Hallo zusammen!
Cerrena unicolor kenne ich aus meinem Pilzbuch als auffälligen Porling mit grauem Hymenium und striegeliger Hutoberseite.
Diesen auffälligen Pilz konnte ich lange Zeit nicht entdecken, vielleicht auch deshalb, weil es hier im Süden eventuell zu warm für ihn sein könnte.
Sein Schwerpunkt soll ja in der hemiboreal-borealen Zone liegen.
Das vergangene Wochenende habe ich auf der kühlen Schwäbischen Alb verbracht, wo ich tatsächlich zum ersten Mal diesen Winter auf (wenn auch nur auf den Nordhängen) Schnee stieß!
Bild 1 Fundort
Am Wegesrand ein Baumstumpf mit dichtem Pilzbewuchs:
Bild 2 Baumstumpf
Im Vordergrund und auf der Oberseite des Baumstumpfes Fruchtkörper von Trametes gibbosa, die an den länglichen Poren gut erkennbar sind:
Bild 3 Trametes gibbosa, von unten aufgenommen
Weiter hinten jedoch eine Vielzahl kleinerer, dünnfleischiger, zonierter, grün veralgter Pilzhüte:
Bild 4
Beim Umklappen eine freudige Überrachung:
Bild 5
Ein abgerissener Pilz wird eingesackt!
Bild 6
Wie ich bei diesen wirren, zahnartigen Strukturen eine Porendichte bestimmen soll, weiß ich nicht recht...
Der Sporenabwurf jedenfalls klappt und liefert passende Maße 4,5-5,2-5,9 x 3,0-3,3-3,6 µm² (Literatur: 5-7 x 2,5-4 µm²).
(Die etwas nach unten versetzte Längenmaß würde ich auf ev. verkippte Sporen im Wasserfilm zurückführen)
Bild 7 Sporen
Im Querschnitt ist auch ein dunkler Streifen zwischen Hutdeckschicht und Kontext vorhanden.
Bild 8
Mikroskopiert habe ich nicht, da ich meine, der Befund sollte passen.
Ich meine, C.unicolor gefunden zu haben - stimmt's oder stimmt's nicht?
LG, Martin