Helmlingsfrage

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.733 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus,

    unter einer Fichtenwurzel fand ich diese Pilzchen


    Im ersten Moment dachte ich, mit den stark herablaufenden und anastomisierenden Lamellen

    eigentlich an einen Nabeling , aber die Mikroskopie sagt was anderes.

    Die Mikrobilder stammen alle vom rechten Exemplar

    Hutdurchmesser 1-1,5 cm,braun, zum Rand hin heller,

    Stiel glasig graubraun, Basis weißstriegelig

    Der Hut scheint leicht gelatinös zu sein, was aber auch am Nachtfrost der Vortage liegen könnte, denn im Mikroschnitt fand ich nichts Gelatinöses.



    Auffallend im Lamellenschnitt waren Kristallzystiden

    Pleurozystiden an sich sah ich keine

    Schnallen vorhanden

    Sporen mit Melzer´s deutlich amyloid

    Lamellentrama leicht dextrinoid


    HDS Elemente in Kongorot


    Cheilozystiden an der Lamellenschneide mit fingerförmigen Auswüchsen in Kresylblau


    Einiges spricht für Mycena flos-nineum.

    Intakte Sporen fand ich leider nur sehr wenige, die Größe 9-11 x4-5(5,5)µ.

    Die Kristallzystiden sind eigentlich nirgends bei Mycena beschrieben so weit ich weiß.

    Ich fand sie vor allem im Bereich der Lamellenanwachsstelle am Hut, auch in der HDS waren einzelne zu finden

    Was könnte es sonst noch sein ?

    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,

    wie Brummel denke ich, das du mit deiner Bestimmung richtig liegst. Standort, Fundzeit, makroskopisch und mikroskopisch passt eigentlich alles sehr gut. Ich glaube auch nicht, dass die Huthaut gelifiziert ist, sondern, wie du schreibst, den Minustemperaturen geschuldet ist.

    Tja, bleibt die Frage, wie die Kristallzystiden in deinen Fruchtkörper hineinkommen. Da bin ich auch gespannt, ob einer eine Idee dazu hat.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Servus Bernd,


    ich wüsste auch nicht, was gegen M. flos-nivium spricht. Vor 11 Jahren hast du die Art mal neben einem Schneefeld bei der Lenggrieser Hütte gefunde, die habe ich damals mikroskopiert. Die HDS-Hyphen sind in eine gelatinöse Matrix eingebettet, nur sieht man das im Skalp-Schnitt nicht so gut.

    Kristallzystiden haben in einem Helmling - soweit ich das weiß - eigentlich nichts verloren, deshalb würde ich da eher auf Fremdkörper tippen.


    Wo hast du die Teile denn gefunden?


    Grüße

    Hias

  • Servus,

    Danke für eure Kommentare


    Kristallzystiden haben in einem Helmling - soweit ich das weiß - eigentlich nichts verloren, deshalb würde ich da eher auf Fremdkörper tippen.


    Wo hast du die Teile denn gefunden?

    Im Gebirg auf etwa 1100m

    Bei Gelegenheit leg ich den anderen Fruchtkörper auch noch unters Mikro, wenn ich da dann keine solchen Zystiden finde werd ich wohl auch an Fremdobjekte glauben. Falls doch gibt´s neue Bilder + Fragen


    Grüße

    Felli

  • So, ich hab nun eine Lamelle des linken Fruchtkörpers unterm Mikro gehabt.

    Kristallanhäufungen an Hyphen/ Zystiden konnte ich auch hier feststellen!

    Hauptsächlich im Bereich der Schneide

    in KOH 3% verlieren die Kristalle an Form und sind dann eigentlich als Solche nicht mehr erkennbar


    Hier nochmal zusätzlich mit Kongorot gefärbt, nun kann man auch die Zelle darunter einigermassen erkennen


    Und hier noch eine Übersicht


    da diese Kristall-Hyphen anscheinend willkürlich in der Lamelle auftauchen, könnte ich mir vorstellen, dass bestimmte Zellen die Möglichkeit besitzen überschüssiges Material/ Mineral auszuscheiden.

    Solche Kristallausscheidungen kennt man ja auch von Ascomyceten ( Lachnum etc.)


    Grüße

    Felli