Hallo nochmal!
Mein Haselnuss-Ästchen erweist sich als recht ergiebig.
Nach Hysterium angustatum (hier) und einem noch genau zu bestimmenden Discomyceten (hier) ein jetzt dritter, leichter zu bestimmender Pilz.
Man erkennt - eingebettet ins Holz - leuchtend weiße, aufgeplatzt wirkende, mehlige Flecken - Fructificationen des Pilzes.
Bild 1 unregelmäßig geformter Fruchtkörper
Bild 2 pulvrig wirkende Oberfläche des Fruchtkörpers
Mit der Präpariernadel ein Stückchen ausgehoben und unter dem Deckglas in Wasser platt gedrückt.
Bild 3 Zerdrückter Fruchtkörper mit graubrauner, wachsartig/kristalliner Masse, insbesondere am Rand; im Zentrum bräunliches Fremdmaterial
Bild 4 Asci und Paraphysen verklebt mit wächserner Masse
Unter Zusatz von KOH löst sich die Wachs/Kristall-Masse und die Struktur wird vollkommen klar:
Bild 5 nach KOH-Zusatz ist fast nur noch das Fremdmaterial erkannbar, der Pilz selbst wird annähernd durchsichtig
Die Schläuche sind 8-sporig, zweireihig angeordnet und über 100 µm lang, Durchmesser um 13 µm.
Bild 6 Ascus mit Sporen
Die Sporen selbst sind einzellig und messen 20,1-22,0-23,9 x 6,2-7,0-7,8 µm²; Q = 3,3.
Die Sporen zeigen 2 große und mehrere kleine Tropfen.
Bild 7 Sporen mit großen Tropfen im Inneren
Nach langem Suchen und mehrfachem Dünner-Quetschen und Zerreiben der Probe konnte ich endlich auch Haken an den Acsi-Basen finden:
Bild 8 Haken an unterem Ende eines Schlauches (in Kongorot)
Tut nichts weiter zur Sache, aber die Schläuche, Sporen und Wachs sind cyanophil.
Bild 9 Mit BWB gefärbte Sporen und Asci
Die Beobachtungen passen meiner Meinung nach bestens zu Propolis farnosa (syn. Propolomyces farinosa), dem Grauweißen Holzscheibchen.
Dass die Asci inoperculat sein sollen, kann ich nicht erkennen - wie geht das wohl?
LG, Martin