Hallo zusammen,
heute hat es endlich mal wieder ein wenig geregnet.
Und da das Wochende beginnt konnte ich entlang meiner geliebten Schozach spazieren und mich dort umtun: in dieser Ecke finde immer wieder was Interessantes:
Gleich an einem der ersten Haselbüsche befindet sich Exidia pithya (Teerfleckendrüsling).
Gestern noch papierdünn, heute durch die Nässe etwas geschwollen - mein erster sicherer Pithya-Fund, hoffe ich, wenn auch nicht an Nadelholz:
(Leider offenbar doch nicht, es scheint sich qahrscheinlich doch um E. nigricans, den Warzigen Drüsling, zu handeln; danke, Pablo für die Korrektur. s.u.)
Bild 1
... am gleichen Busch jede Menge eingetrockneter, stark geäderter Hütchen.
Ich vermute Plicatura crispa (Buchen-Adrenzähling).
Den konnte ich schon öfters an Hasel beobachten, wenn auch meist eher fächerförmig ausgebildet.
Die Pilze hier haben runde Hüte:
Bild 2a
Bild 2b
An einem liegenden Laubholzstamm Exidia nigricans, der Warzige Drüsling:
Bild 3
Die dritte schwarze Exidia (glandulosa) konnte ich heute aber nicht finden.
Dafür einen kastanienbraunen Porling - was ist das denn?
Eine alte Schmetterlingstramete könnte auch einen glatteren Hut wie diesen tragen:
Bild 4a
Bild 4b
Dann ein resupinat bis effusiv wachsender Porling mit groben Poren und striegeligem Tomentum - vielleicht eine Funalia/Coriolopsis cf. gallica, die Braune Borstentramete:
Bild 5a Hier mit Hut
Bild 5b aber meist resupinat - am gleichen Stamm gewachsen
Ein mit Phlebia radiata (Orangefarbener Kammpilz) überzogener Ast, in allen Farben von fleischrosa bis orange-violett gefärbt:
Bild 6
Ein gordischer Knoten an einem Haselnussast: Encoelia furfuracea, der Hasel-Kleiebecherling
Bild 7a
Ein Stück weiter waren die Becher schon weit geöffnet:
Bild 7b
Klein, aber fein: Als Farbtupfer an Kirsche Craterocolla/Ditangium cerasi, der Kirschbaum-Kraterpilz.
Hier in seiner Nebenfruchtform fotografiert. Der Baum ist voll damit!
Bild 8
Noch ein Gallertpilz (ja die haben es mit angetan): Auricularia mesenterica, der Gezonte Ohrlapppilz:
Bild 9
An einem Eichenast den Eichen-Zystidenrindenpilz, Peniophora quercina, durch den Regen schön kräftig gefärbt und mit der obligatorischen, schwarzen Hutkante:
Bild 10
Das würde ich für einen etwas konfus gewachsenen Wurzelschwamm halten (Heterobasidion cf. annosum):
Bild 11
Den weißfleischigen Rotrandigen Baumschwamm, Fomitopsis pinicola:
Bild 12
Ein weiterer Funalia spec, denke ich :
Bild 13a
Bild 13b
Etwas, was ich nicht einordnen kann, weder den Pilz, noch das Tier, das diese Spuren auf ihm hinterlies:
Bild 15a
Bild 15b: Spuren auf Hymenium - Chonodonten vielleicht, sie wurden m.W. aber noch nie in freier Wildbahn beobachtet
Also kann man auch bei regnerischem Schmuddel-Winterwetter im Februar hübsche Dingens finden, wenn man nach draußen geht!
Morgen geht' zu den Prachtbechern um die Ecke! Mal schau'n, wie die gewachsen sind seit Weihnachten.
LG, Martin