Dauer bis Lorchel Sporen bildet?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.854 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo,


    heute habe ich eine Stelle mit frischen, leider noch zu jungen Lorcheln gefunden und mich schon auf's Mikroskopieren gefreut. ==Gnolm7

    Tja, die Schläuche sind zwar angelegt, aber die Sporen fehlen leider noch. ==Gnolm21


    Deshalb: Wie lange braucht es denn typischerweise, bis die Fruchtkörper reifen, jetzt wo es warm wird?

    Stunden? Tage? Oder eher viele Tage/Wochen?

    Sicher hängt das vom Wetter ab, aber eine ganz grobe Vorstellung wird es doch darüber geben.

    Wann macht es ganz grob Sinn, nochmal hinzugehen, um reife Pilze fürs Mikroskop zu ernten?

    LG, Martin


    Bild 1 Scheibenlorcheln


    Versuchsweise habe ich meine Lorchel ins Moos in meinen Flaschengarten gelegt, vielleicht reift die ja nach.

    Bild 2: Anfeuchten, Deckel drauf und warten...

  • Hallo Martin,

    Gyromitra ancilis bildet erst in hohem Alter reife Sporen aus , so kurz vor dem Vergehen.

    Aber wie lange das dauert kann ich dir auch nicht beantworten.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hey,


    wenn es dahingehend juckt ---> Stelle merken, bei Gelegenheit waschen wieder aufsuchen.


    Bis man vor einer Ruine steht, dann sind's bestimmbar,


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Martin, konkret hat es einige Wochen, das heisst mindestens drei gedauert (wobei ich nicht weiß wie alt sie schon waren als ich sie entdeckt hab) bis ich reife Sporen hatte. Ich war erstaunt wie lange die Scheibenlorcheln durchhalten so im vergleich mit anderen Pilzen die schon wenige Tage nach dem Aufblühen unkenntlicher Matsch sind.

    LG Ingo

  • Hi.


    Ich würde auch eher mit Wochen rechnen.

    Bei mir liegen auch zwei Lorcheln im Kühlschrank, schauen wir mal wie weit die da noch nachreifen. Bei der einen hab ich sogar schon die ein oder andere freie Spore gefunden, sind aber noch viel kleiner als sie eigentlich sein sollten. :whistling:


    LG.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
    93 Chibs - APR-Gebühr 2024 = 83 Chibs

  • Hi,


    gehen wir mal von 2 Monaten aus. Für Reife Sporen müssen Gyromitras "kurz vor der Verwesung" stehen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ohojojoj,


    ihr desillusioniert mich und überbietet euch ja mit immer langen Zeitangaben. Ich fürchte, wenn das so stimmt, ist selbst jede fußkranke Schnecke schneller mit dem Fressen, als dass der Pilz reifen kann.

    Jetzt hoffe ich auf Notreifung von einer oder beider der gepflückten Scheiben bei mir zuhause. Bei Saroscypha hat das neulich ja auch geklappt. Ohne Kühlschrank und zwar innerhalb von einigen Tagen. Tiefe Temperaturen bremsen die Entwicklung, nicht nur die der Pathogene. Als sich die Fruchtkörper fast zersetzt hatten, waren die Sporen ausgebildet.


    Schauen wir mal! Ich werde berichten, falls es klappt.


    LG, Martin

  • Servus Martin,


    ich hab letztes Jahr mal G. leucoxantha, G. geogenia und G. parma nachreifen lassen. Von ähnlichem Entwicklungsstand ausgehend (Asci vorhanden, Sporen maximal ansatzweise zu erkennen) hat es bei allen Kollektionen zwischen 2,5-3,5 Wochen gedauert, bis ich wirklich reife Sporen finden konnte.


    Zum Nachreifen hab ich sie alle in geschlossenen Plastikbehältern im Kühlschrank gelagert, man sollte aber alle 2-3 Tage die Dosen öffnen und rausstellen um das Kondenswasser ausdampfen zu lassen, ansonsten verschimmeln sie recht zuverlssig.


    Das Hauptproblem des Nachreifens am Standort hast du ja selbst schon angesprchen... meist sind da die Schnecken schneller als die Sporen.


    Liebe Grüße

  • Hallo!


    Juhu, der Sporenabwurf übernacht hat einige Sporen erbracht!

    Dennoch kann ich leider keine Asci finden. Es gibt derer wohl nur eine sehr begrenzte Anzahl auf dem Fruchtkörper.


    Die Sporen sehen auch so aus, wie man es wohl erwarten darf:

    Ellipsoid, mit klebrigen Anhängseln; im Idealfall mit einem großen in der Mitte und mehreren (typisch zwei) kleineren Tropfen.

    Ich messe ohne Anhänge (22,0) 23,0-25,8-28,5 (31,0) x (10,5) 12,8-14,5-16,2 (16,0), Q = (1,7) 1,8-1,9-2,1 (2,2); N = 14

    und damit vielleicht einen Tick zu lang für G. parma; G.ancilis, wie Norbert vorgeschlagen hat, passt da viel besser.

    Kiefern gibt es an der Fundstelle, Buchen allerdings halt auch.


    Die Mikroskopbilder sind mMn unergiebig, da ich keine reifen Schläuche finde (wenn überhaupt Schläuche da sind).

    Ich lasse die Scheibchen mal vor sich hin reifen / gammeln, vielleicht tut sich ja noch was, ich bin allerdings skeptisch, ob die 3 Wochen durchhalten...


    LG, Martin


    Noch ein paar Bilder:

    Bild N1: Fruchtkörper vor Ort


    Bild N2: viel hellere Unterseite, Stielchen abgebrochen (hatte kein Messer dabei)


    Bild 3N Ausbeute sehr runzeliger Scheiben, rechts konvex (und nach feucht vom waschen)


    Bild 4N helle Unterseiten (ohne Stiele)


    Bild 5N diverse Sporen vom linken Fruchtkörper (s.o.) mit Anhängseln. In Wasser, in Lugol und in Baumwollblau


    Interessant finde ich die unterschiedliche Reaktion der Sporen auf das BWB.

  • Hallo Ingo,


    anhand der abgelösten Rinde, die direkt neben dem Holz liegt, glaub ich doch eher an Nadelholz.

    Buche ist das eher nicht.

    Bild Rinde


    LG, Martin

  • Hmmm,


    da könntest hast du, Philipp, natürlich Recht haben!


    Wobei ich dazu sagen muss, dass die Rinde nicht so über dem Moos lag, sondern von mir aus dem Laub geklaubt, umgedreht und für das Foto auf des Holz gelegt wurde.

    Und vom Baum daneben ist sie wahrscheinlich nicht heruntergefallen, da stehen im Moment nur noch Rotbuchen und eine Kirsche d'rum 'rum.

    Dazwischen aber jede Menge Nadelholzstubben, und ein paar Dekameter weiter wachsen noch jede Menge Fichten. Auch Kiefern und Lärchen sind nicht fern.

    Auch scheint das Holz schnell gewachsen zu sein, da die Jahresringe für mich recht breit wirken.

    Wahrscheinlich anhand der Fotos nicht zu klären, aber so wichtig ist das nun auch wieder nicht. g:-)


    Bild vom Holzhaufen


    Bild mit Holzstapel unter Rotbuche

  • 'n Abend,



    Frohe Ostern, :gklimper:


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo!


    Nach einer Woche im schneckenfreien Flaschengarten (vgl. Bild 2 oben) ist die Scheibenlorchel zwar schlabbrig weich angegammelt, sie stinkt noch nicht, riecht aber etwas muffig unangenehm. Dafür hat sie jetzt aber üppig Schläuche und viele reife Sporen ausgebildet! ==Gnolm7

    Es hat für mein Empfinden sehr gut geklappt, die Lorcheln in geschützter, feucht-warmer Umgebung nur ein paar Tage nachreifen zu lassen.


    Bild S1 Quetschpräparat in Wasser mit Schläuchen


    Bild S2 reife Sporen in Ascus


    Vielleicht hatte ich auch nur nur Glück und der Fruchtkörper war schon hinreichlich vorgereift - aber hier hat eine Woche Nachreifung offenbar genügt.

    Den Schwabbel mitsamt aller Untermieter habe ich im schattigen Garten abgelegt, vielleicht fühlen sich ihre Nachfahren irgendwo dort wohl...


    LG, Martin

  • Servus Martin,


    auf deinen Aufnahmen sehe ich keine reifen Sporen. Du zeigst Sporen in Asci, die zwei freien sind der Quetschung geschuldet.


    Probier's mal mit dieser Methode,




    Vielleicht kannst dem in deinem schattigen Garten abgelegten Schwabbel noch etwas entlocken, musst halt den Untermietern eine angemessene Bleibe zur Verfügung stellen. Deren eventuellen Nachfahren auch, steht so im Mieterschutzgesetz, :gklimper:


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Peter ( Habicht (†) ),


    Danke für deine Anregegung für einen effektiv Sporenabwurf, um reife Sporen zu finden.

    Ich habe das so ähnlich gemacht, hatte allerdings keine Abstandshalter unter den Pilzen.

    Diese Idee hatte ich nicht, sieht gut aus und macht Sinn.

    Auch das Papier bei größeren Fruchtkörpern gegen Verschutzung der Unterlage ist clever!


    Einen Sporenabwurf hatte ich schon gemacht, wenngleich die Sporenausbeute nicht riesig war, die Sporenabmessungen hatten zumindest nicht ganz schlecht gepasst.

    Die Asci, die ich im Quetschpräparat fand, waren noch ohne Sporen.


    Mir ging es jetzt hauptsächlich darum, ob sich die Sporen nach der Ernte durch Nachreifung bilden und in welcher Zeit.


    Du schreibst, auf den Fotos mit dem neuen Quetschpräparat keine reifen Sporen erkennen zu können.

    Die Sporen auf dem Bild S1/S2 befinden sich im Ascus - das ist natürlich richtig!

    Die Asci enthalten jetzt jedenfalls Sporen.

    Vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, aber wenn ich richtig verstehe, dann sind die Sporen von Gyromitra (ancilis et al.) elliptisch, wirken durch die Anhängsel spindelförmig, und besitzen einen großen und zwei kleinere Öltropfen im Inneren. Solche Sporen dachte ich - in den Asci - erkennen zu können.

    Wenn diese Sporen nicht reif sein sollten, frage ich mich, wie reife Sporen von Gyromitra auszusehen haben?


    Vermeintlich reife Sporen mit drei Öltropfen und spitzen Anhängseln - noch im Ascus befindlich


    Sind diese Sporen noch nicht vollständig reif, weil sie noch nicht ausgeworfen wurden?

    Vielleicht wachsen sie noch ein wenig? Wahrscheinlich ist das so. Ist der Apfel reif, so fällt er vom Baum.

    Die Größe darf ich wegen der Lichtbrechung sowieso nicht im Ascus messen.

    Dann kann nur ein Sporenabwurf reife, vermessbare Sporen zeigen!


    Nicht alle Sporen des Abwurfes erschienen mit reif zu sein, im Sporenabwurf fand ich auch unreife Sporen.

    Das liegt vielleicht daran, dass ich keine Abstandshalter verwendet hatte? (=> Schläuche kleben fest, reißen auf, hinterlassen unreife Sporen)


    Jedenfalls, einen Sporenabwurf kann ich mit der Lorchel jetzt nicht mehr machen, da sie verschwunden ist! :gaufsmaul:

    Sie hat wohl einer Gartenmaus gut geschmeckt! g:D


    LG, Martin

  • Hallo KaMaMa,

    die Sporen auf dem letzten Bild befinden sich zwar noch in den Asci, wurden also noch nicht ausgeschleudert und sind im Sinne der "reinen Lehre" noch nicht reif. Sie sehen allerdings so aus, wie sie auszusehen haben und haben vermutlich auch schon die vorschriftsmäßigen Maße. Ich bin mir sicher, bei einer längeren Suche mit dem Mikroskop hättest du auch noch ausgestoßene Sporen gefunden. Was genau du vorhattest, weiß ich nicht, aber als schierer Nachweis von G. ancilis finde ich deine Bilder überzeugend.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!