Geastrum minimum s.l. - Zwergerdstern

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ogni volta.

  • Servus zusammen, Servus liebe Ulla ;) diese kleinen Erdsterne fand ich ganz unromatisch im Straßengraben einer relativ viel befahrenen Straße am Rande eines Sandkiefernwaldes, sonnenexponiert, vermutlich (im Sommer) recht trocken. Auch wenn ich kaum Ahnung von Erdsternen habe und außer dem halskrausigen mir nicht traue irgendwas anzusprechen habe ich einen mal eingesteckt weil er so ein schön definiertes Peristom hat. Es ist klar durch einen Ringgraben abgesetzt und etwas rillig aber nicht faltig. Die Öffnung ist unregelmäßig zerrissen, jedenfalls nicht glatt. Der Stiel ist kurz und der Stern besitzt 9 sehr unterschiedlich dicke Strahlen. Ich würde ihn daher am ehesten für der Gruppe um Geastrum minimum zugehörig halten. Mikroskopiert habe ich bisher nicht da in meiner Literatur alle in Frage kommenden Arten Sporen zwischen 4-5µm besitzen, das mir also nicht weiterhilft?

    Vielen Dank für eure Meinungen,

    eine schöne Woche,

    Ingo




  • Hallo Ingo,


    den hatte ich letztens auch, auf einem Kalktrockenrasen. Ein paar 100 Meter weiter gab's ihn auch unter Schwarz-Kiefer. Die Art ist nicht so sehr wählerisch, denke ich, kenne sie auch von den Binnendünen bei Schwetzingen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Ingo,

    Der sieht mir auch fast noch zu "Kräftig" aus und die Lappen zu dick.

    Ich kenn den so :

    Nicht dass ich da Ahnung hätte...

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo,


    Geastrum minimum hat aber doch auch eine gestielte Peridie.

    Und die Lappen bei dem Bild von Norbert finde ich äußerst untypisch zart ganz generell für egal welchen Erdstern.


    Normalerweise wenn er frischer wäre könnte man G. minimum sehr gut an der sandigen Peridie erkennen. Meine Exemplare hatten das teilweise noch. Aber um die Jahreszeit ist halt so mancher Fruchtkörper etwas angewittert.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Servus,

    mit der gestielten Endoperidie würd ich mal mit Geastrum schmidelii vergleichen


    Grüße

    Felli

    Hallo Bernd,

    Geastrum schmidelii fällt da völlig raus, der hat ein gerieftes Peristom.


    Ich würde Ingo und Andreas voll zustimmen, dass das ganz sicher Geastrum minimum ist.

    Der Fundort auf Sand ist auch typisch. Die eigentliche sandige Peridie kann im Alter dann nicht mehr sichtbar sein.

    Der kann auch mal am Straßenrand auf entsprechend passendem Boden vorkommen.


    LG Ulla

  • Servus Ulla,

    Hallo Bernd,

    Geastrum schmidelii fällt da völlig raus, der hat ein gerieftes Peristom.

    wenn das Peristom nicht gerieft ist, habt ihr natürlich recht mit G. minimum.

    Das hab ich dann auf den Bildern nicht richtig erkannt/ interpretiert.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Norbert, ich kann deinen Einwand nachvollziehen, denn so winzig wie dein Exemplar ist meines nicht! komischerweise habe ich in meinen Büchern keine maximalen Größenangaben für den Gesamtfruchtkörper gefunden, Wikipedia bezieht sich auf Ellis&Ellis (1990) Fungi without Gills und gibt an "fruit body 1–3 cm, the inner spore sac measures 0.5–1 cm" damit wäre zumindest mein größerer FK grenzwertig, ich habe gerade nochmal nachgemessen: Gesamthöhe 20mm x Breite 25mm, Endoperidie 9x12mm. Wobei das natürlich recht variabel ist- wenn mann etwas draufdückt schaut die Sache schon wieder ganz anders aus...

    LG Ingo

  • Hallo Ingo,

    Mit der Größe bei Pilzen ist das so eine Sache , da gibt es immer ausreisser.

    Ich wollte da auch nicht ernstlich Geastrum minimum bezweifeln , dafür kenne ich mich

    bei Erdsternen zu wenig aus.

    Gruß

    Norbert

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  • Update:


    Ahoi, nachdem sonst nicht viel los ist bin ich nochmal hin und hab den Grünstreifen neben der Straße noch auf ca 40m weiter abgesucht. Das gab ein paar komische Blicke der Autofahrer- die sind immerhin mit mindestens 70 Sachen nur wenige Meter an mir vorbei gedüst.. naja die werden sich vielleicht gedacht haben mir ist beim Abaschen der Ehering aus dem Fenster gefallen oder so...

    Trotz der Lage ein spannendes Habitat mit Primärvegetation- nur etwas Moos und Silbergras auf Sand.


    Auf solch einem Substrat würde ich auch Tulostomas erwarten- und siehe da ein Rudel Tulostoma brumale :)


    Doch ich war ja eigenlich gekommen um noch nach weiteren Erdsternen Ausschau zu halten.

    Und ich wurde nicht enttäuscht:


    Ich fand gleich eine ganze Galaxie - hier kann man die Technik der Erdsterne ihre Endoperidie emporzuheben gut nachvollziehen


    sonst hätte der hier keine Chance seine Sporen an die frische Luft zu bringen


    Übrigens waren die neuen FK alle <20mm gesamt mit einer Endoperidie <10mm, mein erstes Exemplar war also eher ein fetter Brummer


    Ein Gruß an Norbert:gwinken: so werden die Größenverhältnisse wirklich schön klar


    Hier erkennt man dass das Peristom weder faltig noch rillig ist sondern radiärrissig


    Nur die von euch erwähnte sandige Peridie konnte ich nicht finden- unterseits ja, das ist klar- aber oberseits? wie soll denn da auch Sand hinkommen frag ich mich- die Endoperidie liegt ja innen solange sie im Sand steckt und kommt erst raus wenn sie sich schon über den Sand gehoben hat. Höchstens dass sie klebrig ist und dann Sand durch den Wind hingeweht wird, was hier aber nicht möglich ist da der Sand ja von Moos bedeckt ist.



    Diese hier standen am Rande der großen Gruppe- erst zu Hause ist mir aufgefallen dass sie kein so scharf abgegrenztes Peristom haben.. ob sie was anderes sind? ich vermute sie sind nur sehr alt (->Algenbwuchs) ?


    Die Größe war identisch:




    Viele Grüße & ein schönes Wochenende

    Ingo

  • Hallo Ingo,

    ich denke, dass alle Deine Funde Geastrum minimum sind.

    Die von Dir nicht immer bemerkte "sandige" Peridie (auf deinen Fotos sehe ich sie aber) rührt nicht von dem Vorkommen auf Sand her, sondern daher dass die Erdsterne meist auf mehr oder weniger kalkhaltigem Untergrund wachsen und auf der Peridie dann Kalkristalle gebildet werden.

    Sicher werden sie dann weniger ausgebildet, wenn der Kalkgehalt im Boden geringer ist. Aber auch altersbedingt kann die Peridie dann glatter ausfallen.


    VG Ulla