Sonnige Ausblicke im Nordharz

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  • Hallo beineinander,

    eine unserer letzten Touren führte uns in den Nordharz zu den Gegensteinen bei Ballenstedt.

    Das sind zwei markante Sandsteinfelsen, die aufgrund des harten Gesteins den Witterungsunbilden bisher widerstanden haben. Sie sind die östlichste Verlängerung der Teufelsmauer, die bei Weddersleben beginnt.

    Am Fuß der Gesteinsformationen findet man Sandtrockenrasen, auf denen sich auch interessante Pilze finden lassen.





    Bei strahlendem Sonnenschein fielen uns vor allem die zahlreichen "Maiwürmer" oder Schwarzblauen Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) auf, die teilweise sehr flink im Gelände unterwegs waren.



    auch mal im Doppelpack:



    Das Frühlingsfingerkraut (Potentilla neumanniana) und der Wiesengoldstern (Gagea pratensis) waren auch schon in Blüte.


    Wir waren aber vor allem an Bauchpilzen - Gasteromyceten interessiert.

    So fanden wir dort u.a. zwei Arten der Gattung Disciseda - Scheibenboviste. Scheibenboviste öffnen sich nicht bei Reife (wie Boviste oder Stäublinge) durch eine definierte Öffnung, sondern die Fruchtkörper müssen erst durch Wind u.ä. Einflüsse vom Mycelstrang abgerissen werden, drehen sich dann und durch die entstandene Öffnung können die Sporen austreten. An der eigentlichen Oberseite bleiben deshalb oft Erdreste haften.

    Draußen vor Ort war es schwierig beide Arten auseinander zu halten.

    Die makroskopische Trennung ist schwierig, denn der deutsche Name : Großer und Kleiner Scheibenbovist ist irreführend, da die Größe unserer Erfahrung nach nicht ausschlaggebend ist.

    Erst nach dem Blick ins Mikroskop konnten wir Disciseda bovista und D. candida trennen. Disciseda bovista hat stachlige Sporen, während D. candida nur wenig skulpturierte Sporen hat.

    Danach haben wir nach makroskopischen Unterschieden geschaut und bemerkt, dass Disciseda bovista eine leicht beige Endoperidie, während D. candida immer eine graue hat.

    Disciseda bovista

    mit stachligen Sporen:


    Discideda candida:

    mit wenig skulpturierten Sporen:


    Zum Schluß fanden wir noch einen falschen Mehltau am Spark (Spergula morisonii) - Peronospora vernalis


    Wir haben den sonnigen Tag genossen und uns über die wenigen aber besonderen Funde gefreut.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    vielen Dank für den schönen Bericht.

    Ich habe ihn mit Interesse gelesen.

    Vom Spark und von Scheibenbovisten hatte ich noch nie gehört.


    LG, Martin