Schon im August 2021 wurde Losung vom Alpensteinbock in Österreich / Vorarlberg / St.Gallenkirch / Krüzjoch auf ca. 2400m von Isabella Oswald eingesammelt und mir im September übergeben. Aus Zeitmangel war die Probe bis zum Spätherbst trockengelegt. Kurz in der Feuchtkammer überzog das Ganze ein weißer "Schimmel" (Anthrobotrys?), so dass ich alles auch noch einige Tage dem Frost/Schnee ausgesetzt habe. Kurzum, der Dung hatte schon einige Strapazen hinter sich. Als ich nun wieder mal nachsah, fand ich winzige Pseudothezien, deren Innenleben mich glatt vom Hocker gehaut hat. Noch nie hatte ich eine Sporormiella-Art mit mehr als 8 Zellen gefunden. Die hier hat 13, also 12 Septen. Wahnsinn! Schwer ist in so einem Fall die Bestimmung ja nicht und man landet fix bei Sporormiella antarctica. Allerdings liege ich bei der Sporengröße 55-64 x 11-13 µm mehr bei Doveri. Nach Ahmed & Cain wären meine Maße zu groß. Bei den Asci 180-220 x 28-33 µm ist es genau umgekehrt. Da alles Andere zu passen scheint, kommt kaum was anderes in Frage, oder?
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Pseudothecium transparent, ca. 350 hoch (einschließlich 95 µm dunkler P-Hals) x 180 µm breit
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gequetschter Fruchtkörper mit freigelegten "Raupen-Sporen"
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Asci ca. 180-220 x 28-33 µm, abrupt endende Stielbasis
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Sporen: 55-64 x 11-13 µm, mit 13 Zellen, 5.Zelle (+4.?) von oben am breitesten
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Keimspalten diagonal
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unten: Fundort auf ca. 2400m Höhe, Alpilabahn, Krüzjoch, Vorarlberg. Beide Fundortfotos von Isabella Oswald.
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unten: Im Hintergrund ist eine Gruppe der Dungproduzenten erkennbar
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Laut Forum hat nobi die Art auch schon mal unter dem Mikro gehabt und es wäre schön, wenn dieser Fund hier bestätigt werden könnte.
Herzliche Grüße,
Roni