Hallo zusammen, gestern habe ich meinem Hauswald wieder eine Besuch abgestattet und habe einige Arten finden können, die ich schon kannte und zu dieser Jahreszeit an Ort und Stelle erwartet habe:
Ich fange mal an mit 01 Gyromitra ancilis (Scheibenlorchel), welcher sich an bekannter Stelle zeigt und sich dort auch auf andere Stämme und Nadelholzstümpfe auszubreiten scheint:
Anhängsel an Sporen noch dürftig ausgeprägt und nicht an allen Sporen zu finden, hier bei 400Fach! (Cave: 1000er-Skala):
Dann 02 Dumontinia tuberosa (Anemonenbecherling). Nicht weiter untersucht, da bekannt von dieser Stelle. Auch dieses Jahr wieder mit zahlreichen Fruchtkörpern zuverlässig
Ausserdem wieder 03 Sarcocypha austriaca (Österreichischer Kelchbecherling):
Zudem eine 04 Daldinia, hier steht die Bestimmung noch aus, muss mikroskopiert werden, reiche ich ggf. nach:
Besonders herausfordernd für mich jedoch ein kleines (Apothecien wenige mm groß) Haarbecherchen. Hier bin ich grob bei 05 Lachnum? gelandet, bleibe aber schon bei der Gattung unsicher, da die Haare am Ende eher glatt sind. Also nicht durchgehend rauh, sondern nur von der Basis bis zum Mittelteil.
Hier mal die Daten:
Fruchtkörper auf altem zersetztem Stumpf (vermutlich Nadelholz, kann aber auch anderes nicht ausschließen in dem Stadium).
Deutlich gestielt und Unterseite und auch Stiel behaart. Fruchtkörper im Licht ziemlich weiß, auch wenn dies hier durch die Bildbearbeitung mitunter teils etwas kräftig cremefarben wirken mag.
Sporen fusiform, um 6,8 x 1,8µm, aber auch Ausreissersporen mit über 8µm
Asci ca. 50-55µm mit 8 Sporen, Apikalapparat inoperculat und amyloid,
Paraphysen septiert, 60-65µm, lanzettartig, Asci überragend (ca. 10µm), Schnallen an Basis vorhanden.
Haare apikal keulenförmig verbreitert, insgesamt jedoch schmal, um die 100µm lang,
Nur im unteren und mittleren Bereich rauh/inkrustiert, Spitze wirkt frei. Auf verbreiterter Basalzelle aufsitzend:
Vielleicht auch in Richtung Dasyscyphella, z.B. nivea? Das könnte ganz gut passen.
Leider steht mir in der Ordnung der Heliotales keine umfassende Literatur zur Verfügung oder ein brauchbarer Schlüssel? Vielleicht kann jemand den Fund einordnen?
LG Sebastian