Ophiocordyceps gracilis - Raupenkernkeule

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.931 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo zusammen,


    im April vergangenen Jahres konnte ich zum ersten mal die Raupenkernkeule (Ophiocordyceps gracilis) finden. Berichtet habe ich davon in diesem Thread: Interessanter Erstfunfd: Ophiocordyceps gracilis - Raupen-Kernkeule.


    In den vergangenen Wochen konnte ich die Art beim Durchstreifen potentieller Morchelgebiete erneut finden. Überraschenderweise ziemlich häufig. Den ersten Fruchtkörper entdeckte ich bereits am 05. März. Am 10. März habe ich sieben! 8| Fruchtkörper auf wenigen Quadratmetern gefunden. Das finde ich echt erstaunlich, wenn ich daran denke, dass unter jedem Fruchtkörper eine unschuldige Raupe steckt.


    Bei zwei Exemplaren habe ich versucht die Raupe freizulegen, was mir teilweise gelang. Die Bilder wollte ich euch nicht vorenthalten. Vielleicht entdeckt ihr bei eurer nächsten Auwaldrunde auch diese stecknadelgroßen, farbenfrohen Gebilde, wenn ihr die Augen danach offen haltet.


    Drei Exemplare:

    Zwei Exemplare:

    In direkter Nachbarschaft zu Morchelbecherlingen (Disciotis venosa)


    Viele Grüße

    Luca

  • Hallo Luca,


    tolle Funde, die auch ein scharfes Auge verlangen! :gbravo:


    Weiß man etwas darüber, ob, und wenn ja, auf welche Opfer der Pilz spezialisiert ist?

    Oder befällt er diverse Raupen und Engerlinge von allen möglichen Insektenordnungen?


    LG, Martin


    Ok, hab was dazu gefunden: offenbar gelten die insekten-befallenden Arten als sehr wirtstreu.

  • Pilzauge sei wachsam! Auch ich hätte die bestimmt übersehen! Tolle Funde, weißt du um welches Insekt es sich hier handelt?

    LG Sandra

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41

  • weißt du um welches Insekt es sich hier handelt?

    nach den noch vorhandenen Raupenresten zu urteilen, die ja auch ziemlich groß erscheinen, sieht das sehr nach

    Cossus cossus - Weidenbohrer aus.

    Um genaueres zu sagen, müßte man evtl. ein Bild vom gesamten Habitat vorliegen haben und wissen, welche

    potentiellen Futterpflanzen in Frage kommen könnten.

    LG Frank


    Die Natur braucht sich nicht anzustrengen, bedeutend zu sein. Sie ist es.

    Robert Walser (1878-1956), schweizer. Schriftsteller

  • HI,


    schöne Bilder, und kaum zu glauben, das es mörderische "carniforische" Pilze gibt.

  • Hallo zusammen,


    zu den Raupen kann ich leider nichts Näheres sagen. Mit Insekten kenne ich mich überhaupt nicht aus. In "Fungi of Temperate Europe" steht "Occurs on buried larvae of moths, perhaps exclusively species of Hepialus".

    nach den noch vorhandenen Raupenresten zu urteilen, die ja auch ziemlich groß erscheinen, sieht das sehr nach

    Cossus cossus - Weidenbohrer aus.

    Bei der Größe täuschen die Bilder möglicherweise. Die Raupen waren tatsächlich nicht sehr groß. Ich schätze so ca. 4 cm in der Länge und 4 bis 5 mm im Durchmesser.


    Viele Grüße

    Luca

  • Hallo,


    das kann ich jetzt nachvollziehen: Hepialus steht wohl für Wurzelbohrer, und wenn der Name dieser Falter Programm ist, leben die Larven wohl unterirdisch - während der Weidenbohrer eigentlich eher im Holz lebt und nur schwer unter die Erde finden sollte.


    LG, Martin