Märzschnecklinge

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  • Hallo zuehli ,

    Was versteht man genau unter selten und wo kann ich das am besten nachschaun? Alles auf der roten Liste?

    Viele Grüße

    Wollen wir es mal nicht so kompliziert machen. Bevor man jetzt anfängt Rote Listen zu durchforsten, kann man auch Arten hernehmen, die man selbst nicht oft, oder auch zum ersten Mal findet.

    Wenn man was gefunden hat, über dessen Verbreitung oder Rote-Liste-Status man sich informieren will, wirft man einfach mal einen Blick auf Pilze-Deutschland.de.


    Beste Grüße

    Harald

  • Hallo


    wobei die in "Pilze Deutschland" enthaltenen Fundmeldungen keine aktuelle Bestandaufnahme darstellen, sondern größtenteils als "historisch" zu betrachten sein dürften. Durch ständige Veränderungen, meist infolge forstwirtschftl. Eingriffe, dürften vor allem viele ältere Funddaten nicht mehr der aktuellen Lage entsprechen. Manche meiner gemeldeten Fundstellen waren z.B. schon vor oder kurz nach Veröffentlichung bei "Pilze Deutschland" nicht mehr aktuell. d.h. die gemeldeten Fundstellen sind inzwischen infolge Biotopveränderungen (Baumfällungen, Bodenverdichtungen, Rückgassen, Wege verbreitert, entwässert oder mit bodenfremden Materialien befestigt) tot.


    LG, Josef

  • wobei die in "Pilze Deutschland" enthaltenen Fundmeldungen keine aktuelle Bestandaufnahme darstellen, sondern größtenteils als "historisch" zu betrachten sein dürften. Durch ständige Veränderungen, meist infolge forstwirtschftl. Eingriffe, dürften vor allem viele ältere Funddaten nicht mehr der aktuellen Lage entsprechen. Manche meiner gemeldeten Fundstellen waren z.B. schon vor oder kurz nach Veröffentlichung bei "Pilze Deutschland" nicht mehr aktuell. d.h. die gemeldeten Fundstellen sind inzwischen infolge Biotopveränderungen (Baumfällungen, Bodenverdichtungen, Rückgassen, Wege verbreitert, entwässert oder mit bodenfremden Materialien befestigt) tot.

    Diese Aussage kann man so nicht stehen lassen und muss natürlich relativiert werden.

    Sicherlich sind viele Einträge "historisch" und die Einflüsse, wie z.B. Biotopveränderungen tragen dazu bei, dass die Funga sich verändert. Aber das sind ja gerade die Indikatoren, die den Artenrückgang belegen und stellen somit wichtige Informationen dar.

    Aber es kommen Jahr für Jahr Tausende von Fundmeldungen dazu, die eben eine "aktuelle Lage" abbilden. Das waren bspw. für Hessen im Jahr 2020 ziemlich genau 1600 Einträge, in den letzten zehn Jahren ca. 33500. Man muss dann natürlich Vergleiche ziehen zwischen Alt- und Neufunden und daraus eben die Rückschlüsse.
    Wenn man sich eine beliebige Art auf Pilze-Deutschland anguckt, steht immer das Funddatum dabei, das hat ja zumindest schon einen gewissen Aussagewert.


    Ein anderer Faktor, der m.E. mehr ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass die Verbreitungskarten gar nicht mal so sehr das Vorkommen von Pilzarten zeigt, sondern die Flecken, wo die Mykologen/Kartierer wohnen. Man beachte, dass die meisten Tintlinge in der Gegend um Mönchengladbach herum wachsen...


    Deswegen ist eine Kartierung besonders dann sinnvoll, wenn sich möglichst viele daran beteiligen, gerade auch um die weißen Flecken auf der Karte zu bearbeiten.


    Beste Grüße

    Harald

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Die WISIA - Datenbank überzeugt mich überhaupt nicht, muss ich gestehen. Man kann auch in dem Auswahlfeld irgendwo "Pilze" auswählen, dann erscheint eine extrem rudimentäre Liste, in der auch etliche extrem häufige und gar nicht schützenswerte Arten (Boletus edulis oder Hygrocybe conica agg. zB) enthalten sind. Bei "Boletus speciosus" habe ich aufgehört zu lesen...
    Ist aber wohl ein generelles Problem der "offiziellen" Behörden in dem Bereich: Ein eklatanter Mangel an Fachkompetenz. Fängt ja schon damit an, daß Pilze halt weder Pflanzen noch Tiere sind. Ok, ist wohl das beste, ich äußere mich dazu nicht weiter.


    Die >PD - Kartierungsdatenbank< ist da um Welten besser und fachkundiger aufgestellt.

    Daß dabei auch "historische" Kartierungsdaten erfasst sind (neben den zahlreichen aktuellen Datensätzen) ist sogar ein enormer Vorteil, denn gerade die Veränderungen der Bestände durch Biotopveränderung sind ja von enormer Bedeutung für den Artenschutz.

    Jede Datenbank zur Erfassung von Artenvorkommen hat Schwächen. Bei Pilzen ist das aber eben oft keine Schwäche der Datenbanken an sich, sondern der Komplexizität der Materie geschuldet: Das Phylum ist halt ähnlich formen- und artenreich wie die Fauna (Tierreich), was aber weitgehend ignoriert wird (vor allem von behördlicher Seite, siehe oben). Ohne diese Wissensgrundlage, womit wir hier in Wirklichkeit arbeiten, bleibt natürlich vieles rudimentär und fragmentarisch.



    LG, Pablo.

  • 'n Abend,


    auf genaue Einträge in eine Kartierungsdatei verzichte ich manchmal bewusst. Bei Psilocybe serbica var. bohemica aus nachvollziehbaren Gründen; bei Gyromitra ticitiana aus einem banalen, die stand in meinem Morchelhotspot.

    Mit Google-Earth habe ich die Koordinaten nachträglich erhoben, ein wenig abgeändert und in die Mykologische Datenbank eingetragen.

    Daraufhin hat mich G. Friebes kontaktiert, den Koordinaten zufolge läge meine Fundstelle in Slowenien, :gklimper:

    Bis auf einen Kilometer Entfernung habe ich korrigiert, reicht vollauf. (Bis zur Grenze nach SLO fährt man 20 Minuten, über den Loiblpass, Lufline ein paar Kilometer).

    Hypocreopsis lichnoides wurde in Österreich erst 2017 nachgewiesen und wurde bisher viermal mit exakten Koordinaten eingetragen. Es handelt sich dabei um nur um eine einzige Fundstelle und die befindet sich in einem ausgedehnten Moor. Wenig einladend, für Otto Normalpilzler.


    Um am eigentlichen Thema 'Märzschnecklinge' nicht gänzlich vorbei zu schrammen, die haben wir in Kärnten auch.


    Übrigens,

    die Datenbank der Pilze Österreichs. Database of Fungi in Austria. ist weiterhin aufrufbar, wird aber seit 2017 nicht aktualisiert. Die noch nicht bearbeiteten Fundmeldungen werden sukzessive in die pilzdaten-austria eingetragen,


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Da wage ich die These, dass die auch im nördlichen "Süddeutschland" auch selten sind; also auch in Franken z.B.

    Hallo Stefan,

    vor vielen Jahren wurden mir mal ein paar Stellen im Altmühltal gezeigt, alle Fundorte unter Fichten. Meiner Meinung nach muss man da Jahrelang im Frühjahr verschiedene Wälder besuchen und auch auf Kleinigkeiten wie leicht angehobene Nadelstreu achten oder man hat eben einen Zufallsfund,

    viele Grüsse

    Matthias