Lachnum_mer

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.376 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus zusammen, Ulla hat letztens von Ihren bezaubernden Sadebaumbechern berichtet, da dachte ich mir es wird mal wieder Zeit einen Friedhof aufzusuchen. Leider schaun sich diese Zypressengewächse von Ferne für mich furchtbar ähnlich und du kannst ja auch nicht an jedem Grab mit der Nase am Bäumchen kleben... die meisten Sachen waren irgendwelche Thujen, vielleicht habe ich Zuchtformen der Stinkwacholder übersehen/ebenfalls für Thujen gehalten, jedenfalls fand ich auf dem riesigen Friedhof nur einen einzigen niederliegenden Strauch den ich sicher als Sadebaum identifizieren konnte. Gelbes konnte ich dort leider nicht entdecken, dafür winzige weisse Punkte auf einem feuchtliegenden abgestorbenen Zweig. Zu Hause stellte ich fest dass es stark behaarte Becher waren. Außen reinweiss, Fruchtschicht grau. Leider mit 300-500µm für meine Makrolinse das Limit. Ich ließ sie nun fast zwei Wochen halbfeucht bei ca 10C reifen. Die Becher öffneten sich etwas weiter, und die FK wuchsen auf maximal ca 600-800µm. Bei einem ersten Mikroskopieversuch fand ich inkrustierte Haare, sonst aber noch nix. Ich ging erstmal von Lachnum spec. aus. Außerdem ging ich daher davon aus dass es bei spec. bleiben würde;)



    Stärke des Ästchens 1,2mm





    Weil ich aber sonst zur Zeit nichts zu mikroskopieren habe (und sogar anfange Marienkäfer vom Fensterrahmen zu klauben) habe ich mich dochmal aufgerafft und schon bereit gemacht, Paraphysenüberstand, IKI und Ölinhalt zu überprüfen als....

    ich plötzlich Hörner sah!!!! ==19

    What the heck?!

    Tja daran war nix mehr zu rütteln..



    auch Schnallen gabs


    und hyaline Sporen mit deutlichem Apiculus (1,2-1,6µm)

    (10.8) 11.8 - 14.3 (14.8) × (7.9) 8.7 - 9.9 (10.3) µm

    Q = (1.2) 1.3 - 1.55 (1.6) ; N = 19


    Tja und jetzt? Lamellen konnte ich defintiv keine erkennen.. dennoch hat er reife Sporen==zucken Hat jemand eine Idee?

    Viele Grüße

    Ingo

  • Servus

    Hallo Ingo,


    vergleiche deinen Fund mal mit Lachnellula alboviolascens.

    Streich das ul, da dann klappts auch mit Lachnella.

    Versuch mal mit Melzers zu färben ob die Haare dextrinoid sind

    Möglich wäre dann auch noch L.villosa die hätte leicht kopfige Haare.

    Grüße

    Felli

  • Danke Jungs:thumbup: :thumbup:

    Ein wahrer Zero-day… oder ein Fehler in der Matrix? wie konnte das bisher vollkommen an mir vorbeigehen dass es da Basidiomyceten Doppelgänger gibt??:/

    Umso besser dass damit die Chancen auf Bestimmung anscheinend sogar gestiegen sind- dann werd ich nochmal auf dextr prüfen. Update folgt.

    Schöne Woche noch,

    Ingo

  • Servus Felli, wegen der (blau)grauen Fruchtschicht im Kontrast zu den weißen Haaren ist L. villosa hier wohl bereits makroskopisch eher unwahrscheinlich.

    Wenn die Haare dextrinoid währen würde das alboviolascens dann ausschließen? Ich finde leider nichts dazu- wo hast denn das her? Die FN trennt beide nur aufgrund der Sporenbreite. Im pilzepilze Forum wurde noch der Verlust der Inkrustierung der Haare mit KOH 20% genannt, leider ohne zu erwähnen für welchen der beiden das sprechen sollte..:/ weiß wer was darüber?

    LG Ingo