unklarer Stäubling

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.307 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • moin,


    ich bin heute über einen Stäubling gestolpert, der zu nichts zu passen scheint von dem was ich bisher kenne (ist ja nicht viel).

    Standort: etwas trockenere Stelle mit Fichte in ansonsten morastigem Wald (Moorbirke, Grauerle, Schwarzerle); 4 cm im Durchmesser, etwa 5 cm hoch. War ein Einzelstück.

    Dass eine Bestimmung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht möglich ist, ist mir klar. Aber vielleicht hat ja jemand Ideen, was es sein könnte.


    Der Spaziergang galt Corydalis intermedia, die zur Zeit in Blüte sein sollte, und sich auch in Blüte zeigte.

    Danke für's Anschauen,

    Libe Grüße, Bernd

  • Hallo Bernd,

    bei Stäublingen ist ohne Mikroskop nicht viel machbar, ebenso sollte man noch unreife Fruchtkörper haben, wegen makroskopischen Merkmalen.

    Vielleicht ist es "nur" ein Flaschen-Stäubling?

    LG Ulla

  • Moin,


    ich hätte den mit Literatur und Fotos darin als folgenden bestimmt, aber ohne Gewähr:


    Weißer Großstäubling -Calvatia Candida


    Diese Art habe ich beim Sammeln schon mehrfach gesehen, immer in Heidegebieten bei uns in Niedersachsen, in dem Wald, wo ich sonst immer wegen Edelreizkern unterwegs bin..

    Meistens sind das Kiefernwälder mit andren Baumarten dazwischen, Birken, Eichen, Haselnüsse usw.

    Immer an Wegrändern, aber grundsätzlich immer nahe der Laubbäume.

    Die ich da fand waren allesamt auch schon älter, genau wie der hier.

    Das dritte Foto passt so auch zu dem Standort, wo ich die gesehen hatte. Sieht nach Nadelwald aus mit Laubbäumen dazwischen, du schreibtst ja auch, daß es so ein Moorwald war, das passt ja.

    Die Sporenpulverfarbe passt auch. Die beige Farbe im Alter auch. Auf dem einen Bild ist ein wenig ein gelblich wirkendes Fleisch zu erkennen, da wo er in Richtung Basis leicht angeknabbert ist. An der Basis eher gelblich braun wirkend, das passt auch dazu. Die ganze Wuchsform an sich auch.

    Aber wie gesagt, alles ohne Gewähr, bin nach Literatur gegangen.


    LG

    Daniel

  • Hallo Daniel,

    falls du den Stäubling mal wieder finden solltest schicke ihn mir bitte zu.

    C. candida ist bisher in Niedersachsen noch nicht gefunden worden, auch in Deutschland sind bisher nur 2 Funde bekannt (nach Pilze Deutschland).

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo Daniel, hallo Ulla,


    C. candida wäre auch mein Arbeitstitel gewesen, allerdings beschränkte sich meine "Literatur" zu Vergleichen mit Bildern und Texten im Netz. Und wenn Ulla meint, da geht nichts ohne Mikroskop, dann akzeptiere ich das so - zumal die Sache bei einem Einzelstück ohnehin schwierig ist. Allerdings habe ich die Art jetzt auf dem Schirm - die war mir vor meinem Fund gar nicht bekannt. Ähnliche Biotope suche ich ja doch häufiger mal auf.


    Also vielen Dank für Eure Einschätzungen.


    LG, Bernd

  • Hi,


    ja das würde mich auch interessieren. Ich bin bei solchen Aussagen immer vorsichtig, zumal vermeintliche Funde der Art auch mikroskopisch abgesichert werden sollten. Es sind schnell solche Behauptungen aufgestellt. Sie sollten dann aber auch stimmen...


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Moin Stefan,


    da geb ich dir vollkommen Recht.

    Deshalb sag ich auch ohne Gewähr. Ich hätte den als solches bestimmt, das kommt dem sehr nahe. Nur zu 100%, nein definitiv nicht.

    Mehrfach gesehen heißt exakt drei Mal, am gleichen Weg, etwa 10 m auseinander, also eng begrenzt. Zeit war etwa Ende September.

    Da standen auch andere Stäublinge, aber der fiel schon auf. Da ich noch exakt weiß, wo das war, werde ich dieses Jahr mal schauen und Fotos machen.


    Hallo Axel, mit dem zuschicken kann ich sehr gern machen, hab mir deine Message gespeichert, mal schauen ob das dieses Jahr was kommt.

    Möglich dank Klimaerwärmung, daß der auch hier vorkommt, weil der ja eigentlich eher eine wärmeliebende Art aus südlicheren Regionen ist, so stehts zunmindest in der Literatur.

    Wobei es hier in der Südheide schon oft genug im Sommer sehr sehr warm ist. Zumal da auch noch relativ viel Feuchtigkeit ist, Moorteiche, und nicht wenige Angelteiche, kann vielleicht sein, das das deswegen passt? Ich weiß es nicht.

    Habe an selbigem Weg auch mehr als einmal den Wechselblauen Edelreizker gefunden, auch in dieser sehr bläulichen Färbung wie in dem wikipedia Eintrag zu der Art, aber auch in so einer lehmbraun/beigen Farbe mit so einen dunkleren Punkt in der Hutmitte. Die gelten ja ebenfalls als ziemlich selten.

    Die kann ich dir aber leider nicht mehr zuschicken, die sind in der Pfanne gelandet...lecker :)


    LG

    Daniel

  • Man müßte den dann auch unbedingt mit Mikroskop besteimmen, um sicher zu sein.

    Aber da ich noch ziemlich am Anfang bin, das ist dann eine Sache für die erfahrenen Fachleute.


    Die Frage wäre ja folgende, welche Art käme noch in Frage, die dieser ähnlich ist?

    Die Struktur ist ja schon recht auffällig.

    Gefunden habe ich die, die ich dafür gehalten hatte nahe Celle, also in der Heide.