Pappel-Porlinge

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.840 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo Pilzfreunde,


    pilztechnisch ist bedingt durch die Jahreszeit und die Trockenheit nicht viel los, deshalb ging's gestern raus in den Auwald, der in einer alten Neckarschlinge liegt und ein Naturschutzgebiet ist.

    Hier wachsen Pappeln, Erlen, Weiden - teilweise die Füße dauernd im Wasser - aber auch Eichen und Ahorn, wenn der Untergrund etwas trockener wird.


    An der ersten umgekippten, noch fast vollberindeten Pappel am Wegrand wuchsen etliche große Porlinge, offenbar mehrjährig und braunfleischig, breit anwachsend. Die Hutoberseite ist schmutzig graubraun.

    Poren zähle ich 4-5/mm. Die Porenseite verfärbt sich nicht auf Druck.

    Wegen des Substrates würde ich Phellinus populicola erwarten, aber ob's hier stimmt?

    Der hätte doch eine dunklere Hutoberseite, oder?

    An der mitgenommenen Probe konnte ich leider keine Sporen finden.


    Bild A1 Stamm


    Bild A2 andere Stammseite


    Bild A3


    Bild A4


    Bild A5 Querschnitt


    Bild A6 (3-4 Poren/mm)




    Unterhalb einer Pappel liegt ein zugehöriger, abgesägter Ast.

    Der hier wachsende, feinporige Fruchtkörper ist gelbstichig.

    Keine Ahnung was das sein könnte...

    Bild B1 von oben


    Bild B2 von unten




    Ein paar Bäume weiter tauchen wieder helle, weißliche/gelbliche Pilze auf.

    Erinnert von oben betrachtet an bemehltes Roggenbrot.

    Sie sind vital, braunfleischig und eindeutig mehrjährig wachsend.

    Die Porendichte beträgt etwa (3-4 Poren/mm).

    Sporen wurden aber keine aus dem herausgeschnittenen Keil abgeworfen.

    Bild C1


    Bild C2


    Bild C


    Bild C4 Herausgetrennter Keil (Wie alt mag der Pilz sein, ich erkenne 5-6 Wachstumsphasen)


    Bild C5 Porendichte


    Mikroskopisch konnte ich bei diesen korkigen Pilzen wenig reissen.

    Der Sporenabwurf hat leider auch nichts erbracht.

    Vielleicht lassen sie sich ja doch makroskopisch einsortieren, damit ich weiß, wo ich weiter suchen muss.

    Hat jemand vielleicht einen Tipp?


    LG, Martin

  • Hallo Beli,


    dank für deine Antwort!


    Bei Pilz A dachte ich auch bereits an Ganoderma spec.

    Bei der Zuordnung G.applanatum stört mich, dass die Poren dann "beschreibbar" sein sollten.

    Der Pilz war feucht und vital, aber die Porenseite schwärzt nicht.

    Kann es dennoch G. applanatum sein?


    Pilz C als Fomes fomentarius kann ich mit schon vorstellen.

    Bei Pilz B, hatte ich den stärkeren Verdacht, da an dem Baumstumpf, zu dem der Ast sicher gehört, Fomes fomentarius wuchsen:

    Bild Pappel von gegenüber


    Bild Pappel oben


    Pilz B und C wirken ja auch ähnlich.

    Leider fehlt an dem von mir ausgeschnittenen Keil genau der interessante Teil (Mycelkern) als Nachweis.

    Da sit mir erst zuhause aufgefallen.


    LG, Martin

  • Hallo Uwe,


    die Zuordnung Ganoderma wurde nur bei dem ersten Pilz am liegenden Pappelstamm gemacht.

    Dort hatte ich auch erwähnt, dass die Poren NICHT auf Druck reagieren, wie man es bei G.applanatum eigentlich erwarten würde.

    Ich hatte das durchaus bewußt notiert, weil ich mich auch an G.applanatum erinnert fühlte.

    Gut, vielleicht gibt's auch Analphabeten unter den G.applanata. :gzwinkern:


    Die anderen Pilze sind wohl Zunderschwämme, besonders die am stehenden Stamm in den beiden nachgereichten Bildern.

    Sie zeigen alle den "Zipfelmützen"-Ansatz am Stamm.


    LG, Martin

  • Hallo Beli,


    vielen Dank, für deine hilfreichen Antworten!

    Auf die gebrochenen Kruste hatte ich nicht geachtet. :daumen:


    LG, Martin