Pilze mit Hut und Stiel

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.842 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pilztante.

  • Hallo,


    angestachelt von Schupfnudels Lorchelfund habe ich mich heute früh aufgemacht um in meinen Lorchelgründen nach denen zu suchen und ich wurde auch fündig.



    Eine ganz junge Laubwald-Riesenlorchel (Gyromitra ticiniana) hat sich hevorgetraut. Hoffentlich werden es noch mehr.


    Dies Becherlinge würde ich Scharbockskraut-Sklerotienbecherling (Sclerotinia binucleata) nennen, da mir am Fundort keine Buschwindröschen aufgefallen sind.



    Bei denen hier könnte es sich um Anemonenbecherlinge (Dumontinia tuberosa) handeln, da hier solche herumstanden.



    Zum Schluß habe ich auch noch Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) und seinen Doppelgänger, den Fichtenzapfenhelmling (Mycena strobilicola) aufstöbern können.



    An meiner Spitzmorchelstelle war leider noch nichts zu finden aber das wird sich kommende Woche bestimmt ändern.


    VG Jörg

  • Hi Jörg,


    Glückwunsch! Die Lorcheln sind immer super Fotomotive. :)


    Wenn die Lorcheln von dem Standort sind an denen Christoph die G. ticiniana mikroskopisch bestätigt hat, wäre es cool wenn du da einen jungen Fruchtkörper bei Gelegenheit gründlich dokumentieren, einsacken und möglichst fix schonend trocknen könntest. Bei den Amis läuft gerade ein Projekt zu Gyromitra und vlt. könnte man da deine Lorchel auch rüberschicken und nochmal sequenzieren lassen. Eine schöne Mikro-Doku haben wir ja schon von Christoph bekommen, wäre gut, wenn man das auch genetisch nochmal klären könnte (falls Christoph das nicht selbst noch in Angriff nehmen will? doppelt müssen wir's ja nicht machen). Bin daher momentan auch am Sammeln und schließe mich nochmal kurz mit anderen Pilzlern ob wir da ein Sammelpäckchen machen können. Ansonsten würde ich selbst einfach ein Päckchen schicken. Schreib mir gerne mal 'ne PN, wenn du da Interesse hast.


    Achso falls du das machen würdest, noch mal prophylaktisch der Hinweise die Lorchel sicherheitshalber in einem gut belüfteten Raum oder draußen zu trocknen. Vermutlich haben die gigas-clade Lorcheln zwar keine nennenswerten Mengen an Gyromitrin aber allzu viele Tests wurden leider nicht gemacht und Sicherheit geht vor. :)


    PS: Welche Bäume waren bei dir am Fundort? Laut Literatur wird wohl Eiche oft bevorzugt, ist aber kein Muss.


    LG,

    Schupfi

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    Einmal editiert, zuletzt von Schupfnudel ()

  • Hallo Jörg,


    schöne Funde konntes du bei dir machen. Ich bin auch gar nicht neidisch :whistling: .

    Ich hatte heute, ebenfalls angespornt von den kürzlichen Beiträgen, unsere sandig-sauren Kiefernwälder nach Frühjahrs-Lorcheln durchstöbert - leider vergebens. Auch Gyromitra ancilis ließ sich nicht am bekannten Ort blicken. Stattdessen hatten die Holzfäller großflächig gewütet. :(

    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Servas Jörg,


    an deinen Bestimmungen gibt's nix zu meckern, feine Funde.


    G. ticitiana ist mikroskopisch bestimmbar, Schupfi.

    Wenn eine DNA-Sequenzierung erforderlich wäre, wurde/wird sie von der Uni Wien durchgeführt.


    Für Speisemorcheln ist es in meinen Regionen noch zu früh, auch für die 'tici'.


    Irgendwas findet man immer, gestern war es die Böhmische Verpel. Ca. zwölf sehr junge Exemplare auf ~ 4 m²,



    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Huhu.

    Stattdessen hatten die Holzfäller großflächig gewütet. :(

    Das ist ja für G. esculenta eigentlich nicht verkehrt. Die fruchten wohl gerne verstärkt auf gestörten Böden. Mir fehlt die aber auch noch. :(

    G. ticitiana ist mikroskopisch bestimmbar, Schupfi.

    Wenn eine DNA-Sequenzierung erforderlich wäre, wurde/wird sie von der Uni Wien durchgeführt.

    Die Formulierung von den Autoren, die die Epitypification durchgeführt haben ist in der Hinsicht vorsichtig, vermutlich weil die Lorcheln eben geizig sind mit reifen Sporen und man völlig ausgereifte Exemplare braucht um die Sporen zu beurteilen:


    Zitat

    Gyromitra gigas and G. ticiniana are very similar in habit, size and colours, but from a microscopical point of view it seems they could be differentiated by their ascospore morphology. In fact G. ticiniana ascospores have a bit higher average q, a smaller width (10–11 µm vs 12–13 µm av.) and a less coarse spore sculpturing. regarding their ecology, at present we must underline that G. ticiniana seems to prefer broadleaved forests, while G. gigas has a wider host range including conifers. Tur-a 208093, collected under pure Fagus and a 100% match to Gyromitra gigas, has some parts with free spores 10–11 µm wide, but in other parts of the hymenium they are typically 12– 13 µm wide. as already pointed out by Van Vooren (2017), Gyromitra species have a slow process of maturity, often requiring several weeks to provide fully mature ascospores but spontaneous spore-prints with not fully mature ascospores could exist.


    Wünschenswert wäre es natürlich, wenn sich das als konsistentes Merkmal darstellt aber es schadet ja nicht das zu verifizieren. Nebenbei wird dann auch noch die Anwesenheit von Gyromitrin geprüft und das Exemplar im ansässigen Fungarium hinterlegt. War aber letztlich nur ein Vorschlag von mir, da ich wohl so oder so ein Päckchen rüberschicke und es daher anbieten wollte, ein Exemplar dazu zu packen. So weit ich weiß ist Jörgs Standort ja der einzige bekannte Fundort in De bisher (irgendwie packt er sich wohl gerne so seltenes Zeug in seine Parks :P ).


    Die Verpeln waren bei mir übrigens noch nicht am Start, Glückwunsch! :)


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Eric,


    wenn sich wieder viele Exemplare zeigen werde ich eins abtrocknen.

    Welche Bäume waren bei dir am Fundort? Laut Literatur wird wohl Eiche oft bevorzugt, ist aber kein Muss

    Am Standort sind meist Eichen vorhanden aber wer weiß, was früher dort so herumstand.

    Die Verpeln waren bei mir übrigens noch nicht am Start,

    Die kommen nächste Woche.

    Das ist ja für G. esculenta eigentlich nicht verkehrt. Die fruchten wohl gerne verstärkt auf gestörten Böden. Mir fehlt die aber auch noch.

    Die gibt es aber in deiner Gegend auch an irgendeinem See. Ich weiß leider nicht mehr an welchem ;( .


    VG Jörg

  • Hallo,

    wie kann die Gyromitra ticiniana von fastigiata unterschieden werden?

    G. fastigiata hat auf dem Hut etwas was ich eine Naht nenne.



    Vom Standort her können beide in den gleichen Habitaten vorkommen.


    VG Jörg

  • Hallo,


    der Hut der "Kyffhäuser-Lorchel" ist immer deutlich zipfelig und erinnert in der Silhouette ein wenig an die Bischofsmütze. Die Silhouette des Hutes der ticiniana erinnert dagegen eher an die Riesen- oder sogar Frühjahrslorchel.

    Mikroskopisch haben sie völlig unterschiedliche Sporen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hey,



    Was jetzt Jörg,


    pilztante hat gefragt, wie ticiniana von fastigata unterschieden werden kann.


    Diese Frage wurde bereits von Andreas beantwortet, nur über die Sporen. Hätte auch von dir kommen können, dieser Hinweis, :gzwinkern:


    lgpeter

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  • Hallo Peterle,

    pilztante hat gefragt, wie ticiniana von fastigata unterschieden werden kann.


    Diese Frage wurde bereits von Andreas beantwortet, nur über die Sporen.

    diese Aussage ist falsch. Da hast Du irgend etwas durcheinander gehauen.

    der Hut der "Kyffhäuser-Lorchel" ist immer deutlich zipfelig

    Beide Arten unterscheiden sich, wie Andreas auch schrieb, im Feld durch deren Hutform, G. fastigata zipfelig und mit dieser °Naht" , G. ticiniana mehr rund und ohne "Naht". Nur über die Sporengröße und -ornamentierung lassen sich G. ticiniana und G. gigas unterscheiden und das auch nur im vollreifen Zustand. Deinen Erstfund von G. fastigata habe ich allein über die Hutform bestimmt und auch recht behalten ;) . Ob das in der Literatur beschriebene Vorkommen von G. gigas im Laubwald auch wirklich stimmt muss untersucht werden.



    VG Jörg

  • Yepp,


    stimmt, die hast du damals richtig benannt,




    Auch die Bestimmung auf G. gigas stammte 2014 von dir,



    oder eher einem damals agierenden Willihund, in einem versunkenem Forum, :gzwinkern:


    lgpeter

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