Hallo.
Am Ostersamstag geht's nach einiger Zeit wieder am Flüsschen entlang, wo ich schn einige Zeit nicht mehr war.
Es ist hier etwas geschützter und feuchter als im Umland ist und weil es hier auch Eschen gibt, dachte ich, könnte ich vielleicht meine erste Morchel entdecken.
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Schon nach ein paar Metern der erste Fund an einigen rocken Laubholz.
Ich vermute hier Ceriporus squamosus gefunden zu haben.
Ganz schön dicke Wäscher!
Und die sind erst in der Entwicklung.
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Zwar an einem anderen Holzstamm gefunden, aber schon ein großes, hübsches Exemplar, das sich unter der Rinde hervorzwängt:
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Einen Stubben weiter hinten fallen mit weitere Baumpilze auf.
Eine größere Menge pechschwarzer, eingetrockneter Ohrlapppilze (Auricularia mesenterica).
Beim Nähertretzen erkennt man die pelzigen, grau-gezonten Oberseiten der Hütchen.
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À propos Stubben: Mein Lieblingsbach ist kaum wiederzuerkennen. In den letzten Wochen waren Baumsachverständige und die Holzfäller hier unterwegs.
Das Reinemachen (hier grassiert das Eschensterben) lässt die Gegend abschnittsweise schrecklich aussehen! Zum Heulen...
Bild 7 Kahlschlag an Bachlauf
Der Vorteil hingegen ist, man kommt besser an manche Stellen ran...
Ein weiterer Stubben wird von einem ziemlich großen Lackporling geziert ,den Zitzengallen auf der Unterseite nach wohl Ganoderma applanatum.
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An einer geschützen Stelle in der Hecke entdecke ich zu meiner Überraschung eine kleine, wuschelige Bartflechte (Usnea spec.).
Wo anders nichts besonderes, hier aber selten!
Und mit Abstand die größte, die ich bisher hier finden konnte, bisher konnte ich nur einzelne Ästchen entdecken:
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Mein Weg führt vorbei an einer weißen Schachbrettblume
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Am Baumstamm hier etwas weißes - ein Schleimpilz?
Ich tippe auf Enteridium lycoperdon, den Stäublings-Schleimpilz.
Er scheint schon reif zu sein. Ich nehme eine kleine Probe mit.
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Auch die Pfaffenhütchen wurden beim Großreine-Machen auf den Stock gesetzt.
Zum meinem Glück erkenne ich dadurch die Porlinge knapp über dem Boden, die ringsum an den Stämmen wachsen.
Die Oberseiten sind richtig dick braun-filzig, die älteren Hüte dicht übermoost.
Im Querschnitt erkennt man eine dunkle Linie (Hutkruste?) unter dem braunen Filz.
Das könnte gut Phylloporia ribis, der Stachelbeer-Feuerschwamm sein:
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Neben einem Stumpf liegt einer der Porlinge im Gras.
Auch nicht wirklich klein.
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Ach ja, der Frühling ist vollends da!
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Und ja - eine Morchel (oder doch eine Verpel?) habe ich vielleicht entdeckt - direkt am Wegesrand, von Schnecken schon angeknabbert.
Da es nur eine einzige war, habe ich sie natürlich stehen lassen und habe sie auch nicht durchgeschnitten.
Ein Stückchen vom brüchigen Hymenium habe ich mir aber mitgenommen, die Schnecken mögen mit verzeihen!
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Von oben kann man durch ein Fraßloch ins Innere hinein blicken.
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Mir hat der Spaziergang Spass gemacht. Ich hoffe euch auch!
LG, Martin