Gestielte Porlinge mit rotbraunem Hut auf Birke - Polyporus badius?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    ich habe am Sonntag auf einem toten Birkenstamm in Gewässernähe südlich von Leipzig diese Porlinge gefunden.

    Den kleineren Fruchtkörper (genauer gesagt sind es zwei miteinander verwachsene) habe ich mitgenommen. Er hat einen Hutdurchmesser von 2cm, der Stiel ist 1cm lang.

    Ein Schnittbild folgt weiter unten.





    Ich war erstmal ziemlich ratlos, was das sein könnte. Evtl. ein verkümmerter Kastanienbrauner Stielporling / Polyporus badius?


    Danke für eure Bestimmungshilfe & liebe Grüße,


    lyd

  • Hallo Werner,


    jetzt bin ich verblüfft. Ich bin mit Birkenporlingen eigentlich recht vertraut und wäre nie auf die Idee gekommen, dass das welche sein könnten.

    Woran machst du das fest?


    Liebe Grüße,


    lyd

  • Birkenporlinge sind des definitv nicht. Die sehen ganz anders aus und haben keinen Stiel in der form.

    Kann es sein das Maistielporlinge auf holz wachsen? Allerdings scheinen dies auch net zu sein das fleisch ist dafür zu dick.

  • Hi,


    Leichen sind das definitiv. Wenn es aber Birkenporlinge sein sollten, dann haben die in dem Stadium ein sehr verändertes Porenbild.


    Lydia im Zweifel so was nicht mehr bestimmen. Macht selten Spaß und führt selten zum Ziel.


    L.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Salve!


    Birkenporlinge können in den merkwürdigsten Formen auftreten. Auch gestielte Fruchtkörper sind möglich - allerdings lateral bis dorsal, nicht +/- zentrisch inmitten der fruchtschicht. Interessant bei diesem Fund: Der deutliche Filz auf dem Hut. Ziemlich vergänglich offenbar, und darunter glatt, aber zu den Huträndern hin schon sehr deutlich ausgeprägt. Filz geht nicht bei Birkenporlingen, wage ich mal zu behaupten.
    Aber was das hier nun sein soll? Da bin ich ratlos. Die Fruchtkörper sind auf jeden Fall ganz schön verkorkst, also schon im Wachstum ziemlich sicher irgendwie mit Bildungsabweichung, dann zusätzlich noch ungewöhnlich verwittert...



    LG; Pablo.

  • Vielen Dank euch allen fürs Mit-Überlegen! Ich finds ja tröstlich, dass nicht nur ich ratlos bin ;-).


    Beorn: Anhand deiner Beobachtung mit dem Filz fand ich die Beschreibung des Schwarzfuß-Stielporlings in mancher Hinsicht passend, in anderer wieder nicht. Also bleibt es offen - bzw. hab ich jetzt noch einen Grund mehr, meinen Bruder zu besuchen, in der Hoffnung, dass sich an der Stelle nochmal Fruchtkörper zeigen ;-).


    Climbingfreak: Da fehlt mir auf den ersten Blick manchmal die Erfahrung, was sich bestimmen lässt und was nicht. Ich finds aber auch nicht schlimm, wenn die Natur manchmal nicht in unsere Systematik passt.


    Liebe Grüße,


    lyd

  • Climbingfreak: Da fehlt mir auf den ersten Blick manchmal die Erfahrung, was sich bestimmen lässt und was nicht. Ich finds aber auch nicht schlimm, wenn die Natur manchmal nicht in unsere Systematik passt.


    Liebe Grüße,


    lyd

    Sehe ich auch so. Da ist auch Erfahrungssache.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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  • MoinMoin!


    Schwarzfuß - Stielporlinge (Polyporus melanopus) würde ich in diesem Fall eher ausschließen. Die sind normalerweise Bodenbesiedler, bzw. bilden ihre Fruchtkörper aus mehr zersetztem, im Erdboden eingegrabenem Holz.

    Hilft aber auch wenig: In dem Fall wird's wohl irgendwie ein Rätsel bleiben.



    LG, Pablo.

  • 'n Abend,


    dieser Pilz auf Birke beinhaltet mE auch deren Namen, "Birkenblättling", Lenzites betulinus.


    Den gibt's auch mit Stiel,


    .image108.jpg

    Quelle: 123 Pilze


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Ahoi!


    Schon, Lenzites betulin"us" mit Stiel gibt's schon, aber Lenzites betunlin"us" gibt's halt ned mit solchen Poren.
    ...

    Ich glaub' ich schreib lieber wieder "Trametes betulina" für Birkenblättling. Passt erstens morphologisch besser, und zweitens passt das von den Namen her besser zusammen. :gkopfkratz:



    LG, Pablo.

  • Seas Pablo,


    wer Poren sieht, sehen will, wird sie auch finden,


    ?thumbnail=1


    Tja, :gpfeiffen:


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Moin.


    In dem Bild schon, richtig.
    Mal abgesehen davon, daß morphologisch hier so wirklich rein gar nichts zum Birkenblättling passt (Oberflächenstrukturen, Farbspektrum, Habitus, Stielanatomie...), war das eben gerade das prägnanteste Detail was mir einfiel, um eben den auszuschließen.
    Aber wie auch Lyd schon schrieb: Es ist halt nicht jeder Fund bestimmbar bzw. einem taxonomischen Wert zuzuordnen.
    Was nicht heißt, daß man das eine oder andere ausschließen kann. So wie in diesem Fall Birkenporling, Birkenblättling oder Fliegenpilz. g:D

    Ein paar zigtausend weitere Arten bleiben ja immer noch offen, das eine oder andere Dutzend davon auch potentiell möglich.



    LG; Pablo.