Rheinaue Walsum 26.02.2022

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.935 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo zusammen,


    letzten Samstag war ich mal wieder in der Rheinaue Walsum unterwegs und konnte zahlreiche Pilze finden.


    1. Daldinia concentrica


    2. Tremella versicolor an Peniophora sp.


    3. Ocellaria ocellata an Salix sp.


    4. Schizophyllum amplum


    5. Ganoderma applanatum


    6. Sclerencoelia fraxinicola


    7. Geopora sumneriana auf dem Walsumer Friedhof


    8. Arthonia parietinaria ex Xanthoria parietina


    9. Patellaria atrata


    10. Pyrenopeziza carduorum ex Cirsium arvense


    11. Plagiostoma convexum ex Salix sp.


    12. Apiognomonia hystrix ex Acer pseudoplatanus


    13. An Fraxinus. Mein erster Gedanke war Hysterographium fraxini. Da sollten die Sporen aber braun sein. Liegt das einfach daran, daß die Fruchtkörper noch arg unreif sind? EDIT: Nein, denn es handelt sich um Hysterobrevium smilacis


    14. Und dann gab es noch einen Rindenpilz. Weiß, mit glattem Hymenophor und auf Laubholz wachsend. Die Sporen sind sehr klein, messen 3-3,5 µm x 2-2,5 µm und sind mit entfernt stehenden Stacheln versehen. Zystiden sind keine zu beobachten, Schnallen sind vorhanden, zum Teil sind die Hyphen an den Septen ampulliform verdickt und das Hyphensystem ist monomitisch. Damit lande ich dann bei Trechispora stellulata. Gehen die Experten die Beorn da mit?


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Ohne einen makroskopischen Eindruck der Fruchtkörper und die Eckdaten zu den Kristallen im Subikulum, sowie eventuell einige Merkmale wie Struktur der Hyphen in den Aculei (falls vorhanden), Vorhandensein blasiger Zellen im Subikulum kann ich die Trechispora nicht einschätzen. Frank hat einen >ordentlichen Schlüssel< zu Trechispora auf seiner Seite, an dem ich mich bei eigenen Funden gerne orientiere.



    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    jetzt bin ich endlich dazu gekommen, die Trechispora auch mal makroskopisch abzulichten. Wie man sieht, ist sie praktisch glatt (das Holzstück ist in Längsrichtung ungefähr 5 cm groß).



    Kristalle waren reichlich vorhanden und sind mehr oder weniger eckig und definitiv nicht nadelförmig


    Die Hyphen waren an den Septen zum Teil ampullat aufgeblasen. Mit Franks Schlüssel laufe ich dann von 1 - 9 - 16 - 21 - 22 - 24 - 26 - 27 - 28 - 29 - 30 - 31 und komme dann mit den weit entfernten Stacheln (so weit wie das bei den kleinen Sporen eben überhaupt möglich ist) zu T. stellulata, was meiner Meinung nach auch ganz gut zu der Beschreibung in den Fungi Europaei paßt.


    Björn

  • Ahoi, Björn!


    Hui, schwer zu definieren, weil fruchtkörper stellenweise schon etwas angeknabbert. Das sieht aebr schon eher wie eine glatte Art aus, und dann müsste das ja so stimmen, wie du es geschlüsselt hast. Trechispora stellulata hatte ich noch nie in der Hand bzw. unter den Linsen, kann also nicht wirklcih einschäzen, ob das passt.



    LG; Pablo.

  • Hallo Björn,

    11. Plagiostoma convexum ex Salix sp.

    Ich habe hier einen ähnlichen Fund auf dem Tisch liegen, dachte auch es wäre eine Plagiostoma convexum, aber jetzt denke ich eher an Plagiostoma apiculatum.

    Deshalb die Frage an dich, wie groß waren denn bei dir die Sporen ?

    Nach dieser Arbeit : A systematic account of the genus Plagiostoma (Gnomoniaceae, Diaporthales) based on morphology, host-associations, and a four-gene phylogeny , scheint dein Fund nach den Mikrobildern eher eine P. apiculatum zu sein.

    In der Arbeit werden folgende Sporengrößen genannt:

    P. convexum = (16–)18–20 (–22) × 4–5 μm

    P. apiculatum = (12–)16–18.5(–21) × (3–)5–6(–7) μm

    Was meinst du dazu ?


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben,


    bei meinem Fund messen die Sporen 17.2-19.4 x 5.2-6.2 µm, Q=2.9-3.4. Das liegt zwar irgendwie zwischen den beiden Arten, wenn man die Angaben aus der Arbeit zu Grunde legt, aber ich denke, daß aufgrund der Sporenform, des Sporeninhalts und des Q-Werts mein Fund tatsächlich P. apiculatum sein sollte.


    Björn

  • Hallo Björn,

    bei meinem Fund messen die Sporen 17.2-19.4 x 5.2-6.2 µm, Q=2.9-3.4. Das liegt zwar irgendwie zwischen den beiden Arten, wenn man die Angaben aus der Arbeit zu Grunde legt, aber ich denke, daß aufgrund der Sporenform, des Sporeninhalts und des Q-Werts mein Fund tatsächlich P. apiculatum sein sollte.

    Mittlerweile bin mir ziemlich sicher, dass dein Fund auch eine Plagiostoma apiculatum ist und das eine Plagiostoma convexum so aussieht wie hier.


    VG : Thorben