Spitzmorscheln auf Rindenmulch

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.669 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nando.

  • Hallo,


    habe zum ersten mal Spitzmorscheln gefunden. Sie wuchsen in einem Garten auf Rindenmulch.


    Frage: Gibt es Risiken bei Spitzmorscheln gewachsen auf Rindenmulch?


    Hab dazu keine Warnhinweise gefunden, aber bei Rindenmulch gibt es ja gelegentlich giftige Varianten (z.B. Safranschirmling)


    Wer kann mir dazu etwas sagen, brauche keine Essensfreigabe hinsichtlich der Bestimmung, es sind Spitzmorscheln.


    Danke Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Hallo Jorge, hallo Julius,
    da würde mich noch die Meinung anderer interessieren.


    Bäume lagern ja eine Vielzahl von Giftstoffen/Abwehrstoffe, gegen Angreifer, in der Rinde. Pilze gelten als ein guter Speicher von Schadstoffen/Giften der Umgebung. Ich hoffe es ist nicht nur ein Wunschdenken, bzw. Vernachlässigen von geringen Giftmengen, wegen des Geschmacks der Pilze.


    bis dann,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.

  • Hallo Nando!


    Die Abwehrstoffe der Bäume sind wohl biologische Substanzen, die dem Körper nicht wirklich schaden. Schädlich sind vor allem radioaktive Substanzen und Schwermetalle. Bei Jochen Kurth: Pilze nach Jahreszeiten. Verlag für die Frau, Leipzig 1990. S. 22 habe ich mal gelesen, dass Morcheln letzteres nicht aneichern, auch die Hexenröhrlinge und der Wiesenchampignon gehören dazu. Was die Radioaktivität betrifft, würde ich z. B. Maronen in Südbayern und Österreich meiden. Das Problem scheint aber mittlerweile nicht mehr allzu groß zu sein.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel,
    danke für die Infos! :thumbup:


    Was ist aber, wenn die enthaltenen Substanzen nicht biologischen Ursprung haben?
    In Wäldern werden z.B. Bäume gegen Borkenkäfer behandelt.


    Eine weitere Sache ist ehemaliges Industriegelände. Es ist am Beispiel Espenhain zwar schon 20 Jahre stillgelegt aber im Grundwasser/Bodenschichten können immer noch Gifte vorkommen. Bei Schadstoffen die freigegeben wurde handelte es sich z.B. um Teeraerosole, Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Merkaptane, Phenole, Kohlenwasserstoffe sowie Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Stickoxide. Ein wenig liegt dort auch noch der Geruch der Braunkohleverschweflung in der Luft. Man hört aber dort Frösche quaken, soviele ich gesehen habe mit zwei Augen. Hasen sieht man auch herum hüpfen. Der Hase den ich gesehen habe, machte aber einen traurigen Eindruck.


    2010-04-22-apr-hasecdei.jpg



    bis dann,
    Nando

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    Einmal editiert, zuletzt von Nando ()

  • Hallo Nando!


    Über solche Gifte habe ich noch nicht viel gelesen. Bei Pestiziden ist das wohl nicht so schlimm. Die werden ja auch auf das Obst gespritzt, das es zu kaufen gibt. Bei Wikipedia steht, dass "Innerhalb oder am Rande von intensiv bewirtschafteten Kulturen (Mais, Obst, Hopfen, Wein, ...) [...] eine erhöhte Rückstandsgefahr an Pestiziden und Herbiziden [besteht], die von Pilzen aufgenommen werden und somit in den menschlichen Körper gelangen können. (unter Giftpilz) Sonst im Wald ist es wohl nicht so schlimm, weil dort das kommerzelle Interesse nicht so groß ist.


    Industriegelände sollte man wohl allgemein meiden. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das allerdings auch nur im Zusammenhang mit Schwermetallen gelesen. Trotzdem ist es besser, in solche Gegenden auch keine Arten zu sammeln, die keine Schwermetalle anreichern. Es könnte sein, dass Pilze die von dir genannten Substanzen aufnehmen, denn man soll sie ja auch in einem luftigen Korb sammeln, weil sie atmen. Aber ob sie die Stoffe anreichern...? Würde ich nicht so problematisch sehen, immerhin atmet man sie ja auch selbst ein, wenn man sich dort aufhält.


    Vielleicht weiß jemand mehr, oder man geht sich mal im Forstamt oder so informieren. Aber streng genommen dürften wir ja dann gar keine Pilze mehr sammeln und essen.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo!


    Es ist ja so, dass Bäume in einem mit Schwermetallen belasteten Boden nicht leben können. Die holzbewohnenden Pilze enthalten auch kaum Schwermetalle. Ich nehme an, dass beides zusammenhängt. Unter Borkenkäfer bei Wikipedia steht gar nicht, dass man zur Vorbeugung Insektizide einsetzt. Anscheinend ist der Einsatz der Chemiekeule, vor allem im großen Umfang, eher die Ausnahme und letztes Mittel (habe hier was gefunden).


    Ich glaube, die Belastung mit Giften in Mulch ist vergleichbar mit dem in Bäumen. Folglich wäre es genauso riskant Pilze von Mulch und Holzbewohner zu verzehren. Nun habe ich noch den Gedanken, ob Mulch aus Bäumen produziert wurde, die u. U. krank/von Schädlingen befallen waren, auf die eben NICHT chemisch eingewirkt und lieber zur Weiterverarbeitung verwendet wurde oder ob es wirklich der minderwertige, vollgepumpte Rest ist, der nicht mehr lebensfähig war. Naja, das wäre schon extrem. Ich glaube auch mit der ersten Variante lässt es sich vernünftig(er !?) forsten.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo zusammen,
    mich würden auch Erfahrungen von Pilzsuchern/Morchelverköstigern interessieren, denen die Morcheln überhaupt nicht geschmeckt haben, denen schlecht wurde, oder die sogar gesundheitlich angegriffen wurden.


    bis dann,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
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