen oder zu stark vereinfachte Informationen die einen in die Irre führen können. Hinzu kommt wie erwähnt die eigene Interpretation.

    Abgesehen von trivialen Arten ist deshalb bei dieser Recherche-Arbeit Vorsicht geboten. Schon bei der Essbarkeit findet man da Widersprüche. Wie soll ein Buch mit eigenen Notizen in dieser Situation "narrensicher" sein? Das ginge nur, wenn du selber über alle Zweifel erhaben bist, und jeden Widerspruch und jede Fehlinformation in der Recherche aufgrund deines Wissens eliminieren kannst. Wenn dem so wäre, hättest du dir die ganze Mühe aber wohl nicht gemacht.


    Von der Erfahrung anderer persönlich profitieren bringt am Anfang viel mehr als aufwändige Recherchen. Im Feld mit einem erfahrenen Spezialisten lernt man das alles viel schneller. Ich dachte auch lange, dass ich alles über Pilze aus Büchern und dem Internet lernen kann. Aber erst seitdem ich in Vereinen aktiv bin, komme ich wirklich vorwärts.


    Aber bitte nicht falsch verstehen: Recherche ist gut und sinnvoll, ich mache den jeden Winter kaum was anderes in meiner Freizeit. Aber eben mit der gebotenen Vorsicht und einer Menge Demut. Mit der Zeit merkt man, wie lückenhaft und schwierig solche Recherchen sind. Und Selbstüberschätzung hat schon manch einen Pilzler ins Krankenhaus gebracht.


    Gruss Raphael

  • Hallo,

    gut, dann lass es mich so formulieren:

    Wer denkt, dass er ein Pilzbuch durch vervollständigen mittels mehrerer Quellen 100% narrensicher gemacht hat, sollte bitte NIE NIE NIE selbstgesammelte Pilze essen!


    beste Grüße,

    Andreas

  • Ich fange an diese rhetorischen Gaumenschmausse zu geniessen :D

    Werde sobald als Möglich nach pilzwanderungen in meiner gegend aussschau halten.

    Cheers

  • ... und nach einem Deutschkurs ...


    hoffentlich auch,


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • ... und nach einem Deutschkurs ...


    hoffentlich auch,


    lgpeter

    Hi,

    Puh... bisschen unter der Gürtellinie...

    Ich hätte auch nicht den korrekten Plural von Gaumenschmaus gewusst, aber es muss laut Duden wohl "Gaumenschmäuse" heißen. In jedem Fall ein sehr ungebräuchliches Wort, das wohl nicht Bestandteil vieler Deutschkurse sein dürfte...


    Gruß

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Nix unterm Gürtel,


    'Werde sobald als Möglich nach pilzwanderungen in meiner gegend aussschau halten"


    hat mich dazu bewogen, einen Kurs ins Spiel zu bringen.


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hi,

    man könnte an fast jedem Beitrag hier im Forum grammatikalisch was verbessern und jemandem zu unterstellen, er könne seine Muttersprache nicht, ist schon ziemlich beleidigend.


    Beste Grüße

    Jan

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hi Jan,


    jemanden einen Kurs anzuraten ist für dich beleidigend?


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo,

    bitte nicht Ausdruck und Grammatik in den Beiträgen kritisieren. Viele verwenden ja "nur" ihr Smartphon und achten nicht auf solches.

    Finde ich zwar auch nicht gut (habe kein Smartphon), aber man muß es akzeptieren.

    Ansonsten kann ich Andreas nur vollständig zustimmen!


    VG Ulla

  • Hi Jan,


    jemanden einen Kurs anzuraten ist für dich beleidigend?


    lgpeter

    Hi Peter,

    deine freundlichen, beratenden Bemühungen in allen Ehren, dürften es doch die meisten Menschen als Beleidigung empfinden, wenn man ihnen dazu rät einen Kurs zu besuchen, in dem sie ihre eigene Muttersprache erlernen sollen.


    Gruß

    Jan

  • Schnuckis, nu habt euch mal wieder alle lieb.


    Mit der Groß- und Kleinschreibung, der Autokorrektur und sonstiger Technik ist das immer so eine Sache. Ich will mal auf die im Forum hunderte Male gestellte Frage nach DER richtigen Literatur zurückkommen. DIE gibts nämlich nicht. Es sind eine Menge wirklich sehr guter Beispiele genannt worden und es gibt noch viele andere nützliche Bücher.
    Allerdings sollte sich niemand mit einem Buch - auch nicht dem selbst verbesserten sicher fühlen. Treffender als Andreas kann man das nicht formulieren. Das beste ist tatsächlich, sich anderen Pilzaffinen anzuschließen, in deren Bücher zu schauen. Dann bekommt man langsam ein Gefühl, was man braucht, wie intensiv man sich mit Pilzen befassen möchte und dieser Bedarf wird dann manchmal mit der Zeit größer und frisst den Platz in den Bücherregalen.


    Mir hat übrigens auch ein Pilzkurs sehr geholfen. Ein Anfänger will natürlich rasch einen Pilz
    erkennen. Das gelingt viel besser, wenn man ein Gefühl für die Systematik hat.
    Eine Entoloma kann ich übrigens mittlerweile ziemlich oft erkennen. Bis zur Art hilft aber oft keins meiner Pilzbücher weiter.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Nochmal auf das Thema Pilzliteratur zurück:

    Ich durfte in meiner Kindheit (Ende der 70er Jahre) in Südtirol einen italienischen Pilzexperten kennenlernen.

    Dieser hat mir seinerzeit so hilfreiche Tipps gegeben, davon profitiere ich heute noch.

    Er hat mir dann zum Abschied (nach ca. 4 Tagen Exkursion in den Wäldern Südtirols) ein Buch geschenkt.

    Erst im nachhinein wurde mir klar, dass ER auch der Autor gewesen ist: Bruno Cetto !!

    Ich bin ihm heute noch für all seine Lehrstunden dankbar und kann seine Bücher uneingeschränkt empfehlen - o.k. mit all den oben genannten und zum größten Teil berechtigten Warnungen/Einschränkungen.

    Auf der anderen Seite beweist meine Erfahrung, dass praktisch angeeignetes Wissen durch nichts zu ersetzen ist.

    Dennoch bin ich nach wie vor auf der Suche nach einem guten Buch, welches mir als Halbwissender bei der Bestimmung zur Seite steht.

    Meinen Focus habe ich mal auf folgende Bände gelegt (leider alles ältere Literatur)

    -Der große Pilzführer (4 Bände, Bruno Cetto)

    -Pareys Buch der Pilze (Preislich unangemessen, checke die Lage)


    Grüße