Ascomycet mit langem Hals

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.229 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von antoff.

  • Liebe Pilzfreunde,

    bei folgendem Pilz komme ich nicht wirklich weiter. Gefunden habe ich ihn auf Dammwilddung; immer mal wieder schauen Fruchtkörper heraus (sie sind aber sehr sehr klein).

    Irgendwie erinnert er an Pyxidiaphora, aber meine Sporen scheinen insgesamt zu klein für diese Gattung zu sein. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob meine Sporen wirklich ausgewachsen sind, obwohl einige bereits den Ascus verlassen hatten und am Halsende zu finden waren. (Nun, dann müssten sie ja eigentlich ausgewachsen sein....)

    Die Länge ging von 25- 29.

    Hat jemand von euch vielleicht eine Idee?

    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Felli,

    vielen Dank für deine Anregung. Ich habe mal eben etwas geschaut und die Sporenform und das Aussehen des Pilzes könnten tatsächlich sehr gut zu Gnomonia passen. Und die Idee ist auf jeden Fall besser als meine mit Pyxidiaphora.

    Nur scheint mir, dass Gnomonia nicht auf Dung vorkommen sollte. :/ Oder kann sich da mal eine Art hinverirren? :/

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias!

    Hat jemand von euch vielleicht eine Idee?

    Da habe ich tatsächlich eine Idee und vermutlich sogar einen Namen! :)

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei deinem langhalsigen Pyreno um Spumatoria longicollis handelt.

    Die Art wurde bisher mehrmals im Forum vorgestellt und ausführlich diskutiert. U.a. mit Hinweisen auf ähnliche Gattungen.


    Damit Du nicht lange suchen musst und Dir gleich ein Bild machen kannst, verlinke ich im folgenden die Beiträge in chronologischer Reihenfolge.


    Spumatoria longicollis

    Brauch mal wieder Hilfe bei einem Dungi-Fungi

    Merkwürdige Stangen


    Die Art scheint äußerst selten zu sein und ist erst in den letzten Jahren, auch dank dieses Forums, wieder mehrmals gefunden wurden.

    Schöner Fund! :thumbup:


    LG, Nobi


    Soeben entdeckte ich eine recht aktuelle Beschreibung der Art.

    Anhand eines belgischen Fundes von 2016 wurde da Spumatoria longicollis ausführlich untersucht.

    Ich füge die relevanten Seiten aus einem umfangreichen Artikel zum vergleichen gern noch an.

    Spumatoria (The Genera of Fungi G3)_Giraldo et al, Myc. Progress 2017.pdf

    Allerdings irren die Autoren, indem sie den vorgestellten Fund als den ersten seit der Originalbeschreibung von 1901 ansehen. :rolleyes:

    Etwas mehr Recherche darf man da schon erwarten, zumal Peter und ich die Spumatoria bereits 2006 in der Z. Mykol publizierten!

    Und wir die Art zudem 2015, wie oben verlinkt, in diesem Forum besprachen.

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    2 Mal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Hallo Nobi,

    toll, vielen Dank!

    Nach dem Vergleich der Beiträge und dem Link zu dem Artikel bin ich nun auch ziemlich sicher, dass es Spumatoria longicollis sein muss. Die Form der Asci und Sporen passt sehr gut.

    Nur sind meine Sporen größer, als sie in der Literatur angegeben werden, könnte aber vielleicht ja durchaus noch im Rahmen sein. Die Breite (ca. 6-6,5) passt auf jeden Fall sehr gut. Auf Paraphysen habe ich leider nicht geachtet.

    Auf meinem 6. Foto kann man unten links Konidien erahnen, die dem verlinkten Artikel auch stark ähneln.

    Ich habe noch einen Schlüssel zu "Kathistes" gefunden (allerdings von 1989; somit weiß ich nicht, was sich mittlerweile alles verändert haben könnte)
    Du hast ihn in dem Beitrag: "Brauch mal wieder Hilfe..." verlinkt: "Kathisteis, a new genus...."

    Wenn man dort schlüsselt, kommt man auch relativ geschmeidig zu Spumatoria longicollis.

    Liebe Grüße

    Matthias