Heilpilz vom Arzt empfohlen

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.471 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kadir65.

  • Guten Abend Pilzfreunde,



    dem Vater eines guten Freundes wurde ein Nahrungsergänzungsmittel vom Arzt im Krankenhaus empfohlen und der besagte Freund macht sich nun dahingehend Sorgen dass er kaum Quellen zu dem Pilz findet. Es scheint um einen chinesischen Pilz zu gehen, welcher auf Raupen wächst.


    Solche Empfehlungen scheinen auch mir untypisch von einem Arzt und da ist uns das Pilzforum mit entsprechenden Experten eingefallen, vielleicht wisst Ihr etwas dazu?


    Würde mich sehr über Antworten freuen.



    Liebe Grüße Kadir

  • Hallo,


    abgesehen vom Arztwechsel, den ich zweifellos ebenfalls empfehle, würde ich Dir zur Information über den Pilz und seine ihm nachgesagten phänomenalen Wirkungen unabhängigere Quellen empfehlen als die oben erwähnte.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo,


    dass es hier Leute gibt, die vehement gegen Heilpilze sind, ist ja schon öfter aufgefallen. Aber vielleicht wäre es sinnvoll erst die Diagnose und die Beweggründe des Arztes zu kennen, diese zu verschreiben? Ehe man den Arzt zum Teufel schickt.


    Tatsache ist ja nun doch, dass vieles in der Medizin Empirie ist. Nicht für alles was funktioniert oder eben nicht, hat man komplette biochemische Formeln und weiß ganz genau was wann wie passiert. Also das hat man eher selten ...


    Wenn der Arzt das, mal angenommen, in 10 Fällen verschrieben hat, und er hat immer gute Rückmeldungen von den Patienten bekommen - wieso nicht?


    (es gibt derzeit wirklich genug anderes Zeug, wo man sich um Nebenwirkungen Sorgen machen muss)


    LG, Bernd

  • (es gibt derzeit wirklich genug anderes Zeug, wo man sich um Nebenwirkungen Sorgen machen muss)

    Ach ja?


    Nobi

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  • Hallo Peter,


    es hieß "empfohlen". Von "verschrieben" steht da nichts. Vielleicht kommt der Arzt ja sogar aus dem Kulturkreis und hat das Zeug schon Tausenden verschrieben?


    Ich war vor längerer Zeit mal im KH, und da gab es einen jungen Arzt in FA-Ausbildung. Aus Honduras. Glücklicherweise, denn damit war die Diagnose Plasmodium vivax sofort fertig, hätte sonst lange gedauert.


    LG, Bernd

  • Wenn der Arzt das, mal angenommen, in 10 Fällen verschrieben hat, und er hat immer gute Rückmeldungen von den Patienten bekommen - wieso nicht?

    Hallo Bernd,


    das "verschrieben" kam doch von dir.... :cool:


    Ich war vor längerer Zeit mal im KH, und da gab es einen jungen Arzt in FA-Ausbildung. Aus Honduras. Glücklicherweise, denn damit war die Diagnose Plasmodium vivax sofort fertig, hätte sonst lange gedauert.


    Da kannst du echt froh sein, dass du keine "Heilpilze" bekommen hast.


    Gruß

    Peter

  • Hi.


    Immerhin ist das meiste "Pilz-Gold" über die Novel Foods Verordnung ein wenig der Kontrolle unterworfen worden. Man kann also zumindest davon ausgehen, dass man sich damit nicht vergiftet, zumindest wenn die Mittel nicht gepanscht werden, was wohl auch vorkommt.


    Ansonsten müsste man wohl die konkrete Diagnose wissen und könnte dann recherchieren ob's da wenigstens irgendwelche vorläufigen Studien dazu gibt, die vlt. vielversprechend im Bezug auf die konkrete Indikation aussehen. Ist im Endeffekt nicht so viel anders als andere Nahrungsergänzungsmittel, die bei manchen Therapien dazugereicht werden. Ersetzen darf es eine klassische Behandlung natürlich nicht.


    Es muss halt klar sein, dass es keine Medikamente sind. Da hat die Heilpilz-Industrie ja auch gar kein Interesse dran, da man dann ja Wirkungsnachweise liefern müsste. Die sind ziemlich teuer und das Zeug lässt sich ja bereits so sehr üppig vergolden und die Leute kaufen es. Da dürfte die Pharma-Industrie durchaus neidisch drauf sein.


    LG.

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  • Ich war vor längerer Zeit mal im KH, und da gab es einen jungen Arzt in FA-Ausbildung. Aus Honduras. Glücklicherweise, denn damit war die Diagnose Plasmodium vivax sofort fertig, hätte sonst lange gedauert.

    Hallo Bernd,


    ......und das hast Du Dir wo eingefangen ? Doch nicht etwa in Litauen, oder treiben sich die Viecher da auch schon herum?

  • Hallo Radelfungus, ne, das war aus Indien. Trotz entsprechender prophylaktischer Einnahme von Chinin bis einige Wochen nach der Rückkehr. Ausbruch war etwa 3 Monate nach der Reise. Knapp 2 Jahre lang hatte ich immer mal wieder Rückfälle, aber da Chinin mein ständiger Reisebegleiter war, kein Problem, das wirkte immer zuverlässig und schon der nachfolgend zu erwarten gewesene Schub (nach 2 Tagen) blieb aus. Das Tropeninstitut hat irgendwo verkündet, dass P. vivax 5 Jahre nach dem letzten Ausbruch sicher weg ist. Blutspenden nimmt trotzdem keiner von mir.


    LG, Bernd

  • Hallo,


    ich bin ja auch skeptisch was die Heilwirkung von Heilpilzen angeht, aber wüsste jetzt nicht wieso man jemanden gleich ans Herz legt, wegen der Heilpilzempfehlung gleich den Arzt zu wechseln. Es weiß doch hier gar keiner worum es gesundheitlich geht, ob der Arzt ansonsten eine schulmedizinisch anerkannte Behandlung durchgeführt hat und was der Beweggrund der Empfehlung war. Es gibt ja auch schwer kranke Menschen denen es psychisch hilft so etwas zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel (nicht mehr und nicht weniger) einzunehmen, weil sie dann mehr Hoffnung und das gute Gefühl haben, alles getan zu haben.


    Es war doch in dem Beitrag nur nach verlässlichen Quellen zu dem konkreten Heilpilz gefragt und nicht nach unqualifizierten Empfehlungen zur Person des Arztes.


    Sowas zu lesen ärgert mich.


    Sandra

  • Hallo Sandra,


    mir schien ihm originalen Posting durchaus auch die Frage dabei zu sein, ob ein seriöser Arzt solche Mittel empfiehlt -> "Solche Empfehlungen erscheinen auch mir untypisch für einen Arzt". Daher fand ich es angebracht, meine Meinung dazu zu äußern, und die ist tatsächlich dass ich das empfehlen teurer Nahrungsergänzungsmittel ohne nachweisbare Wirkung als unseriös ansehe und zu so einem Arzt nicht mehr gehen wollen würde, auch wenn er ansonsten schulmedizinisch behandelt.

    Aber klar, Du hast recht, wir kennen die Situation nicht wirklich und können es eigentlich nicht beurteilen. Aber wie gesagt, wenn mein Arzt mir Cordyceps-Kapseln empfehlen würde, egal in welchem Zusammenhang, dann würde ich mir einen anderen suchen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    das muss natürlich jeder für sich entscheiden, ob so eine Empfehlung für ihn ein Vertrauensbruch mit dem Arzt darstellt und ich finde es nachvollziehbar, dass du für dich persönlich es so sehen würdest. Ich finde es aber äußerst gefährlich anderen Personen dahingehend einen Rat zu geben (besonders wenn man die Hintergründe nicht kennt). Im schlimmsten Fall könnte es bei einer schweren Krankheit passieren, dass jemand sich wegen solcher Ratschläge dazu überredet fühlt den Arzt zu wechseln, obwohl er möglicherweise schulmedizinisch bestens behandelt und beraten wird, der Patient dann zu einem anderen Arzt geht, der ihn nicht so gut behandelt und es dann dadurch zu folgenschweren Fehlern kommt. Deshalb möchte ich gern an alle appellieren, solche Ratschläge - wie den Arzt zu wechseln - nicht zu geben.


    Gruß

    Sandra

  • Hi.


    Ich denke auch, dass man das nach dem konkreten Fall abwägen muss und das sage ich als Heilpilz-Skeptiker. Wenn jemand schulmedizinisch "austherapiert" ist ohne Besserung, kann man denke ich solche Wege durchaus beschreiten. Komisch wäre es für mich nur wenn irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel direkt zu Beginn der Behandlung vermittelt werden. Hier fehlt mir persönlich jedenfalls auch zu viel Hintergrund-Information um das zu beurteilen. Konkret lässt sich, ohne die Diagnose zu kennen, auch für niemanden nachvollziehen wie weit fortgeschritten die Forschung über den Pilz zu der konkreten Indikation ist. Man kann hier also ohnehin nicht allzu viel liefern. Aus der Eigenrecherche heraus kann ich zwar sagen, dass die Studienlage fast überall dünn ist (zur Beurteilung kann man alle in vitro Studien ignorieren, relevant sind nur methodisch gut gemachte randomisierte Doppel-Blind Studien am Menschen - da bleibt regelmäßig sehr wenig übrig) aber um das selbst zu prüfen müsste man mehr wissen.


    LG,

    Schupfi

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  • Ich arbeite sehr viel momentan und kam gar nicht dazu mich in Ruhe zu äußern.


    Letztendlich war unser Fazit wenns nur um den Placeboeffekt geht ist es auch ok und vielleicht gibt es doch noch eine tatsächliche Wirkung.

    Nur dass niemand etwas Bedenkliches über das Supplement zu berichten hat war meinem Kumpel (verständlicherweise) wichtig.


    Natürlich wird ein Nahrungsergänzungsmittel nicht als Medizinersatz verstanden, so verrückt sind wir nicht.


    Vielen Dank Euch!


    Liebe Grüße